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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich bin mitgekommen, aber ich will wieder zurück. Ich muß schlafen. Morgen habe ich einen harten Tag vor mir.«
    »Schlafen? Du wirst nicht schlafen, Dimitrou!« Die Stimme der Frau klang anders, viel schärfer als sonst, nicht mehr so weich und lockend. Sie zeigte ihr wahres Gesicht.
    Dimitrou drehte den Kopf. Galinka hatte sich verändert. Ihre Gesichtszüge zeigten eine schon brutale Härte. Die Augen hatten jegliches Leben verloren. Sie blickten starr wie Steine.
    »Was soll das?« fragte er. »Du hast mich zu diesem Grab geführt, um es mir zu zeigen…«
    »Nicht nur zu zeigen, Dimitrou«, unterbrach sie ihn.
    »Was dann?«
    »Ganz einfach. Du hättest selbst darauf kommen müssen. Dieses Grab am Wald ist für dich…«
    ***
    Dimitrou wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Lachen bestimmt nicht, dazu war die Lage viel zu ernst. Er stand da, schaute auf die mit Moos und Flechten überzogene Grabplatte und schüttelte dann den Kopf, weil er es einfach nicht begreifen konnte.
    Er hatte einen widerlichen Geschmack im Mund.
    »Hast du es gehört? Das Grab ist für dich, mein Junge!«
    »Ich glaube es nicht!« Spontan erfolgte seine Antwort.
    »Daran wirst du dich aber gewöhnen müssen. Du bist der erste, den wir bekommen haben.«
    »Wie?«
    »Die anderen Fahrer sind uns leider durch die Lappen gegangen, und das Grab braucht Opfer.«
    »Aber nicht mich!« schrie er. Seine Stimme hallte durch die Nacht.
    »Nein, nicht mich!«
    »Doch, gerade dich!«
    Dimitrou ballte seine rechte Hand zur Faust. »Und wie willst du das machen?«
    Galinka Bachmanns Mund öffnete sich. Ein hartes Lachen klang dem Fahrer entgegen. »Es ist doch einfach. Die Platte läßt sich bewegen. Der Mechanismus befindet sich außen, verstehst du? Von innen kannst du die Platte nicht wegschieben. Du wirst also in das Grab steigen und dort so lange bleiben, bis du gestorben und vermodert bist.«
    Gestorben und vermodert…
    Allein diese beiden Worte ließen Dimitrou erschaudern. Auf seinem Gesicht glänzte der Schweiß. Er bekam plötzlich keine Luft mehr, das Herz schlug ihm hoch bis zum Hals. Unter dem Schweißfilm spürte er die kalte Gänsehaut. Er dachte nach. Eigentlich war es zum Lachen. Da stand vor ihm eine alte Frau, die ihm erklärte, daß er in ein Grab steigen sollte, um dort zu sterben.
    Das war der reine Wahnsinn! Es war einfach verrückt. Er stierte Galinka an. »Meinst du das ernst?«
    »Ich spaße nicht.«
    »Und ich lasse es nicht zu.« Er deutete auf sich. »Versuche es mal, los, versuche es doch!« Seine Stimme überschlug sich. »Ich bin ein Mann, ich bin nicht nur jünger als du, auch stärker. Du wirst es nicht schaffen, mich in das Grab zu stecken. Hörst du, Alte? Du wirst es nicht schaffen!«
    »Aber ein anderer!«
    »Und wer?«
    Galinka Bachmanns Augen leuchteten auf. Der nackte Triumph spiegelte sich darin wider. »Wie gesagt, ich nicht. Aber dreh dich um, Dimitrou, dann siehst du meinen Helfer.«
    Er war sich nicht hundertprozentig sicher, aber das Gefühl wollte nicht weichen, und eigentlich lag es ja auf der Hand.
    Auf der Stelle drehte er sich um. Seine Hacken drückten sich dabei in den weichen Boden.
    Sie hatte nicht gelogen. Es gab einen Helfer, den Dimitrou bisher nicht in diesem Wald gesehen hatte.
    Vor ihm stand der Sensenmann!
    ***
    Sofort kehrten die schrecklichen Erinnerungen wieder zurück. Er sah sich im Fahrerhaus des Lkw auf der Autobahn, sah das Skelett, wie es seine Sense schwang, aber vor drei Stunden hatte er Hilfe gehabt, die fehlte ihm jetzt.
    Es gab keinen John Sinclair und auch keinen Will Mallmann in der Nähe. Er war auf sich allein gestellt und mußte gegen einen Feind angehen, der ihm in allen Belangen überlegen war.
    Seine Hand fuhr über die Brust, und er tastete nach seiner Kehle, als wollte er sich selbst erwürgen.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte er die mächtige Horror-Gestalt an. Sie war einfach furchtbar. Wenn er sie einem anderen beschrieben hätte, wäre er sicherlich ausgelacht worden.
    Das Gebein, soweit es freilag, schimmerte in einer gelblichen Farbe. Der größte Teil der Gestalt war verdeckt. Die schwarze, bis zum Boden reichende Kutte sorgte dafür. Sie besaß auch eine Kapuze, die der Knöcherne übergestreift hatte. Wie ein schwarzer Lappen umwehte sie den blanken Schädel und ließ nur das frei, was einmal ein menschliches Gesicht gewesen war.
    Den Schaft der beidseitig geschliffenen Sense hielt die Gestalt mit beiden Klauen fest. Der blitzende Halbmond aus

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