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0697 - Der Leichenholer

0697 - Der Leichenholer

Titel: 0697 - Der Leichenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wunderbar, er konnte in eine andere Dimension hineinschauen, als befände sich vor ihm ein Spiegel, der ihm all das zeigte, was in den fremden Welten ablief.
    Aber es war eine bestimmte Welt, das wusste er auch. Eine Dimension, die er kannte, in der er sich zu Hause fühlte.
    Die normale Welt?
    Zebulon verwarf diesen Gedanken wieder, denn auf der glänzenden Fläche erschienen Bilder.
    Aus dem Hintergrund schob sich etwas hervor. Es war zwar bewegungslos, aber es lebte trotzdem.
    Bilder, Gemälde…
    Ungewöhnliche Farben, sehr düster und dabei doch bunt, die sich um einen Mittelpunkt scharten.
    Vier Bilder…
    Und vier Menschen, die den Mittelpunkt dieser Gemälde bildeten!
    ***
    Zebulon stand unbeweglich. Er hatte mit allem gerechnet, mit gefährlichen Angriffen irgendwelcher Feinde, sogar mit einer Botschaft des schrecklichen Dämons Jericho, aber er hatte nicht daran gedacht, so etwas zu sehen zu bekommen.
    Vier Gemälde, in deren Mittelpunkten sich vier perfekt gemalte Frauengestalten befanden.
    Wunderbar - oder gefährlich!
    Er konnte noch nichts sagen, er musste abwarten, aber er wusste genau, dass diese vier Gemälde eng mit seinem Schicksal verknüpft waren. Ja, das stand für ihn fest.
    Aber wie sollte er sich verhalten? Versuchen, etwas an den Bildern zu verändern, sich intensiv um sie zu kümmern, einfach auf sie zugehen und sie wegholen?
    Oder nur die Frauen?
    Seine Gedanken wirbelten zu sehr durcheinander. Zebulon konnte sie noch nicht in eine Reihe bringen. Tatsache blieb jedoch, dass ihn diese Gemälde wie magisch anzogen.
    Sie hatten einen Sinn.
    Er konzentrierte sich jetzt mehr auf den Hintergrund dieser ungewöhnlichen Szenerie.
    Er war nicht leer. Jenseits der großen Gemälde sah er Bewegungen.
    Menschen waren da.
    Frauen, Männer, die er nicht kannte, die ziemlich festlich gekleidet waren.
    Zebulon verband den Begriff Gemälde mit dem einer Ausstellung. Beides passte gut zusammen.
    Und er konzentrierte sich weiterhin auf den Hintergrund, auf die Gesichter der Besucher.
    Sie waren ihm fremd.
    Nein, nicht alle.
    Plötzlich sah er zwei bekannte Gesichter. Von nun an wusste Zebulon, dass er sicherlich bald eingreifen würde…
    ***
    Die französischen Kollegen hatten sich sehr kooperativ gezeigt und sich vor allen Dingen darüber gefreut, dass ihnen ein Fisch wie Kirk ins Netz gegangen war.
    Es glich schon einem kleinen Wunder, dass sie nicht in Jubelstürme ausgebrochen waren.
    Kirk war sofort zum Verhör gebracht worden. Es würde hart für ihn werden, aber sicherlich lohnte es sich auch, ihn zu befragen, denn über den Drogenhandel wusste er sicherlich eine Menge.
    Wie auch die Mercier!
    Aber die war und blieb verschwunden, ebenso wie die drei anderen Mädchen.
    Wir wussten nichts von ihnen und auch nichts über den Maler Rafugil.
    Doch wir hatten Edna, und die Kollegen waren so kooperativ gewesen, uns die Frau zu überlassen.
    Wenn jemand informiert war, dann diese hexenartige Person.
    Suko und ich befragten sie.
    Befragen war wohl untertrieben, sie wurde von uns durch Worte in die Mangel genommen. Immer wieder peitschten die Fragen auf sie nieder, mal von Suko, dann wieder von mir, aber wir erlebten eine Reaktion, die schon an Autismus grenzte.
    Edna zog sich zurück. Sie schaffte ihr Innerstes in eine Welt, die nicht die unsere war. Völlig teilnahmslos hockte sie auf dem harten Stuhl, die Hände brav auf den Schoß gelegt, ohne uns Antworten auf die Fragen zu geben.
    Nach zwei Stunden war ich erschöpft, brauchte frisches Mineralwasser, aber die Frau wollte es nicht. Sie lehnte es ab, etwas zu essen oder zu trinken.
    »Ich muss mal raus«, sagte ich.
    Suko nickte. »Geh nur.«
    Auf dem Gang blieb ich stehen, bog mein Kreuz durch und schaute durch das Fenster.
    Nizza quirlte über. Um diese Zeit war die Côte d'Azur am schönsten. Das Meer war blau, der Himmel ebenfalls, allerdings etwas dunkler.
    Wer sich jetzt in Nizza aufhielt, der genoss das Leben, der feierte, nur war mir danach nicht zu Mute. Ich musste herausfinden, was dieser verfluchte Maler vorhatte.
    Im Treppenhaus fand ich einen Automaten, warf einige Franc-Stücke in den Schlitz und drückte auf den Mineralwasser-Knopf.
    Ein weißer Becher rutschte aus der Öffnung, und in ihn hinein sprudelte das Wasser.
    Ich hatte es zur Hälfte getrunken, als ich Schritte hörte und mich umdrehte.
    Ein französischer Kollege kam auf mich zu. Er hieß Blanville, war klein, schwarzhaarig, etwas pummelig und erinnerte mich an den

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