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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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Ich bekäme hundert Bucks dafür. Ich wusste nicht, dass er ihn umbringen wollte. Wirklich, ich wusste es nicht! Ich hatte keine Ahnung! Snowdon war es, der ihn vom Dach hinabstieß. Ich war es nicht, G-man! Ich war es nicht!«
    »Wo kann ich Snowdon finden?«, fragte ich kalt.
    Er beschrieb mir eine Kneipe, die bekannt war als Treffpunkt der Unterwelt. Ich zog die mittlere Schublade meines Schreibtisches hervor und holte einen Karton mit Pistolenmunition heraus.
    ***
    Auf sechs Millionen Bildschirmen im Raume Groß-New-York lief an diesem Abend eine Show ab, die niemand erwartet hatte. Die Fernsehleute machten es sehr geschickt.
    »Hallo, Freunde!«, rief der grinsende Sprecher in die Wohnungen von sechs Millionen Familien. »Hier ist die ATC mit ihrem Programm ›Das muss einmal gesagt werden‹. Jawohl, liebe Freunde, es gibt eine Menge Dinge, die einmal gesagt werden müssen, aber heute Abend haben wir etwas ganz Besonderes für Sie. Ich möchte sagen, es ist die Überraschung des Jahres.«
    Er machte eine Kunstpause bevor er fortfuhr:
    »Wovon wollen wir heute Abend sprechen? Von der großen Weltpolitik? Vom Wetter? Von Kuba? Von unserer Auslandshilfe? - Ach, was! Ich nehme an, Sie haben die Nase von all diesen Dingen ebenso voll wie ich. Nein, wir reden nicht von der Weltpolitik und nicht vom Wetter. Wir ziehen auch nicht über Hollywood her. Nein, wir haben etwas ganz Besonderes.«
    Wieder machte er eine Pause. Bisher hatte er vor einem großen Bücherregal gestanden. Jetzt ging er - natürlich schwenkte die Kamera mit - ein paar Schritte zur Seite. Die gespannte Leinwand eines Heimkinos wurde sichtbar.
    »Sehen Sie sich diese Leinwand an«, sagte der Sprecher mit seiner aufpeitschenden, Spannung schürenden Stimme. »Eigentlich wollten wir Ihnen darauf den Kopf eines bestimmten Mannes zeigen. Leider ging das nicht. Es existiert kein Foto von diesem Mann. Nicht etwa, weil er schon lange tot wäre, o nein! Dieser Mann lebt mitten unter uns. Heute. In New York. Trotzdem können wir Ihnen kein Foto von ihm zeigen, weil dieser Mann so vorsichtig ist, dass es keine Aufnahmen von ihm gibt.«
    Der Sprecher schnitt eine Grimasse.
    »Tja«, nickte er. »So ist das.«
    Er steckte sich eine Zigarette an und hockte sich auf die Lehne eines Sessels, der unterhalb der ausgespannten Leinwand sichtbar wurde. Im gemütlichen Plauderton fuhr er fort:
    »Jetzt denken Sie vielleicht, der Mann wäre ein Diplomat, ein Politiker oder was Ähnliches. Weit gefehlt! Der Mann, den wir Ihnen nicht zeigen können, ist ein -ein - aber das dürfen wir ja auch nicht sagen, weil wir es nicht beweisen können. Ja, es ist schwierig, was wir uns vorgenommen haben. Eigentlich hatten wir ja auch nicht die Absicht, über diesen mysteriösen Mann eine Sendung zu bringen. Auf diesen Gedanken hat uns erst ein alter Bekannter gebracht. Oh, Sie kennen ihn alle. Er ist schon oft auf unseren Bildschirmen erschienen. Ich brauche nur seinen Namen zu erwähnen, und Sie alle werden sagen: Ah, ja, den kennen wir! Es ist - unser alter Freund Gilbert Mackinson! Hallo, Gil! Freue mich, Ihnen wieder einmal die Hand schütteln zu können!«
    Von links war Gilbert Mackinson ins Bild getreten. Er stützte sich auf seinen Krückstock mit der silberverzierten Krücke, lächelte in die Kamera und machte Shakehands mit dem Sprecher.
    »Gil, wie geht’s Ihnen?«, erkundigte sich der Sprecher.
    »Gut«, erwiderte Mackinson. »Mir geht’s immer gut. Ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen.«
    »Kopfschmerzen?«, wiederholte der Sprecher. »Oh, Sie haben ja auch ein Pflaster an der Schläfe. Meine Güte, Gil, was haben Sie gemacht? Sind Sie gestürzt?«
    »Aber nein«, erwiderte der Alte. »Man hat mich geprügelt.«
    »Geprügelt? Das soll doch wohl ein Witz sein, was, Gilbert? Wer prügelt denn einen Mann von siebzig Jahren?«
    »Oh, ich bin noch ziemlich gut davongekommen. Zwei junge Mitarbeiter haben mich herausgehauen. Die Lage sah ziemlich böse aus. Vier Burschen wollten meine Wohnung demolieren.«
    »Nun hören Sie aber auf, Gil!«, lachte der Reporter. »Wollen Sie uns eine Gangstergeschichte erzählen?«
    »Ich will Ihnen nur ein paar Tatsachen berichten«, erwiderte Mackinson ernst. »Da sitzen die vier Burschen, die meine Wohnung demolieren wollten und von denen mir einer die Faust ins Gesicht schlug. Da, sehen Sie sich die Burschen an! Ich habe sie natürlich fesseln lassen müssen.«
    Die Kamera schwenkte. Man sah vier Stühle mit Armlehnen. Die vier Gangster

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