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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen glaubte er, so etwas wie Leben zu erkennen.
    Auch das Erscheinen des Gesichts war für ihn ein Rätsel, das er lösen wollte.
    Und er hörte den Schrei.
    Von Backbord her war er an seine Ohren gedrungen. Suko drehte sich und entdeckte Scirea, der ebenso wie das Boot in den Sog der Magie geraten war.
    Die anderen ließen ihn nicht schwimmen. Eine nicht sichtbare Kraft lag über dem Wasser und hatte auch Mario erwischt. Sosehr er sich dagegen wehrte, er schaffte es einfach nicht und wurde herumgedreht, unter Wasser gedrückt, so daß er vor Sukos Augen verschwand und der Inspektor Angst um ihn bekam.
    Erst neben dem Boot spülte ihn eine Welle wieder hoch. Suko sah den treibenden Körper, beugte sich weit über die niedrige Reling, streckte seinen Arm aus und bekam die Kleidung des Mannes zu fassen, die er eisern festhielt.
    Mario Scirea hatte nichts dagegen, von Suko an Bord geholt zu werden. Keuchend, erschöpft und tropfnaß stand er vor dem Chinesen, schaute ihn an und schüttelte den Kopf.
    Er wollte zwar sprechen, schaffte es aber nicht, weil er husten mußte und dabei Wasser spie.
    Suko schlug ihm auf den Rücken. Im Augenblick bestand keine Gefahr, so daß er sich um den jungen Mann kümmern konnte. Scirea rang sich die Worte ab.
    »Ich… ich habe alles versucht!« keuchte er, »aber die andere Kraft war stärker. Viel stärker. Ich konnte nichts schaffen, wirklich nicht. Das war furchtbar. Ich hatte auch Angst zu ertrinken.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Er drehte sich und schaute auf das Geisterschiff in der Nebelwand und auch auf das Gesicht. »Dieser Spuk muß doch auch von anderen gesehen werden!« keuchte er. »Weshalb tut niemand etwas?«
    »Ich weiß es nicht. Mir kommt es aber vor, als wollten sie nur uns haben.«
    »Und weshalb?«
    »Werden wir wohl zu hören bekommen, wenn wir uns an Bord befinden.«
    Marios Augen wurden groß. »Sie… Sie meinen, daß man uns an Bord holen will?«
    »Was sonst?«
    Scirea schüttelte Wasser aus den Haaren und seiner Kleidung.
    »Was wollen die denn von uns?«
    »Das werden wir auch erfahren. Was immer geschieht, Mario, behalten Sie um Himmels willen die Nerven. Drehen Sie nicht durch. Bleiben Sie ruhig. Das sind Dinge, die man mit dem normalen Verstand nicht begreifen kann. Sie müssen sich ihnen stellen.«
    »Ja, ja…« Überzeugend hatte die Antwort nicht geklungen, und Suko wartete zunächst einmal ab, ohne weitere Erklärungen zu geben. Er wollte Mario nicht noch mehr verunsichern.
    Es war nicht mehr weit bis zum Ziel. Erste Nebelfäden glitten über die Wellen und hatten auch ihr Boot schon fast erreicht. Sie glitten gegen die Bordwand und sahen aus, als würden sie in das Boot klettern wollen.
    Überdeutlich war Sinclairs Gesicht zu erkennen. Es sah so aus, als sollte das Boot zwischen die Lippen in den übergroßen Mund hineinfahren.
    Soweit kam es nicht. Kurz vor einer Berührung löste sich das Gesicht auf. Die Umrisse tauchten in den Nebel ein und wurden eins mit den weißgrauen Schleiern.
    Scirea war geschockt. »Verdammt!« flüsterte er. »Die spielen mit uns Katz und Maus.«
    Das Gefühl hatte Suko auch. Er behielt aber kühlen Kopf und wartete zunächst einmal ab.
    Der alte Segler hatte ihnen das wuchtige Heck zugedreht. Sie sahen den hohen viereckigen Aufbau.
    Scirea war nervös. Mit beiden Händen umklammerte er die Rundung der Reling. Hin und wieder warf er den Kopf zurück.
    Dann sah es so aus, als würde er zucken.
    Als er und Suko damit rechneten, gegen das Totenschiff gestoßen zu werden, driftete ihr Boot ab. Als würde es von einer unsichtbaren Leine geführt.
    Neben ihnen ragte jetzt die Bordwand hoch und darüber das gewaltige Schanzkleid. Ohne Hilfe kamen sie da nicht hoch.
    Beide Männer standen unter einer großen Spannung, auch wenn Suko die Sache wesentlich gelassener sah. Er wußte genau, daß etwas passieren mußte. Nur Scirea dachte anders.
    »Die werden uns doch in Ruhe lassen, oder?«
    »Nein!«
    Suko hatte das Wort kaum ausgesprochen, als er über sich ein Geräusch vernahm.
    Etwas rutschte über das Schanzkleid, glitt wie eine dunkle Schlange an der Bordwand entlang und klatschte vor ihren Augen auf das Boot. Es war eine Jakobsleiter.
    Scirea starrte die aus Seilen gefertigte Leiter an und schüttelte den Kopf. »Nein!« flüsterte er. »Nein, verdammt, da steige ich nicht hoch. Das ist Wahnsinn.«
    »Sie müssen.«
    »Und dann?« Seine Stimme klang gehetzt.
    »Werden wir…«
    »Getötet nicht?« keuchte er. »Ich

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