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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Doch in dieser Nacht schien mir der Stern des Glücks besonders hell zu strahlen.
    Ich lag auf dem Bauch und schob mich unter dem Bett hervor. Als das Versteck hinter mir lag, drehte ich mich um. Mit einer schnellen Bewegung kam ich wieder auf die Füße, ging noch nicht zur Tür, sondern blieb dicht neben dem Fenster stehen und schaute nach draußen.
    Ich sah die sechs Kinder.
    Ihre Formation hatten sie nicht verlassen. Sie schritten am Pol vorbei, begleitet von dem in Weiß gekleideten Kruger, der wie ein Offizier neben ihnen herschritt.
    Nach Guthry brauchte ich nicht erst zu suchen. Er würde sich nicht in seinem Zimmer aufhalten. Krugers Worten hatte ich entnommen, daß er am Eingang zum Paradies wartete. Damit konnte nur die geheimnisvolle Felsenhöhle gemeint sein.
    Sie war auch mein Ziel. Nur konnte ich der Gruppe nicht so dicht auf den Fersen bleiben. Ich würde sie aber stets im Auge behalten, das stand fest.
    Kruger war erschienen. Für mich ein Beweis, daß Guthry sein Personal ebenfalls mit eingeschaltet hatte. Auf diese durchtrainierten Schläger mußte ich achtgeben. Daß sie nicht lange fackelten, hatte ich am Nachmittag erlebt.
    Ich huschte der Zimmertür entgegen, um ebenfalls zu verschwinden.
    Was mich warnte, weiß ich nicht, jedenfalls war es ein Geräusch, und ich hörte es in meinem Rücken.
    Blitzschnell drehte ich mich um.
    Nicht nur ich hatte unter einem Bett gelegen, auch einem zweiten Typ war dieses Versteck sehr gelegen gekommen. Er trug keine weiße Kleidung, die paßte wohl nicht zu seinem dunklen Haar. Hell blitzten dagegen seine Zähne, als er grinste.
    Ich drehte der Tür den Rücken zu. Wir beide standen im Gang zwischen den Betten, und ich wußte, daß meine Glückssträhne in dieser Sekunde abrupt unterbrochen worden war.
    »Ich habe es mir gedacht!« keuchte er, »ich habe es mir gedacht. Du willst nicht aufgeben, Bulle. Aber das war dein letzter Fehler. Hier kommst du nur als Leiche heraus.«
    »Tatsächlich?« fragte ich.
    »Klar!« Er blieb stehen, bewegte nur eine Hand und holte mit einer gedankenschnellen Bewegung eine Waffe unter seinem Jackett hervor.
    Es war ein Bajonett!
    ***
    Dieser Teufel war mit allen Wassern gewaschen. Am Nachmittag hatte ich das sadistische Leuchten in seinen Augen gesehen. Wer eine derartige Waffe einsetzte, der konnte nicht alle Tassen im Schrank haben, der war im Gehirn gestört.
    Das brachte mich nicht weiter. Ich mußte mich wehren, und das war nicht einfach.
    Ich hasse lange Fights, auch hier wollte ich es nicht auf einen Kampf ankommen lassen. So schnell wie er war ich ebenfalls und hielt plötzlich meine Beretta in der Hand.
    »Nun?« fragte ich.
    Dario grinste. Diesmal verunsichert, dennoch gab er nicht auf.
    »Das nutzt dir gar nichts. Du kannst mich erschießen, aber man wird dich dann jagen.«
    »Stimmt! Nur hast du nichts davon. Ich gebe dir einen Rat. Wirf den überlangen Zahnstocher weg!«
    Er schüttelte den Kopf.
    Im Dämmerlicht zwischen den Betten standen wir uns wie ein Schattenwesen gegenüber. Erstarrt waren wir nicht, denn ich hob meinen Arm an und zielte über die matt schimmernde lange Klinge hinweg auf seine Augen. »Laß es fallen, Junge, mach dich nicht unglücklich! Ich werde schießen, ich muß es tun. Schon allein im Interesse der entführten Kinder, wenn du verstehst.«
    Er gab ein Geräusch von sich, das mich an das Knurren eines Wolfes erinnerte. Plötzlich senkte er den rechten Arm, die Klinge wies zu Boden. Auch ich entspannte mich ein wenig.
    »Noch einmal, weg damit!«
    »Ja, schon gut!« Er öffnete die Faust. Die Mordwaffe fiel polternd zu Boden.
    »Wunderbar!« lobte ich ihn. »Jetzt brauchst du sie nur noch unter eines der Betten zu kicken.«
    Das tat er mit einem lässigen Schwung seines rechten Fußes.
    »Bravo, Killer, dreh dich um!« Er tat es erst, als ich auf ihn zuschritt.
    Langsam, mit etwas angehobenen Händen, wobei er zischend die Luft ausstieß.
    Ich blieb hinter ihm stehen, allerdings nicht zu dicht, denn ich kannte die Regeln und traute Dario zu, daß er einen Trick in der Hinterhand hatte. Mit der Waffenmündung berührte ich kurz seinen Nacken, wobei er zusammenschrak. »Ich mag es, wenn du plauderst, mein Junge. Was hat Guthry mit den Kindern vor?«
    »Frag ihn selbst.«
    »Das werde ich bestimmt. Aber ich will auch von dir einen Hinweis haben, damit ich mich darauf einrichten kann.«
    »Nein!«
    »Er lockt sie in die Höhle – oder?«
    »Kann sein.«
    »Was geschieht dort?«
    »Da backen

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