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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Pechbottiche zu erhitzen. Fuld beobachtete das von seinen Mauern mit neuer Zuversicht. Die beiden Männer hatten die gleichen Berichte erhalten - dass nämlich Robert de Belesme auf dem Weg war und mit seiner Armee kaum drei Meilen entfernt lagerte. Als Fuld die Zahl von ungefähr vierhundert Männern hörte, war er enttäuscht. Der Bastard lagerte vor der Burg mit fast der doppelten Anzahl von Streitern. Aber Belesme besaß den Ruf nie zu verlieren, und Fuld rechnete nicht damit, dass Belesme diesmal besiegt werden könnte.
    Er verbrachte den größten Teil des Tages auf der Mauer, Ausschau haltend und auf den Moment wartend, da Roger FitzGilbert sich bewusst wurde, dass Belesme hinter ihm war. Fulds schickte einen Boten zu Belesmes Lager, der jedoch nicht zurückkehrte. Schließlich konnte man unten im Lager neue und hektische Aktivitäten beobachten. Fahnen und Banner flatterten im Sommerwind. Männer zogen ihre wappengeschmückten Waffenröcke an. Ein Floß wurde auf den Fluss gebracht, und eine Gruppe von Kämpen aus Belesmes Streitmacht setzte über. Fuld konnte den barhäuptigen Robert de Belesme, der durch sein schwarzes Haar und den grünen Waffenrock unverkennbar war, an Land gehen sehen. Der blondhaarige Bastard begab sich zu ihm und begrüßte ihn. Gemeinsam gingen sie das Ufer entlang zu Rogers Zelt, gefolgt von mehreren edlen Herren beider Gruppen. Für Fuld Nevers war es ein schwacher Trost, dass sie den üblichen Friedenskuss nicht getauscht hatten.
    Im Zelt sah Roger den Mann an, den er auf der Welt am meisten hasste. Selbst im Hinblick auf Eleanors Befreiung musste er sich zwingen, sich mit Robert de Belesme auseinander zu setzen, und Roger wusste, der Graf vertrat, was ihn selbst betraf, denselben Standpunkt. Doch jeder von ihnen hatte etwas zu dem Unternehmen beizutragen, das für den anderen unschätzbar war. Roger hatte eine starke Streitmacht, derweil die meisten von Roberts Truppen immer noch damit beschäftigt waren, für Courteheuse im Vexin zu kämpfen. Allerdings genoss Robert einen Ruf, der selbst mutige Männer zu Tode erschreckte. Beide verfolgten dasselbe Ziel, Eleanor aus Fulds Händen zu befreien. Roger gab die Hoffnung nicht auf, dass die Belagerung sich als unnötig herausstellen und Roberts Erscheinen genügend Furcht in dem einfältigen Fuld wecken würde, so dass dieser Eleanor freiließ. Robert machte diese Hoffnung zunichte.
    „Nein", erwiderte er die dementsprechende Andeutung, „Fuld wird jetzt bis zum Tode kämpfen. Er weiß, was ich mit ihm machen werde, wenn ich seiner habhaft werde." Seine grünen Augen glitzerten erwartungsvoll, und sein sinnlicher Mund verzog sich zu einem grausamen Lächeln.
    „Ich möchte meine Schwester in Sicherheit wissen", erinnerte Roger ihn grimmig.
    „Denkst du, dass ich ihr den Tod wünsche?" fragte Robert harsch. „Eine Tote wäre mir eine schlechte Gattin. Nein, auch ich möchte sie unversehrt haben."
    „Was also kann getan werden? Fuld wird sie töten, ehe er getötet wird." Roger fuhr sich geistesabwesend durch das blonde Haar. „Gibt es keinen Weg?"
    „Krieg auf der ganzen Linie, sofern alle anderen Mittel versagen. Wir können Feuer über sie regnen lassen und allen Nachschub unterbinden. Wenn es uns gelingt, die Kornspeicher und Stallungen in Brand zu setzen, können wir den Widerstandswillen brechen."
    „Und Lea wird in ihrem Bett verbrennen. Nein, das ist zu riskant."
    Geringschätzig schaute Belesme Roger an. „Hätte ich dich nicht im Kampf gesehen, FitzGilbert, würde ich denken, dass du der Sohn deines Vaters bist. Der Krieg ist kein Maispiel, bei dem man auf dem Anger tanzt." Er ging aus dem Zelt und hob einen Stock auf. „Hier!" Auf der Erde zog er ein großes Oval, das sich an einer Seite verflachte. Darin umriss er die Konturen von Fulds Burg und machte dann Kreise für die drei Haupttürme. „Fulds Quartier ist hier." Er zeichnete ein großes Kreuz über dem Turm und wies darauf. „Die Kornspeicher befinden sich hier, die Stallungen sind dort." Robert richtete sich auf und trat beiseite, damit Roger besser sehen konnte.
    „Ich erwarte, dass Fuld Eleanor in seiner Nähe hält, des Wertes wegen, den sie für ihn hat."
    „In seinem Turm?"
    Belesme nickte. „Bis jetzt sind die beiden anderen Türme noch nicht fertig. Fulds Vater begann, sie in demselben Jahr zu erbauen, als der Eroberer nach England segelte. Er legte die Fundamente für eine furchterregende Festung." Belesme ließ den Stock fallen und wischte

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