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0822 - Nomaden der Hölle

0822 - Nomaden der Hölle

Titel: 0822 - Nomaden der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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erraten.
    Ihr Kommentar kam knapp und sicher nicht sonderlich ernst gemeint. Diese Stadt war unbewohnt, es sei denn, ihre Bürger konnten sich unsichtbar machen. Alles lag wie tot da.
    Und doch gab es so etwas wie ein Zeichen von Aktivität, wenn man es so auszulegen bereit war. Auf jedem Dach, ganz gleich wie es auch beschaffen war, loderte eine Flamme in tiefem Schwarz.
    »Das sieht irgendwie krank aus.« Mirjad hielt sich immer ein gutes Stück von Laertes entfernt auf. Er war schließlich ein Vampir, obwohl Zamorra und Nicole das zu vergessen schienen. Die Korsin hatte Laertes Einsatz bei Sarkanas Vernichtung erlebt, doch das hatte nichts Grundlegendes an ihrer Meinung über den hageren Mann geändert.
    »Armakath, die Stadt der rufenden Flammen.« Die drei Menschen blickten erstaunt zu Laertes. Er hatte in der für ihn so typisch ruhigen Art gesprochen, doch da war ein verächtlicher Unterton mitgeschwungen, den man nicht überhören konnte.
    »Du kennst diese Stadt. Erzähl uns von ihr.« Zamorra ahnte schon, dass Laertes wieder mit nur minimalen Informationen dienen würde. Er sollte Recht behalten.
    »Armakath taucht nicht zum ersten Mal in dieser Welt auf. Es ist lange her, aber wer sie einmal gesehen hat, vergisst ihren Anblick nie wieder. Sie ist nicht so unbewohnt, wie es euch erscheinen mag. Und sie bringt Unglück, Verzweiflung, Schmerz. Und den…«
    »Tod.« Mirjad hatte den Satz für den Vampir beendet. Ihre Vorahnungen verdichteten sich.
    Der Tod - ihr Tod?
    Die Korsin spürte die Blicke der anderen auf sich ruhen. »Erzähl uns mehr, Vampir.« Ihre Augen glitten über die Dächer der weißen Stadt, über die schwarzen Flammen, die ein Feuer des Bösen nährten.
    »Zumindest wird sie gleich nicht mehr unbewohnt sein.« Nicole streckte den linken Arm aus. »Armakath bekommt Besuch von außerhalb.«
    Zamorra stieß einen wilden Fluch aus, als er die zwei Personen nun ebenfalls sah. Ein Mann und eine Frau. Und sie hatten eines der großen Stadttore bereits beinahe erreicht.
    Der Mann war hellhäutig, trug einen Gegenstand in der Hand, der schwer zu sein schien; die Frau hatte eine Hautfarbe wie Ebenholz.
    Tan Morano und Sabeth, einstige Königin der Asanbosam, baten um Einlass in die weiße Stadt.
    Die Stadt der rufenden Flammen…
    ***
    Sie fanden die beiden Skoloten gefangen und gebannt in einem Nebelhauch aus dunkler Magie. Zamorra schaffte es rasch, die zwei Aasfresser daraus zu befreien. Der Zauber, der wohl von der Dunklen Krone ausgegangen war, hatte keine große Macht. Für die Skoloten hatte er jedoch vollkommen ausgereicht. Sie waren allem Magischen hilflos ausgeliefert.
    Saarg kümmerte sich liebevoll um Lika, die sich zu seinem Erstaunen eng an ihn schmiegte. Sie waren jetzt alleine, die Sippe existierte nicht mehr. Es gab nur noch sie und ihn. Ohne die Last der Verantwortung für das Volk tragen zu müssen, würden sie sich bestimmt gut durchschlagen können. Doch jeder einzelne ihrer Brüder und Schwestern fehlte ihnen so schmerzlich.
    Für-Tahum konnte Zamorra nicht viel tun. Der Vampir lebte noch, doch auch Laertes schüttelte nur den Kopf, nachdem er sich den Krieger näher angesehen hatte. Tahum würde die nächste Stunde kaum überstehen. Er war bei Bewusstsein, doch es kam kein Wort über seine Lippen. Nur seine Augen sprachen deutlich zu Laertes.
    »Ich werde nach Armakath gehen. Sabeth darf nicht in der Gewalt von Morano bleiben. Die Krone hat schon Macht über ihn. Ich glaube nicht, dass er sich davon noch einmal befreien kann. Er wird Sabeth quälen.« Laertes sah zu allem entschlossen aus.
    »Morano ist wirklich nicht der Typ, der Frauen Gewalt antut - zumindest keiner schönen Frau.« Nicoles Stimme zitterte ein wenig. Sie dachte an die Tatsache zurück, dass auch sie dem Charme des Vampirs einst erlegen war. Unter welchen Umständen das auch gewesen war, es ließ sich nicht leugnen.
    Zamorra schaltete sich ein. »Aber der Morano, den wir kennen, existiert vielleicht schon nicht mehr. Er ist um vieles stärker und mächtiger, als es Assunta je war, aber vielleicht kann auch er der Krone nichts entgegensetzen? Ich komme mir dir, Laertes. Ich hasse es zwar, gemeinsam mit dir zu springen, aber in diesem Fall muss es wohl sein.«
    Der Vampir nickte zustimmend. Er hatte auf dieses Angebot gehofft. Vielleicht konnte die geballte Magie der beiden Männer etwas bewirken. Nicole gab sich geschlagen. In diesem speziellen Fall musste sie zurückstehen. Zamorra und Laertes brauchten sie

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