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0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen. Es braucht nicht so abzulaufen, wie es im Drehbuch steht. Es kann durchaus sein, daß sich die lebenden Leichen vorausgesetzt, es trifft auch zu - nicht mehr hier aufhalten und den Komplex verlassen haben. Daß es kalt ist, spielt bei ihnen keine Rolle.«
    »Einspruch.«
    »Warum?«
    »Weil ich, wenn ich so etwas wäre, es auch nicht tun würde. Wenn die Untoten tatsächlich hinausgehen, sind sie die Angeschmierten. Können Sie es denn besser haben, als hier in diesem Bau zu bleiben. Hier befindet sich ihre Beute, sie brauchen nur noch zuzugreifen und sich nicht erst großartig die Opfer zu suchen. Nein, Alvin, die sind noch hier, und du kannst mich nicht vom Gegenteil überzeugen.«
    »Was tun wir?« fragte er nach einer Weile.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht sollten wir von hier verschwinden. Wir sagen Slim Dayton Bescheid und machen den Abflug.«
    »Was ist mit dem Vertrag?«
    Shephard grinste zäh. »Darauf werde ich, mit Verlaub gesagt, spucken.«
    »Brauchst du das Geld nicht?«
    »Doch. Und wie ich es brauche.«
    »Ich auch.«
    »Aber brauchen wir es so dringend, daß wir dafür unser Leben aufs Spiel setzen?«
    Iris Long strich über ihr Gesicht. »Ich weiß, Alvin, ich weiß es genau. Das ist die große Frage, das ist auch das Problem.« Sie hob die Schultern. »Schade, aber mir ist mein Leben letztendlich wichtiger als alles andere.«
    »Das denke ich auch.«
    Die Ärztin schaute sich vorsichtig um, als würde im nächsten Augenblick jemand über den Flur huschen. Es war nichts zu sehen, beide standen hier allein. »Gut«, sagte sie dann, »machen wir es eben anders. Wir werden Slim holen, das Nötigste packen und verschwinden.«
    »Nicht erst packen. Wir hauen so ab. Ich habe allmählich das Gefühl, daß es auf jede Sekunde ankommt.«
    Sie nickte. »Wie du willst.«
    Bevor sie gingen, umschlang Iris den Mann mit beiden Armen. »Verdammt, Alvin, ich habe mich immer für eine abgebrühte Person gehalten und kriegte hin und wieder Angst vor mir selbst. Was ich hier allerdings erlebe, kann ich nicht mehr einordnen, das sprengt alle Grenzen, denn damit hätte ich nie im Leben gerechnet - sorry.«
    Er streichelte sie. »Ist schon gut. Manchmal ist das Leben gerecht. Es kann ein Hinweis darauf gewesen sein, daß wir es ändern sollen. Erst einmal müssen wir von hier verschwinden, damit uns nicht irgendwelche untoten Monstren finden.«
    Beide machten sich auf den Weg zu Daytons Zimmer. Mochte es ihm auch noch so schlecht gehen, sie mußten ihn einfach mitnehmen, und wenn sie ihn eigenhändig trugen.
    Nichts war mehr so wie sonst. Sie bewegten sich nicht so locker durch den Bau, sondern waren stets darauf gefaßt, von dem Unbegreiflichen attackiert zu werden. Eine fremde Welt hatte ihr Tor weit geöffnet und stand dicht davor, sie zu Verschlingen.
    Ihre Schritte waren leise und tappend. Ganz konnten sie die Geräusche nicht vermeiden, und als sie den großen Versuchsraum durchquerten, warfen sie immer wieder einen Blick in das Labor.
    Dort tat sich nichts. Das Bild hatte sich im Gegensatz zur vergangenen Nacht nicht verändert. Auch weiterhin stand der Wagen mit der eingedrückten Kühlerschnauze auf den Schienen und an der Wand.
    Manchmal faßte Iris nach der Hand ihres Kollegen und freute sich jedesmal über das aufmunternde Lächeln, das er ihr schenkte. Beiden tat es gut zu wissen, daß sie nicht allein waren.
    Sie gingen zuerst an Iris' Zimmer vorbei und passierten dann die Tür zu Shephards Raum.
    Noch zwei Schritte, und sie hatten das Zimmer ihres Kollegen erreicht. Zuerst blieb Alvin stehen, dann stoppte Iris ihre Schritte. Sie sah, daß der Mann zu Boden schaute. Im Licht der Deckenleuchte wirkte sein Gesicht ebenfalls wie das einer Leiche.
    »Was ist denn?«
    Alvin Shephard streckte den rechten Zeigefinger aus. Mit der Spitze deutete er zu Boden, und zwar dorthin, wo sich die Tür zu Daytons Zimmer befand.
    Unter der Ritze war etwas hervorgesickert. Es sah aus wie ein dunkler Halbmond aus Öl.
    Nur war es das nicht.
    Es war Menschenblut!
    ***
    So klein wie die Frau auch sein mochte, sie war wahnsinnig schnell, kaum daß sie sich von uns gelöst hatte. Mit langen Schritten eilte sie davon, um sich dort zu verstecken, wo der Friedhof nicht so frei lag und ihr die natürlichen Gewächse neben den Grabsteinen Deckung geben konnten.
    Dagegen hatten Suko und ich etwas. Die Klammer war geblieben, doch wir mußten die Frau erst überholen, um sie dann von zwei verschiedenen Seiten zufallen zu

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