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0502 - Die Disco-Hexe Tessy

0502 - Die Disco-Hexe Tessy

Titel: 0502 - Die Disco-Hexe Tessy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgesucht, aber das wollte sie jetzt nicht mehr. Sicher war sicher. Sie nickte Pete zu. »Macht folgendes. Auch die anderen beiden müssen Bescheid wissen. Schnappt euch Sinclair, tötet ihn, und werft mir seine Leiche vor die Füße!«
    Pete bekam glänzende Augen. Dieser Mordauftrag war etwas nach seinem Geschmack. »Ja, Tessy, ja. Das werden wir tun. Diesmal entkommt er uns nicht.«
    »Und wenn doch«, sagte Tessy mit böse klingender Flüsterstimme.
    »Bin ich auch noch da…«
    ***
    Ich hatte Suko gegenüber zwar angedeutet, bis zum anderen Tag zu warten und erst dann die Nachforschungen aufzunehmen, aber bei genauerem Nachdenken gefiel mir dieser Plan nicht mehr. In der Zwischenzeit konnte viel passieren. Diese mir noch unbekannte Tessy war nun gewarnt. Sie würde sich auf mich einstellen wollen. Und sie konnte auch, wenn sie es für besser hielt, die Flucht ergreifen.
    Das wollte ich auf keinen Fall.
    Ich informierte Suko über meine Planänderung. Der Inspektor war nicht begeistert, sah jedoch ein, daß ein überraschender Besuch auch seine Vorteile haben konnte.
    »Und du willst allein los?«
    »Eigentlich ja.«
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Ich habe das gleiche Recht wie du. Schließlich hat man versucht, mich mit dem Höllenei in die Luft zu sprengen. Wir fahren gemeinsam.«
    »Mit einem Taxi?«
    »Womit sonst?«
    »Einverstanden.« Ich nickte. »Allerdings denke ich auch an Mike Fox und Susan.«
    »Die lassen wir zu Hause.«
    »Ja, aber…«
    Da läutete das Telefon. Ich hob ab und hörte Mike Fox’ Stimme.
    Sie klang aufgeregt. »John, es wäre besser, wenn Sie kämen.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Susan geht es nicht gut. Sie spricht von einem erneuten Kontakt. Sie hat auch schreckliche Angst. Es liegt etwas in der Luft. In dieser Nacht kann noch einiges passieren.«
    »Warten Sie einen Moment, Mike.« Ich hielt die Sprechmuschel zu und wandte mich an Suko. »Susan geht es nicht gut. Einer von uns müßte sie besuchen.«
    »Und wer?«
    »Ich dachte da an dich.«
    Suko nickte ergeben. »Was tut man nicht alles für einen Freund. Okay, ich werde fahren.«
    »Danke.« Ich wandte mich wieder an Mike Fox. »Hören Sie, Mike, ich kann nicht kommen, werde aber meinen Partner schicken, Inspektor Suko. Sind Sie damit einverstanden?«
    »Ist er denn eingeweiht?«
    »Natürlich, das geht alles klar.«
    »Dann warte ich. Er soll sich beeilen.«
    »Natürlich. Geben Sie auf Susan acht. Ich rolle den Fall von einer anderen Seite auf oder versuche es zumindest.«
    »Gut.«
    Zwischen Suko und mir war alles abgesprochen. Ich holte mir ein Taxi und ließ mich durch die Nacht zu dem ziemlich weit entfernt liegenden Ziel fahren.
    Der Driver hatte von einer einsamen Gegend gesprochen, wo Hund und Katze sich gute Nacht sagten. Und er hatte recht. »Aber in der nächsten Nacht«, so sprach er auch, »wird hier wieder der Teufel los sein. Da ziehen die eine Schau ab, daß die Wolken wackeln.«
    »Haben Sie das Konzert schon besucht?«
    »Nein, aber mein Sohn. Der war begeistert. Diese Tessy muß ein sagenhaftes Weib sein. Die hat den Teufel im Leib, sagte mein Sohn.«
    »Da hat er bestimmt nicht unrecht.«
    Ich ließ den Fahrer vorher anhalten, weil ich den Rest des Weges zu Fuß gehen wollte. Der Mann bekam noch ein Trinkgeld. Er wollte mich zu einem bestimmten Zeitpunkt auch wieder abholen, ich war dagegen.
    »Wenn Sie die heiße Disco-Hexe besuchen wollen, Mister. Geben Sie nur acht, daß sie von ihr nicht vernascht werden. Wer so aussieht wie Tessy, der verschlingt die Kerle.«
    »An mir kann man sich auch den Magen verderben.«
    »Ich wünsche es Ihnen nicht.«
    Als die Rücklichter des Wagens in der Dunkelheit verglüht waren, hatte ich das Gefühl, in der Dunkelheit allein auf einer Insel zu stehen. Ich mußte von der Straße weg auf einen großen Platz gehen, wo der Bau stand, in dem die Gruppe ihre Show abzog.
    Der Platz wirkte wie leergefegt. Über mir türmten sich die Wolken zu gewaltigen Gebilden, unter meinen Füßen knirschten kleine Steine. Die Geräusche störten mich, ließen sich aber nicht vermeiden.
    Vor dem Bau brannte eine einsame Laterne. Ihr Lichtschein war ein verwaschener Fleck, der knapp bis zu einem Plakat reichte, das die vordere Wand des Gebäudes fast zur Hälfte einnahm. Es war grellbunt. In großen Lettern wurde dort angekündigt, wer auftrat.
    Wenn mich nicht alles täuschte, waren die Farben rot.
    Ich hatte erfahren, daß Tessy und ihre Mitsänger nicht in einem Hotel abgestiegen

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