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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Übrigens, wie geht's der Kleinen? Wird sie durchkommen?«
    »Scheint nicht so schlimm zu sein. Ich möchte nur wissen, wie sie an das Gift herangekommen ist. Maud ist sehr gewissenhaft.«
    Ich öffnete die Schublade meines Schreibtisches und holte ein Schlüsselbund heraus, das ich mal einem Gangster abgenommen hatte und das irgendwie bei mir hängengeblieben war. Der achte Schlüssel paßte.
    Dick beugte sich Tieugierig vor. »Das ist ja ’ne dicke Sache!« Er pfiff anerkennend durch die Zähne.
    »Eine komplette Gasausrüstung, Druckflaschen mit Strahldüsen, Gasmasken und…«
    »Fällt dir nichts auf, Dick?«
    »Nee, was denn?«
    »Die Ausrüstung stammt aus Heeresbeständen und wurde erst vor zwei Monaten in Serie genommen. Man sieht es an den Chiffrenummern. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder hat man sich die Anlage besorgt, um sie zu kopieren, oder…«
    »Oder?«
    »Oder man wollte sie benutzen. Die Flaschen sind gefüllt, wie du am Druckmesser erkennen kannst. Polly wird sich überlegen müssen, was sie mir für eine Geschichte erzählt.«
    »Wenn sie vernehmungsfähig ist.«
    Ich schloß den Deckel. »Vielleicht wird es dann zu spät sein«, sagte ich nachdenklich. »Wenn wir nicht zufällig von ihrer Ankunft erfahren hätten, befände sich die Gasausrüstung jetzt nicht in unseren Händen.«
    »Du denkst doch an was Bestimmtes!«
    »Mehr an etwas Unbestimmtes und…«
    Das Telefon klingelte.
    Ich hob äen Hörer ab und meldete mich. Am anderen Ende war unsere Zentrale.
    »Wir haben eben eine Nachricht aus New Jersey bekommen, die Sie interessieren wird, Cotton! Ein Militärtransport wurde überfallen. Die Ladung bestand aus vierundzwanzig Bomben verschiedenen Kalibers. Eine Großfahndung wurde bereits eingeleitet. Wir erwarten Anweisungen aus Washington.«
    »Thanks, ich bleibe im Büro. Geben Sie mir sofort Nachricht, wenn etwas Neues durchkommt.«
    Ich legte den Hörer auf. Ich mußte wohl ziemlich verdattert ausgesehen haben, denn Dick starrte mich erschr9cken an. »Was ist los, Jerry?«
    »Sie haben bereits zugeschlagen, auch ohne die Gasflaschen. Und der Chef ist in Florida!«
    »Er muß ja auch mal Urlaub machen.«
    »Ja, daß muß er wohl.« Ich griff zum Telefon und ließ mich mit Phils Wohnung verbinden.
    »Willst du mir nicht sagen…« bohrte Dick.
    »Bomben! Sie haben einen ganzen Transport geschnappt!«
    Phil krächzte verschlafen: »Wer ist dort? Kann man nicht mal in Ruhe…« Ich ließ ihn nicht ausreden. »Komm her, sofort. Alles andere später.«
    Ich legte auf, bevor er noch irgendwelche Fragen stellen konnte. Auf die Tour bekam ich Phil erfahrungsgemäß am schnellsten aus dem Bett.
    Im Augenblick konnte ich nichts tun. Ich mußte abwarten, was in Washington entschieden wurde.
    Eine Viertelstunde später ging es bei uns zu wie in einem Taubenschlag. Nacheinander trafen die Kollegen ein, die man ebenso wie Phil und mich aus den Betten geholt hatte.
    »Das ist dein Fall, Jerry«, sagte der Einsatzleiter, als er zu uns hereinkam. »Gerade kam ein Fernschreiben aus Washington. Du sollst den Fall normal weiterführen, so, als ob nichts geschehen wäre. Die Presse wird nichts berichten. Wir wollen jede Panikstimmung vermeiden.«
    Phil stürzte herein. Seinem Gesicht sah ich an, daß er unterrichtet war.
    »Ich hab noch ’ne Nachricht für euch«, sagte er und ließ sich in seinen Sessel fallen. »Schätze, daß ihr euch nicht darüber freuen werdet!«
    »Mach es nicht so spannend!«
    »Unser reizendes Herzchen hat sich selbständig gemacht. Sie ist aus dem Krankenhaus verschwunden!«
    ***
    Das Gelände an der Brücke war abgesperrt. Scheinwerfer erhellten den Platz, der von Uniformen wimmelte.
    Am Straßenrand standen die beiden Trucks.
    Als ich die Umleitungsschilder sah, wußte ich, wie die Gangster den Überfall ausgeführt hatten. Der Trick war nicht neu, aber dafür doch sehr wirksam, wie die Tatsachen bewiesen.
    Wir zeigten unsere Ausweise und durften die Absperrung passieren. Ich erkannte zwei CIA-Leute, mit denen ich mal zusammengearbeitet hatte. Wir nickten uns nur kurz zu. Keiner hatte viel Zeit für den anderen.
    Der leitende Captain begrüßte uns. »Sie hätten sich den Weg sparen können. Die Burschen haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Keine Spuren, keine Anhaltspunkte. Es ist, als ob sie vom Erdboden verschluckt worden wären.«
    »Und die Soldaten? Wurden sie schon verhört?«
    Er schien über meine Frage beleidigt zu sein. »Natürlich, Mr. Cotton. Wir wissen, wie

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