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0316 - Dämonen-Bingo

0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unserer Anwesenheit keinen Ton verlauten zu lassen. Er schwor hoch und heilig, es nicht zu tun. Sein Blick jedoch sprach das Gegenteil.
    Nun standen wir in einem langen Gang und wußten nicht wohin.
    Hier merkte man überhaupt nichts von dem Reiz des Bingospiels, dies hier kam uns verdammt desillusionierend vor.
    Das war erst einmal die rohe Ziegelsteinmauer auf der einen Seite.
    An unserer befanden sich Türen in der Wand. Namenschilder fehlten.
    Suko hatte eine Tür aufgedrückt, in den dahinterliegenden Raum geschaut und festgestellt, daß er als Lager diente.
    In der eigentlichen Halle war schon etwas los. Den Lärm hörten wir gedämpft. Die Rufe des Ansagers, die Flüche der Enttäuschungen oder die Jubelschreie.
    Das alles gehörte zu Bingo, dieser Lotterie des kleinen Mannes.
    Wir gingen weiter. Ich hatte eigentlich vor, mit dem Besitzer der Halle zu sprechen oder zumindest mit dessen Geschäftsführer.
    Außer dem Portier am Seitenausgang war uns bisher niemand begegnet.
    Das änderte sich, denn vom Ende des Ganges her vernahmen wir Schritte. Zwar sahen wir die Person nicht, aber so zielstrebig ging eigentlich nur ein Mann.
    Schon bog er um die Ecke.
    Obwohl er uns noch nicht erreicht hatte, stufte ich ihn halbwegs richtig ein. Das war der Typ Strahlemann, der ewige Gewinner, der andere übers Ohr haute und dabei nichts von seinem unechten Lächeln verlor.
    Einen weißen Anzug trug der Typ. Das Jackett besaß einen Schalkragen, wie man ihn auch bei Smokingjacken fand. Das Hemd war blau, das Halstuch ebenfalls, und aus dem Knopfloch des Revers schaute der Kopf einer roten Nelke.
    Mich erinnerte der Kerl an einen Fisch. Während die Glotzaugen aus den Höhlen sprangen, hielt er das breite Lächeln bei und sagte:
    »Darf ich Sie in meinem Haus begrüßen, Gentlemen?«
    Er wollte uns die Hand reichen, sah unser knappes Nicken und zog die »Flosse« wieder zurück.
    Die Farbe seiner Pupillen war kaum zu beschreiben. Fischig, würde ich sagen.
    »Ihr Nachrichtensystem funktioniert, Mister«, sagte ich zur Begrüßung.
    »Ach, nehmen Sie es dem Portier nicht übel. Aber er hat seine Anweisungen. Wenn hoher Besuch im Haus ist, um den kümmere ich mich lieber persönlich. Sie verstehen?«
    »Sicher doch.«
    »Darf ich um Ihre Legitimation bitten?«
    Dagegen konnten wir nichts haben. Wir zeigten ihm die Ausweise, und er nickte. »Oh, Scotland Yard. Was verschafft mir denn diese Ehre?«
    Wir gingen darauf nicht ein, sondern wollten seinen Namen wissen.
    »Ich heiße Sylvester Prentiss.«
    »Gut, Mr. Prentiss, kommen wir zur Sache.«
    Er hob die Hände, und seine Fischaugen wurden noch größer.
    »Bevor Sie hier fragen stellen, möchte ich betonen, daß in meiner Halle nicht falschgespielt oder manipuliert wird.«
    »Davon gehen wir auch aus«, sagte Suko und überraschte Prentiss mit dieser Antwort.
    »Was wollen Sie denn sonst hier?«
    Ich nahm den Faden wieder auf. »Sie haben doch mehrere Angestellte. Es geht uns da um eine Frau, die bei Ihnen beschäftigt ist.«
    »Liz Brisbane«, sagte Suko.
    »Sie?«
    Suko nickte.
    Prentiss schaute uns perplex an. »Was hat sie denn angestellt? Ich kann mir nicht vorstellen…«
    »Nichts«, erklärte Suko.
    »Dann geht es noch um die alte Sache?«
    »Scharf kombiniert, Mr. Prentiss«, erwiderte ich. »Wenn Sie so freundlich sein wollen und Liz Brisbane holen würden…«
    Er nickte, und es glich schon fast einer Verbeugung.
    »Selbstverständlich, Gentlemen, ich bin immer froh, wenn ich der Polizei helfen kann. Wenn ich Sie in mein Büro bitten dürfte?«
    Er durfte. Mir war der Kerl nicht geheuer. Zudem schien er tatsächlich froh zu sein, daß wir wegen Liz gekommen waren und uns nicht nach anderen Dingen erkundigt hatten. Vielleicht war seine Bingohalle doch nicht ganz sauber. Ich erinnerte mich daran, von Razzien gehört zu haben, die Kollegen durchgeführt hatten. Da war so manches Mal in den Hallen Rauschgift gefunden worden, denn es gab zahlreiche Dealer, die bei den Bingo-Gewinnern versuchten, ihren Stoff an den Mann zu bringen.
    In seinem Büro fiel sofort der große Flipper auf. Auch die beiden ausgedienten Spielautomaten, die, wie auch der Monitor, an den Wänden hingen. Er war eingeschaltet und zeigte einen Ausschnitt der Halle.
    Wir sahen die langen Tische, an denen die Spieler saßen und ihre Bingokarten vor sich liegen hatten. Die Nummern verglichen sie mit der großen elektronischen Anzeigetafel an der Stirnseite der Halle, und sie hörten auch eine Stimme, die

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