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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Himmels willen, hast du vor, Kleiner?"
    „Wußtest du überhaupt, wie krank ich bin, John?" fragte Gucky mit weinerlicher Stimme. „Ich stehe mit einem Bein bereits im Grab."
    Marshall blickte fassungslos von einem zum anderen. „Was ist passiert?" fragte er besorgt. „Mir ist in letzter Zeit auch aufgefallen, daß Gucky phlegmatisch wird."
    „Oh, nein, John!" wimmerte Gucky.
    „Eine Diätkur wird dir helfen", tröstete Rhodan. „Es ist natürlich wichtig, daß du gleichzeitig mit Gymnastik beginnst, um die überflüssigen Pfunde abzutrainieren."
    Gucky versuchte eine Kniebeuge und wäre fast dabei gestürzt.
    „Und wer wird meine Diät zusammenstellen?" wollte er wissen.
    „Major Bernhard", sagte Atlan. Jetzt war Gucky wirklich erschrocken. „Das könnt ihr mir nicht antun", jammerte er. „Nichts gegen eine schöne, kleine Diät. Sie darf aber nicht in eine Hungerkur ausarten. Ich werde bei Bernard um jede einzelne Karotte kämpfen müssen."
    „Im Kampf wird man zum Mann!" zitierte Marshall mit viel Pathos.
    „Weshalb haben Sie uns gerufen Sir?"
    „Wir haben den Duplo Tronar Woolver in der Bordklinik liegen", berichtete Rhodan. „Versuchen Sie mit Guckys Hilfe herauszufinden, worüber er nachdenkt. Es ist wichtig, daß wir seine Befehle herausfinden."
    „Wir werden uns bemühen, Sir", versprach Marshall. Er umklammerte Guckys Pfote und wartete darauf, daß der Mausbiber mit ihm in die Klinik teleportieren würde.
    Doch Gucky schüttelte entschieden den Kopf. „Wir laufen, John", sagte er. „Laufen?" knurrte Marshall. „Die Klinik befindet sich im unteren Deck."
    Gucky holte tief Luft. „Soeben habe ich mit einer Schlankheitskur begonnen", verkündete er.
    Das Erwachen des Duplos war von dem wohltuenden Gefühl begleitet, völlig ohne Schmerzen zu sein. So lag er einige Zeit mit geschlossenen Augen da, ohne an irgend etwas zu denken. Er gab sich ganz diesem Gefühl der Losgelöstheit hin. In irgendeinem Winkel seines Bewußtseins erkannte er, daß dies nur die Wirkung eines Medikamentes sein konnte, denn er hatte sich schließlich gefährliche Verletzungen beigebracht.
    Der Brandgeruch, der ihn umgeben hatte, als er aus dem Beiboot gekrochen war, hatte sich aufgelöst. Der falsche Tronar Woolver spürte, daß er von steriler Sauberkeit umgeben war.
    Er lag mit dem Rücken auf einem weichen Lager. Irgend etwas - wahrscheinlich Verbände - hüllten ihn fast vollkommen ein. Ich habe es geschafft, dachte er. Zum erstenmal fühlte er Befriedigung darüber, daß er den ersten Teil seines Auftrages erfüllt hatte. Er, der Duplo, hatte bewiesen, daß er ein vollwertiger Mann war. Im entscheidenden Augenblick hatte ihm Grek 1 nicht helfen können, da war er allein auf sich gestellt gewesen.
    In Ordnung, Duplo, nun öffne deine Augen und sieh dich um, dachte er.
    Einen Augenblick tat ihm die Helligkeit des Raumes weh, doch dann konnte er Einzelheiten erkennen. Er lag allein in einem mittelgroßen Raum. Neben der Tür stand ein Medo-Robot. Die Kabine war freundlich eingerichtet.
    Tronar Woolvers Doppelgänger wandte den Kopf und blickte auf das Schränkchen neben dem Bett. Dort stand eine Vase mit künstlichen Blumen.
    Sie sind auf mich hereingefallen, dachte der Duplo.
    Er fuhr fort, seine Umgebung zu betrachten. Die Einrichtung des Raumes erschien ihm eine Bestätigung seiner Persönlichkeit zu sein.
    Der Robot sah, daß er erwacht war und kam auf das Bett zu.
    „Es ist besser, wenn Sie sich jetzt noch nicht bewegen, Major Woolver", sagte er mit schnarrender Stimme. „Sie sind noch sehr schwach. Es wird einige Zeit vergehen, bis Sie das Bett verlassen können." Der Duplo lächelte. Major Woolver! Ein guter Name für einen armseligen Duplo. Tronar versuchte zu sprechen, doch er brachte nur ein Zucken der Lippen zustande. Allein die Betrachtung des Zimmers hatte ihn erschöpft. Er fühlte, daß er bald wieder einschlafen würde. Er tat nichts, um sich gegen sein Schlafbedürfnis zu wehren. Er fühlte sich im Augenblick vollkommen sicher. Die Terraner würde mit ihren Verhören erst dann beginnen, wenn er kräftiger war.
    Der Duplo konnte nicht ahnen, daß draußen vor dem Zimmer zwei der fähigsten Mutanten des Solaren Imperiums standen und jeden einzelnen seiner Gedanken belauschten.
    Der falsche Tronar Woolver wußte nichts von Mutanten.
    Er wußte noch nicht einmal, daß er einen imitierte.
    Als Marshall und Gucky in die Zentrale der CREST II zurückkehrten, bedienten sie sich Guckys

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