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0279 - Der Zauberer von Venedig

0279 - Der Zauberer von Venedig

Titel: 0279 - Der Zauberer von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Ich glaube, wir werden sehr gut Zusammenarbeiten!« sagte der Fürst der Finsternis mit fahriger Stimme. Seine Gedanken rotierten bei der Vorstellung, mit welcher Vielfalt man die kunstreiche Hand einsetzen konnte.
    »Ich habe die Verträge Ihres Kaisers LUZIFER gesehen!« sagte Amun-Re langsam. »Dennoch verlange ich einen Eid. Und diesen Eid leisten Sie mir. Den höchsten Eid, den Sie geben können.«
    »Und warum?« fragte Asmodis neugierig.
    »Wenn Ihr Kaiser Verrat plant, habe ich Ihr Wort. Und bei diesem Wort werde ich Sie rufen können, Asmodis!« zischte die Stimme des Zauberers. »Sie können sich diesem Ruf nicht entziehen. Und dann werde ich Sie, ja, Sie persönlich, für den Verrat büßen lassen. Nun, schwören Sie den Eid?!« Die letzte Frage des Schwarzmagiers klang wie das Knallen einer Peitsche.
    »Wenn ich es nicht tue?« fragte Asmodis vorsichtig.
    »Soll ich Ihnen eine weitere Probe meiner Macht geben, indem ich Sie vernichte?« fragte Amun-Re gefährlich leise. »Entweder den Eid - oder Sie werden an der neuen Hand nicht mehr viel Freude haben. Nun, wie entscheiden Sie sich, Signore Asmodis?«
    »Habe ich denn eine Entscheidung?« fragte der Höllensohn.
    »Wenn Sie weiterleben möchten -nein!« antwortete Amun-Re kalt.
    »Dann werde ich gehorchen und den Eid leisten!« resignierte der Fürst der Finsternis. In welch entsetzliche Lage hatte ihn Lucifuge Rofocale da gebracht. Wenn LUZIFER eine andere Strategie anwandte, mußte er dafür büßen.
    »Sehr gut!« nickte der Herrscher des Krakenthrones. »Und damit Sie nicht irgend etwas zusammenreden, was nicht für Sie bindend ist, habe ich mir die Mühe gemacht und ein Wesen ihrer Schwarzen Familie gefangengenommen, das so ungeschickt war, hier einzudringen!«
    »Phieco. Der Dämon Phieco!« entfuhr es Asmodis. »Ich sandte ihn her, damit er mich bei Ihnen ankündigen sollte.«
    »Das tat er auch. Allerdings hat er dabei viel geschrien!« nickte Amun-Re eisig. »Denn meine Monster-Kreaturen gingen nicht gerade zimperlich mit ihm um. Doch bevor sie den Dämon zerrissen, verriet er mir den großen Hölleneid, der auch die Fürsten der falschen Hierarchie bindet!«
    »Warum hat er geredet, wenn er wußte, daß er der Vernichtung nicht entgehen konnte?!« entfuhr es Asmodis.
    »Vielleicht wollte er schnell sterben?« zuckte Amun-Re die Schulter. »Sicherlich würden meine Monster sich jetzt noch mit ihm vergnügen, wenn er nicht geredet hätte. Ich bin nicht besonders zimperlich, wenn es darum geht, jemandem Schmerz zu bereiten. Bei uns in Atlantis war es eine Art Gesellschaftsspiel, wessen Sklave unter der Folter länger am Leben blieb. Das, was anderen Wesen Entsetzen ins Gesicht treibt, ist für mich eine Art Zeitvertreib. Egal, ob es ein sterblicher Mensch oder einer von den Dämonen LUZIFERS ist. Wenn Sie Ihren Gefolgsmann rächen wollen… Nur zu!« setzte der Herrscher des Krakenthrones mit einer einladenden Handbewegung hinzu. Asmodis knirschte mit den Zähnen und schwor in seinem Innersten, dem Amun-Re diese Tat irgendwann einmal zu vergelten. Doch er wußte, daß es unter den gegebenen Verhältnissen besser war, sich zu ducken.
    »Der Eid! Nennen Sie den Eid!« versuchte Asmodis seiner Stimme einen unwirschen Klang zu geben, als interessiere ihn das Schicksal von Phieco überhaupt nicht.
    »Heben Sie Ihre rechte Hand und winkeln Sie die beiden kleinen Finger an!« befahl Amun-Re.
    »Das ist der Eid, den die Gegenseite schwört!« stieß Asmodis hervor. »Das Symbol der Dreieinheit… !«
    »Auch in der Hölle regiert LUZIFER in dreifacher Gestalt!« erklärte Amun-Re sanft. »Das wissen Sie doch, Asmodis. Warum versuchen Sie, mich jetzt noch hintergehen zu wollen?«
    »Weil… weil ich ein Teufel bin…«, stotterte Asmodis. »Aber ich will jetzt nichts mehr versuchen…!«
    Forschend blickte ihn der Herrscher des Krakenthrones an. Doch die bibbernde Stimme und der Körper, der wie Espenlaub zu zittern begann, je mehr sich Amun-Res Stirn umwölkte, machten Amun-Re sicher.
    Dieser Feigling würde keinen Trick mehr ausprobieren.
    Befriedigt stellte Asmodis fest, daß Amun-Res Aufmerksamkeit sich mehr auf das Blatt Papier beschränkte, auf dem er den umfangreichen Hölleneid notiert hatte. Denn die Worte und Satzfolgen waren so kompliziert gefaßt, daß man sie unmöglich im Gedächtnis behalten konnte, wenn man sie nicht sehr eingehend auswendig gelernt hatte.
    »Ich schwöre bei der Höllischen Macht, die da ist in der Tiefer…!« las Amun-Re

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