06 - Willlow und das Monsterbaby
alles kümmern.«
»Eine Entführung, noch dazu eine Kindesentführung ist nicht nur ein Fall für die Polizei«, warf Oz auf der anderen Seite von Willow ein. »Wahrscheinlich wird auch das FBI eingeschaltet werden. Kein Wunder, bei all den neuen Gesetzen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Die Sicherheitsleute haben übrigens irgendetwas davon erwähnt, dass es sich nicht um die erste Entführung in dieser Wohnanlage handelt.«
»Nicht die Erste?«, fragte Buffy entgeistert und ihre Angst nahm zu. »Ich habe nichts davon in den Nachrichten gehört.«
Oz nickte. »Niemand von uns hat etwas gehört. Ganz schön unheimlich, hm?«
»Aus irgendeinem Grund soll nichts davon an die Öffentlichkeit«, vermutete Xander.
»Normalerweise würden Eltern doch niemals verheimlichen, dass man ihnen ihre Kinder wegnimmt. Es sei denn, irgendjemand setzt sie ganz massiv unter Druck.«
Buffy stimmte ihm im Stillen zu und empfand großes Mitleid für Willow, die mitten in eine so undurchsichtige und üble Sache hineingeraten war. Wer hat ein Interesse daran, Babys zu entführen? Und warum? Und warum wurde das alles verschwiegen? Eine große schwarze Sedan-Limousine kam langsam die Auffahrt hochgefahren. Die Jägerin und ihr Gefolge waren sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Der Mann, der aus der Fahrertür ausstieg, war groß und kräftig genug, um ein professioneller Football-Spieler zu sein. Er trug einen schwarzen Anzug und trotz der nächtlichen Stunde eine dunkle Sonnenbrille.
Auf der anderen Seite des Wagens stieg ein weiterer Mann aus. Auch er trug einen schwarzen Anzug und eine Sonnenbrille. Sie schlossen die Knöpfe ihrer Jacketts, an deren Ausbeulung Buffy zweifelsfrei erkannte, dass beide Männer Waffen trugen.
Geheimdienst? Mafia? Militär? Ihre Bewegungen waren wohl überlegt.
Der Fahrer ging zur hinteren Tür des Wagens und öffnete sie. Während er einem weiteren Mann und einer Frau beim Aussteigen half, warf er einen wachsamen Blick auf die Häuser der Nachbarschaft. Er deckte die kleine Gruppe, als sie auf das Haus zuging. »Ich will mein Baby wiederhaben, Bryce! Ich will mein Baby wiederhaben!«, rief die Frau aus und klammerte sich an den Mann an ihrer Seite. Obwohl sie ein paar überflüssige Pfunde mit sich herumtrug, hatte sie immer noch eine gute Figur und verstand es, sich vorteilhaft zu kleiden. Der Mann, der einen lichten Haaransatz hatte, trug einen dreiteiligen Nadelstreifenanzug und eine Brille mit feinem Drahtgestell. All dies wies ihn als höheren Angestellten aus.
Er ging auf Willow zu und stützte dabei seine Frau. Kummerfalten durchzogen sein Gesicht. »Es ist alles in Ordnung, Willow«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Du kannst gehen.« Er reichte ihr einen Briefumschlag.
Willow, Oz und Buffy waren alle aufgesprungen. »Ich kann gehen?«, fragte Willow ungläubig. »Wollen Sie nicht, dass ich hier bleibe und die Polizei meine Aussage aufnimmt?«
»Wir werden mit den zuständigen Behörden Kontakt aufnehmen«, antwortete der größere Bodyguard. »Ihr könnt jetzt nichts mehr tun, es sei denn, ihr wisst die Namen der Leute, die das Kind entführt haben.«
»Es waren keine Menschen, die das getan haben«, platzte Willow heraus.
Nun, das wird wohl ein paar interessante Fragen aufwerfen, dachte Buffy.
Mrs. Campbell riss sich plötzlich von ihrem Mann los und wankte unsicher auf Willow zu. »Hast du es gesehen?«, fragte sie. »Hast du das Ding gesehen, das mir mein Baby weggenommen hat?«
Bevor Willow eine Antwort geben konnte, hatte Mr. Campbell seine Frau wieder an seine Seite gezogen. Sie wehrte sich anfänglich dagegen, beruhigte sich dann aber, als ihr Mann ihr etwas ins Ohr flüsterte.
Mr. Campbell wandte sich an Willow. »Der Arzt hat ihr ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben. Es hat jedoch eine stärkere Wirkung auf sie, als vorauszusehen war.« Mit diesen Worten führte er seine Frau ins Haus.
Die Bodyguards gingen auf der Veranda in Stellung.
»Zeit für euch zu gehen«, grunzte der Kräftigere von ihnen. Das war eindeutig ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Vorsichtig führte Buffy Willow vom Haus fort und überließ sie dann Oz, der an ihre Seite kam.
»Ich bringe sie nach Hause«, erkläre er sich bereit. »Ich kümmere mich darum, dass sie etwas isst.«
Buffy nickte zustimmend. »Gut.« Sie warf einen ratlosen Blick zurück auf das Haus.
Xander holte Buffy ein. Er hatte einen Arm um Cordelia gelegt, die an seiner Seite ging. Hutch folgte als Letzter. »Lasst mich noch
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