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0918 - Auf der Schwelle der Zeit

0918 - Auf der Schwelle der Zeit

Titel: 0918 - Auf der Schwelle der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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einfach so. Als hätte sie nie existiert.
    »Was beim Hakenhöcker der Panzerhornschrexe ist hier…?«
    Mitten im Satz brach er ab, als er erkannte, wo er sich befand. Die Landschaft um ihn herum hatte sich grundlegend geändert. Sie war ein wenig hügelig, grasbewachsen, mit kahlen Bäumen bestanden, und im Hintergrund ragten Berge auf. Braun und gelblich war das Gras, dessen Halme nicht aufrecht standen, sondern schon knapp über der Wurzel wegkippten und damit verwelkt aussahen. Kahl waren die Äste der wenigen Bäume. Nicht ein einziges Blatt war zu finden, weder an den Zweigen noch auf dem Boden.
    Er war schon einmal hier gewesen. Vor langen, langen Jahren, auch wenn er sich erst viel später daran erinnert hatte. Dies war der Weg zur Quelle des Lebens!
    Einige Meter vor ihm ging ein bulliger Kahlkopf mit verkohlter Hand in die Richtung, in der der schmutzig braune kleine Teich lag, der Unsterblichkeit schenken konnte.
    Schon bei seinem ersten Besuch hatte er sich gewundert, wie ein Ort mit solch einer wunderbaren Bedeutung derart krank aussehen konnte. Er hatte keine Antwort darauf gefunden.
    Was sollte er hier? Den Auserwählten bei seinem Gang begleiten? Aber wozu?
    Er machte sich gerade auf, dem Glatzkopf nachzugehen, als eine dröhnende Stimme die Umgebung erschütterte. Auch wenn er sie vor langer Zeit zuletzt gehört hatte, erkannte er sie sofort wieder. Es war die Hüterin der Quelle. Sie klang hysterisch und fürchterlich schlecht gelaunt.
    »Du schon wieder! Sakrileg!«
    Zamorra fühlte, wie ihm plötzlich jegliche Kraft entzogen wurde. Er sank auf die Knie und kippte dann nach vorne weg. Mit dem Gesicht in den Dreck.
    »Aber… aber ich…«
    Die Erde knirschte zwischen seinen Zähnen.
    Das Letzte was er sah, bevor es dunkel um ihn wurde, war der massige Kahlkopf, der sich umdrehte und auf den Meister des Übersinnlichen zustampfte.
    ***
    Gegenwart
    Vermutlich war es die Tatsache, dass die C'weten sich selbst erst orientieren mussten, die Gryf und Rhett das Leben rettete. Die Hautlappen der Dämonen standen zwar aufrecht, allerdings war von den gefährlichen Funken noch nichts zu sehen.
    Rhett wollte auch nicht darauf warten!
    Er packte Gryf bei der Hand und schrie: »Bring uns hier weg!«
    Bereits vor achttausend Jahren hatten der Silbermond-Druide und der Erbfolger Seite an Seite gegen die Mächte des Bösen gekämpft. Deshalb stellte er nun auch keine Fragen, obwohl ihm deutlich anzusehen war, dass er sich den Dämonen lieber gestellt hätte, um ihnen - wie er es ausgedrückt hatte - in den Arsch zu treten.
    Gryf machte einen kleinen Schritt nach vorne und leitete so den zeitlosen Sprung ein. Gerade noch rechtzeitig! Denn innerhalb eines Sekundenbruchteils waren die grünen Funken der C'weten plötzlich da. Sie zischten zwischen den Hautfetzen entlang, doch nur solange diese noch aufrecht standen. Als sie unvermittelt nach unten flappten, lösten sich auch die Funken und vereinten sich zu einem Feuerball. Der schoss genau dorthin, wo eben noch Rhett und Gryf gestanden hatten. So jagte er ungehindert weiter und schlug in einen verwitterten Grabstein ein.
    Der zeitlose Sprung hatte Gryf und Rhett hinter einen der anderen Grabsteine gebracht, der groß genug war, dass sie dahinter Deckung finden konnten.
    Gryf ließ die Hand des Erbfolgers los. »Und jetzt klär mich bitte mal darüber auf, was das für Dinger sind.«
    Rhett erzählte ihm, was er über die C'weten wusste. Allzu viel war das allerdings auch nicht.
    Der Silbermond-Druide steckte den Holzpflock wieder unter die Jeans-Jacke. »Der wird uns wohl kaum helfen. Ich hab ja inzwischen einige Jährchen auf dem Buckel. Kannst du mir mal sagen, warum ich von diesen elektrisierenden Typen noch nie gehört habe?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht haben sie sich nie aus den Schwefelklüften getraut, bis ihr blöder Meister sie mir auf den Hals gehetzt hat. Die Hölle ist doch voller Kreaturen, von denen wir nicht mal was ahnen.«
    »Wie auch immer. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass man dieses Gezücht auch in Zukunft nicht mehr auf der Erde sieht. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Nein.« Rhett knirschte mit den Zähnen. Schon als Logan hatte er sich schwer getan gegen diese Dämonen. Wie sollte er da gegen sie bestehen, wenn er die Llewellyn-Kräfte nicht beherrschte? Lag es wirklich daran, dass Matlock McCain ihm vor anderthalb Jahren seine Magie gestohlen hatte? Je länger er darüber nachdachte, desto plausibler erschien ihm diese Theorie.

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