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0191 - Damons letzter Kampf

0191 - Damons letzter Kampf

Titel: 0191 - Damons letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Grath noch darüber aufregen konnte, verschwand Salkor einfach. Nichts blieb von ihm zurück; er riß seinen halbmateriellen Körper mit in die Entstofflichung und drang in den Geist eines Menschen vor, um sich blitzartig in ihm auszubreiten und ihn unter seine Kontrolle zu bringen. Diese Fähigkeit, stellte Salkor triumphierend fest, besaß Master Grath nicht, auch wenn er sich als der große Befehlshaber aufspielte.
    Salkor nahm von seinem »neuen« Körper Besitz. Die sekundenlange Abwehr des Menschen unterband er rasch wieder. Der in solchen Dingen unerfahrene Geist geriet unrettbar unter dämonische Kontrolle.
    Karl Stettner stand wieder unter dämonischer Kontrolle.
    ***
    Kerr hatte den Leihwagen wieder abgegeben und die geforderte Gesamtsumme per Scheck hinterlegt. Jetzt standen sie zu dritt auf dem Gehsteig einer breiten Straße und überlegten.
    Die Blicke der vorbeikommenden Passanten blieben immer wieder an dem Schwert haften, das Zamorra in der Hand trug. Bislang hatte sich keine Tragetasche dafür gefunden, und die Scheide selbst hatte den Übergang von einer Welt in die andere nicht mitgemacht. Und selbst wenn dies geschehen wäre, sähe die Waffe trotzdem nicht weniger auffällig aus.
    Zamorra überlegte, auf welche Weise er die Waffe etwas unauffälliger mit sich führen konnte. Gleichzeitig tastete er nach seinem Amulett, das er unter dem Hemd auf der Brust trug. Es verlieh ihm ein seltsames Gefühl der Sicherheit.
    Und er fühlte gleichzeitig, daß er mit ihm der Beherrschung des Dhyarra-Schwertes ein Stück näher gekommen war. Er traute sich zu, es nun, unterstützt durch die Magie des Amuletts, zu aktivieren und zumindest einen Teil der freiwerdenden Kräfte kontrolliert einzusetzen, während das Amulett ihn vor dem Rest der unheimlichen magischen Kräfte zu schützen hatte.
    Vollendet beherrschen können würde es wohl nur Damon selbst - oder Byanca. An einem Kristall zwölfter Ordnung zerbrachen sogar die Kräfte höherer Dämonenfürsten.
    »Es gibt wohl noch eine Möglichkeit«, sagte er plötzlich. »So weit sind wir doch nicht von Château Montagne entfernt und…«
    »Dein Superschloß liegt aber rein zufällig in Frankreich«, sagte Kerr. »Wir müssen also trotz allem eine Grenze überschreiten. Zudem: Was sollen wir dort? Wir müssen nach Wales, wenn wir Byanca helfen und Damon unschädlich machen wollen.«
    »Wir«, brummte Zamorra, »wollen ja auch gar nicht zum Château. Zumindest jetzt nicht. Aber mit dem nötigen Kleingeld versehen, könnte man dorthin anrufen. Raffael kann nach hier kommen und Legitimationen für uns mitbringen.«
    Nicole schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Und Geld«, sagte sie. »Das ist die Idee! Eigentlich hätte ich darauf kommen müssen.«
    »Ideen von solch fundamentalem Charakter sind stets dem Herrn der Schöpfung Vorbehalten«, dozierte Zamorra mit erhobenem Zeigefinger. »Du bist lediglich als mein Zusatzgedächtnis angestellt und wirst viel zu gut bezahlt…«
    »Ich beiße dir den Blinddarm ab«, drohte Nicole.
    »Aber bitte nicht auf offener Straße«, warnte Zamorra. »Die Leute gucken schon alle so komisch.«
    »Weil du mit dem Käsemesser durch die Prärie fuchtelst«, behauptete Nicole. »Ab sofort bist du mir die Erduldung mindestens einer Beleidigung schuldig.«
    »Ich wäre dafür, diese Schuld in Form von Streicheleinheiten abzugelten«, schlug Zamorra vor. »Kerr, wie sieht es in deinen Taschen aus? Hast du ein paar Telefongroschen?«
    »Das wird sich arrangieren lassen«, erklärte der Druide. »Los, Freunde. Da vorn lauert eine Telefonzelle.«
    Bis zu diesem gelben Glaskasten waren es rund zweihundert Meter. Eine rüstige Dame mit Zwergpinscher machte das Rennen, verbarrikadierte sich in der Zelle und ließ das Hundetier draußen, welches Zamorra, der voranschritt, zunächst mit schräggelegtem Kopf recht ungnädig beäugte und anschließend bekläffte, als gelte es, Nachbars Kater gründlich die Meinung zu sagen.
    »Selber Wau«, murmelte Zamorra.
    Wieder wurden ihnen seltsame Blicke zugeworfen. Der Zwergpinscher stellte seine Meinungsäußerung nicht ein und wurde nicht einmal heiser, als das Telefonat der rüstigen Dame in die zwölfte Minute ging. Nicole trippelte von einem Fuß auf den anderen. Zamorra marschierte vor der Telefonzelle auf und ab und bemühte sich, immer wieder in den Sichtbereich der Dame zu kommen. Nur Kerr stand wie eine Säule da und wartete mit der Geduld des geborenen Briten, der sich nicht in den

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