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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»daran komme ich wohl leider nicht vorbei.«
    »Dann tu es jetzt.«
    Harrison preßte die Lippen zusammen. Er hatte schon des öfteren Wahlreden gehalten, das Sprechen vor Zuhörern fiel ihm nicht schwer, doch in diesem Falle fand er die richtigen Worte nicht.
    Auch fünf Minuten später fand er sie kaum, als er sich auf die viertunterste Stufe der Treppe gestellt und mit seiner Rede begonnen hatte. Immer öfter geriet er ins Stottern. Er sah zudem die betretenen Gesichter der Gäste und Parteifreunde, suchte dann nach neuen Sätzen, die überzeugend klingen sollten, was kaum möglich war.
    Schließlich war er froh, es hinter sich zu haben. Er wußte auch, daß er die Party durch diese Rede gewissermaßen geschmissen hatte, doch was hatte es für einen Sinn, mit den Tatsachen hinter den Berg zu halten? Keinen. Mit einem Tuch tupfte er sich den Schweiß von der Stirn. Für einen Moment blieb er noch auf der Treppe stehen, schaute über die Köpfe der Gäste hinweg, sah auch in der Menge das Gesicht seiner Frau und bemerkte, daß sich die Tür öffnete.
    Es trafen noch zwei Gäste ein.
    Zunächst schob sich ein etwas gedrungen wirkender Mann in den Raum. Ihm folgte ein Berg von Kerl, der seinen linken Arm etwas steif nach unten hielt.
    Henry wurde blaß, denn er wußte genau, wer da eingetroffen war. Kosta Kastakis und sein Leibwächter…
    ***
    Der Spiegel hatte mich verschluckt, die enge Tunnelröhre praktisch aufgesaugt, und ich jagte hinein in eine Welt, die ich als unbegreiflich umschreiben konnte.
    Kein Zweifel, es war eine Dimensionsreise. Ich kannte diese Art von Reisen, an denen ich nichts ändern konnte, weil ich nicht die Kraft besaß, gegen die anderen Mächte anzukommen. Sie würde mich an irgendein Ziel bringen, dessen war ich mir sicher. Wie das Ziel aussehen würde, das erfuhr ich immer, wenn ich angekommen war.
    Meine Ohren erfüllte ein gewaltiges Brausen. Irgendwo in der Ferne schienen Wasserfälle zu rauschen. Sonst hörte ich nichts.
    Keine Stimmen, keine Schreie, nur eben das Brausen, und ich machte mich darauf gefaßt, in irgendeiner mir unbekannten und feindlichen Dimension zu landen. Das Gefühl der Angst oder Beklemmung verspürte ich seltsamerweise nicht, nur eine gewisse Neugierde, wie es eigentlich meinem Beruf entsprach.
    Die Umgebung besaß keine Farbe.
    Sie war da und trotzdem nicht vorhanden. Man konnte sie als grau oder fahl bezeichnen, jedenfalls durchdrungen von diesem Brausen und einer ansonsten völligen Leere.
    Bis zur Landung.
    Nicht abrupt geschah dies, eher weich und sanft. Mit beiden Füßen erreichte ich den Boden, stand dort und schaute mich zunächst nach allen Seiten um.
    Wo war ich gelandet?
    Nebel, wohin ich auch schaute. Ein leichter, mir dennoch schwer vorkommender Dunst, kein starker Nebel, aber Schleier, die meine Sicht beeinträchtigten.
    Ich holte Luft.
    Dabei stellte ich fest, wie leicht dies ging, und meine erste große Befürchtung war nicht eingetreten. Wenn ich atmen konnte, war ich auch in der Lage, mich gegen irgendwelche Angriff zu wehren, und darauf kam es zunächst einmal an, da ich sicher war, in dieser Dimension keinerlei Freunde zu finden, nur das Gegenteil davon.
    Der Dunst war da, zum Glück ziemlich dünn, so daß ich durch ihn schauen konnte.
    Er wehte über den Boden, erinnerte an eine Wand aus Schleiern, die etwas bedeckte, aber trotzdem nicht verbergen wollte. Ich konnte schauen – und erkennen.
    Gerade das letzte Wort machte mich so nachdenklich. Erkennen!
    Ja, ich erkannte etwas.
    Innerhalb der Schleier, vielleicht sogar dahinter, wer konnte das schon sagen, entdeckte ich einige Schatten, die das ständige Auf und Ab einer Berglandschaft zeigten.
    Gebirge in diesen Dimensionen?
    Immerhin ein Zielpunkt für mich, und ich schaute mir die Formation der Berge genauer an.
    Als gleich konnte ich sie nicht ansehen, obwohl sie alle eine gewisse Ähnlichkeit von der Form her besaßen. Die Berge stachen mit ihren Gipfeln in die Höhe. Dazwischen sah ich die Täler, und es waren jeweils tiefe Einschnitte, die sich meinen Blicken boten.
    Ich wäre vielleicht achselzuckend über dieses Bild hinweggegangen, wenn mich die Formation der Berge nicht an etwas erinnert hätte.
    Die hatte ich schon einmal gesehen!
    Auf meine Umgebung achtete ich nicht weiter, mich interessierten allein die Berge, denn sie sollten mir helfen, mich zu orientieren.
    Ich ließ die zahlreichen Fälle, die ich erlebt hatte, zu einem Großteil Revue passieren, dennoch kam ich zu

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