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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zurückspringen.
    Plötzlich war ein anderes Geräusch zu hören. Brummend näherte sich ein Fahrzeug. Dorian sah es hinter der Reihe der Befallenen auftauchen. Es war eine schwere Limousine, allem Anschein nach ein Bentley. Rücksichtslos fuhr sie in die schaurige Meute, und die Grüngesichtigen sprangen schreiend zur Seite.
    Der Bentley kam in die Kirche hereingerollt. Zwei Männer saßen in seinem Inneren. Dorian hatte ihre Gesichter noch nie in seinem Leben gesehen. Doch er folgte zögernd dem Pfarrer und den beiden Frauen, als die Männer die Schläge aufstießen und ihnen zuwinkten.
    Sie kletterten in den Fond. Einige Befallene wagten den Vorstoß in der Kirche. Sie wollten den Pfarrer an den Aufschlägen seines Talars packen. Doch dieser schleuderte ihnen den Weihwasserkessel entgegen, so daß sie kreischend zurückwichen.
    Der Fahrer des Bentley - ein breitschultriger Mann mit kurzen Haaren - wendete geschickt, ließ den Motor aufheulen und jagte aus der Kirche hinaus. Das Gebäude wackelte immer noch, und Dorian befürchtete, die Mauern würden einstürzen und sie doch noch unter sich begraben.
    Aber sie schafften es. Der Wagen schoß auf die rasenden Befallenen zu. Sie hatten sich zu einer Traube von Leibern formiert und schienen die Gegner als lebende Barriere aufhalten zu wollen. Sie wichen aber doch aus, als der Fahrer keine Anstalten machte, das Tempo zu verringern.
    Der Mann auf dem Beifahrerplatz drehte sich zu den Geretteten um. Er hatte ein schmales Gesicht und trug eine randlose Brille.
    „Wir haben es geschafft", sagte er. „Sie brauchen keine Furcht mehr zu haben."
    „Wohin bringen wir Sie?" erkundigte sich der Fahrer mit einem knappen Blick in den Rückspiegel. „Zwei Meilen von Cluebury entfernt steht ein Landhaus, in dem Verwandte von mir wohnen", - erklärte der Pfarrer. „Ich wäre froh, wenn ich dort mit diesen beiden armen Frauen einstweilen unterkommen könnte."
    „Einverstanden."
    „Begleiten Sie mich?" fragte der Pfarrer den Dämonenkiller.
    „Nein", sagte der Beifahrer. „Wir haben eine Einladung für Mr. Hunter. Von einem guten alten Bekanten."
    „Von wem?" fragte Dorian. Die beiden Fremden sprachen Englisch mit hartem Akzent. Da Dorian wie Coco die russische Sprache beherrschte, glaubte er zu wissen, daß die beiden aus der UdSSR stammten. Er erinnerte sich daran, was die Hillairs über den Unbekannten mit dem slawischen Akzent gesagt hatten, und war auf der Hut.
    Der Mann mit der randlosen Brille fühlte sich nicht bemüßigt, eine klare Antwort zu geben. Er lächelte und erwiderte: „Sie werden schon sehen, Mr. Hunter."
    „Wer sind Sie?"
    „Wir beide? Gute Freunde."
    Trotz der Tatsache, daß er und sein Begleiter sie aus der Kirche befreit hatten, nahm Dorian ihm diese Behauptung nicht ab.

    Die alte Wassermühle aus groben Bruchsteinquadern machte einen verlassenen Eindruck. Längst war das Schaufelrad stehengeblieben, weil seine Achse und die damit verbundenen Zahnräder, die den Mühlstein angetrieben hatten, verrostet waren. In munteren Kaskaden plätscherte das Wasser des Flüßchens über das Rad, folgte dem Weg, der von der Hauptstraße herführte, änderte dann jedoch die Richtung.
    Die Wassermühle befand sich nicht weit von Cluebury entfernt. Man konnte von ihr aus die grauen Dächer des Dorfes und den gedrungenen Kirchturm sehen.
    Die beiden Russen waren also in Richtung auf die Ortschaft zurückgefahren, nachdem sie den Pfarrer und dessen beide Schützlinge in dem Landhaus abgesetzt hatten. Denn dieses lag weit außerhalb. Der Gottesmann hatte sich wortreich bedankt. Die Fremden aus dem Bentley hatten das mit Lächeln quittiert. Sie hatten sich rasch verabschiedet.
    Jetzt stand die Limousine vor der alten Mühle. Dorian ging in Begleitung der beiden zu Fuß auf die schief in den Angeln hängende Tür zu. Der Breitschultrige schob sie auf. Sie durchquerten einen muffig riechenden Raum und stiegen über eine Eisenleiter in den oberen Teil des düsteren Baus hinauf.
    An einem wackligen Holztisch saß der Mann, der auf den Dämonenkiller gewartet hatte. Dorian kannte ihn. Er zog die Augenbrauen hoch, trat auf ihn zu und blickte ihn fragend an.
    „Mr. Kiwibin."
    „Freut mich wirklich, Sie zu sehen, Mr. Hunter. Setzen Sie sich. Ich hoffe, Bulevkin, unser Fahrer, und Matetic haben Sie fürsorglich behandelt."
    Dorian kam der Aufforderung nach und nahm auf einem dreibeinigen Schemel Platz.
    „Allerdings. Sie haben mich mitten aus dem Inferno herausgeholt." Er

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