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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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funktionieren.«
    »Der
Duke of Tresham hat vielleicht wirklich den unangenehmsten Ruf aller Gentlemen
in der Stadt«, sagte Lady Webb seufzend. »Obwohl ich vielleicht übertreibe. Er
ist für kein spezielles Laster bekannt, außer dafür, sich unzivilisiert zu
benehmen und mitten in jede Prügelei zu geraten. Er ist genau wie früher sein
Vater und sein Großvater.«
    »Nein!«,
widersprach Jane heftig. Lady Webb hob überrascht die Augenbrauen. Aber bevor
sie noch irgendetwas sagen konnte, klopfte es an der Tür des Salons, und der
Butler kündigte die ersten Besucher an Sir Conan Brougham mit Lady
Brougham, seiner Mutter, und Miss Chloe Brougham, seiner Schwester. Ihnen
folgten kurz darauf Lord und Lady Heyward, wobei Letztere überaus deutlich
machte, dass sie zu dem speziellen Zweck gekommen war, mit Jane zu sprechen und
sie dafür zu schelten, dass sie ihre wahre Identität verborgen gehalten hatte,
während sie im Dudleyhaus weilte.
    »Ich
war niemals in meinem Leben überraschter als in dem Moment, als Tresham mir
davon erzählte«, sagte sie. »Und niemals über etwas erfreuter als darüber, dass
er Sie entdeckt und hierher gebracht hat, Lady Sara. Allein der Gedanke, Sie
wären eine Axtmörderin! Ich muss schallend lachen, wann immer ich daran denke,
wie Heyward bestätigen wird. Mr. Jardine hat sich Ihnen gegenüber vermutlich
unverzeihlich ungehobelt verhalten. Ich bin ihm einmal begegnet und gewann den
entschiedenen Eindruck, er sei ein widerlicher Schurke. Sie waren äußerst
nachsichtig, ihn nur mit einem Buch zu schlagen, und es ist ein geistiges
Armutszeugnis seinerseits, Aufhebens davon zu machen und wehleidig zu seinem
Papa zu laufen. Ich hätte an Ihrer Stelle nach einer Axt gegriffen.«
    »Lady
Webb bietet dir diesen Platz schon seit zwei Minuten an, meine Liebe«, sagte
Lord Heyward, während er seine Frau zu einem Sessel führte.
    Danach
trafen noch weitere Gäste ein. Einige wenige waren Lady Webbs Freunde. Viele
waren Menschen, denen Jane bei verschiedenen Gelegenheiten im Dudleyhaus
begegnet war darunter Viscount Kimble, Lord Ferdinand Dudley und Baron
Pottier. Jane brauchte nicht lange, um zu begreifen, wer sie alle hierher
geschickt hatte oder warum sie gekommen waren. Die Kampagne sollte ihr wieder
Ansehen verschaffen. Dieses Wissen befriedigte sie keineswegs, sondern erzürnte
sie vielmehr. Glaubte er wirklich, dass sie ihr Leben nicht ohne seine helfende
Hand meistern könnte? Sie wünschte nur, er würde persönlich erscheinen, damit
sie ihm die Meinung sagen könnte.
    Und
dann kam er.
    Er traf
allein ein und wirkte in seiner blauen Jacke und seiner blassbraunen Hose, die
so eng anlag, als sei er hineingegossen worden, und seinen Stulpenstiefeln
untadelig. Und er sah natürlich unerträglich gut aus, obwohl Jane nicht mehr
wusste, wann sie begonnen hatte ihn als gut aussehend zu empfinden. Und erdrückend
männlich. Und mit all seiner abscheulichen herzöglichen Arroganz ausgerüstet.
    Sie
hasste ihn mit gewaltigem Abscheu, aber ihre guten Manieren hinderten sie
natürlich daran, ihn finster anzublicken oder zu fordern, dass er ging. Dies
war immerhin nicht ihr Salon. Sie war hier ebenso ein Gast wie er.
    Er
verbeugte sich vor Lady Webb und tauschte Höflichkeiten mit ihr aus. Er
verbeugte sich auch knapp vor Jane gerade so, als wäre sie ein
Staubfleck, der in sein Blickfeld geschwebt wäre, dachte sie empört. Durch
leichtes Anheben einer Augenbraue begrüßte er seine um sie versammelten
Verwandten und Freunde unter anderem Lady Heyward, Lord Ferdinand und
Viscount Kimble. Und dann wandte er sich ganze fünfzehn Minuten lang einer
Unterhaltung mit Mrs Minter und Mr. Brockledean zu.
    Sie
würde definitiv nicht mit ihm sprechen, hatte Jane gedacht, als er
angekündigt wurde. Aber wie konnte er es wagen, ihr keine Gelegenheit zu
geben, ihn zu ignorieren? Sie hätte natürlich auch gerne die Gelegenheit
gehabt, ihm zu sagen, dass er niemanden hätte hierher schicken brauchen, um ihr
Ansehen wiederherzustellen. Wie konnte er es wagen, sich ihr nicht zu
nähern, um gerügt und belehrt zu werden, dass er sich um seine eigenen
Angelegenheiten kümmern sollte?
    »Es ist
wirklich eine ausgesprochen großartige neue Karriole, Ferdie«, sagte Lady
Heyward gerade. »Sie ist weitaus eleganter als die vorige. Aber du würdest eine
Wette gegen jemanden annehmen müssen, um beweisen zu können, dass sie allen
anderen Karriolen überlegen ist. Das darfst du keinesfalls tun. Bedenke nur,
was meinen

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