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1000 Kilometer auf dem 1000-jährigen Weg

1000 Kilometer auf dem 1000-jährigen Weg

Titel: 1000 Kilometer auf dem 1000-jährigen Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Jakob Weiher
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wieder auf dem Weg — ein gutes Gefühl. Allerdings wusste ich nicht so recht, ob wirklich ich ihn gefunden hatte. Mich beschlich ein Gefühl, dass eher er mich zurückgeholt hatte.
    „Ich will frühstücken“, murmelte ich vor mich hin, denn die Cafés, an denen ich bisher vorbeigelaufen war, hatten alle noch zu. Ich bog um eine Ecke und sah, wie eine junge Frau mit Schürze die Tische deckte. Ich bekam die erste Tasse Kaffee und das erste, warme Butterhörnchen.
    „Na also. Geht doch.“
    Die Strecke zwischen den Städten Burgos und León, so mein Reiseführer, sollte recht eintönig werden. Endlose Getreidefelder und flache Landschaften, so wurde die Meseta, die zentralspanische Hochebene beschrieben. Und so gab es auch viele Pilger, die diese Strecke mit dem Bus zurücklegten.

    Es war ein heißer Wandertag, der ohne Highlights am frühen Nachmittag in der Herberge in Hornillos del Camino endete.
    Nachdem mir die Verwalterin der Herberge mein Bett gezeigt hatte, nutzte ich die Gelegenheit meine Klamotten im Garten zu waschen und in die Nachmittagssonne zu hängen. Neben der Waschgelegenheit bemerkte ich den Hund des Eremiten brav in einer schattigen Ecke liegend.
    „Der war also auch hier“, hatte ich noch nicht ganz zu Ende gedacht, da kam Eric mit T-Shirts und Socken über der Schulter auf mich zu und begrüßte mich herzlich. Einen Moment lang dachte ich darüber nach, wie und wo er mich denn überholt hatte. Er musste eigentlich viel weiter hinter mir sein. Aber dann fiel mir ein, dass ich gegen Mittag, nachdem das Pilgermenü etwas zu reichhaltig, und die Sonne etwas zu heiß gewesen war, ein kleines Schläfchen unter einem schattigen Baum gemacht hatte. Und dieses muss dann wohl etwas länger gewesen sein. Wir verabredeten uns für später im kleinen Café um die Ecke.
    Während ich das Zimmer wieder betrat begrüßte mich Martina. Sie war die ganze Tagesetappe mit Eric zusammen gegangen. So viele nette, bekannte Gesichter taten mir gut. Ich hatte nach dem Verlust meiner Freunde schon befürchtet, dass ich die restlichen zwei Drittel meines Weges ohne nette Kontakte hinter mich bringen musste. Obwohl, zu den Menschen vom Anfang des Weges hatte ich eine intensivere Beziehung, ganz besonders natürlich zu Monica — oh, ich wollte gar nicht über sie nachdenken.
    Die Herberge stand direkt neben der Kirche am kleinen Hauptplatz des Ortes. An diesen Hauptplatz grenzte auch das kleine Café, das am Abend für die Pilger zum Restaurant umfunktioniert wurde. Vor dem Café waren Stühle und Tische aufgebaut und so trafen sich mit der Zeit alle Pilger hier, um sich zu entspannen und Erfahrungen auszutauschen. Eric hatte auf dem Weg noch zwei junge Frauen aus Deutschland getroffen und so saßen wir alle an einem Tisch und genossen die Nachmittagssonne. Die Szene hatte Urlaubscharakter.
    Wir hörten aus der Ferne das Bimmeln von Glöckchen. Zum Glück wusste ich schon, wozu dieses Geräusch gehörte, denn sonst wäre ich wohl sehr verwundert gewesen. Das Geräusch hörte sich original so an, wie der Weihnachtsschlitten vom Nikolaus. Nur zogen da nicht Rentiere den Schlitten, sondern Pferde eine offene, kleine Kutsche. Und statt des Nikolaus saß ein älterer Herr auf dem Bock. Zu dem Gespann gehörten noch sieben Reiter.
    Diese spanische Gruppe hatte ich am Tage schon einmal gesehen, als sie abseits vom Weg die Tiere getränkt hatten. Und diese ganze Gruppe versammelte sich nun auf dem kleinen Platz, der schlagartig sehr belebt und überfüllt war. Die Pferde drehten sich vor und zwischen uns allen nervös herum, eines schmiss einen Stuhl um. Nur Martina machte Fotos, obwohl es so eng war, dass sie kein Pferd ganz auf ein Bild bekam. Die anderen hatten mit so einer Attraktion hier gar nicht gerechnet und ihre Apparate im Zimmer gelassen.
    Die Kinder des Dorfes waren herbei gelaufen und durften eine Runde mit dem Wagen mitfahren. Die Reiter führten ihre Pferde langsam vom Platz weg in Richtung Dorfrand, wo sie eine Scheune für die Nacht angemietet hatten.
    Am Abend saß ich mit Martina wieder zusammen beim Essen. Wir hatten den letzten freien Tisch bekommen und es standen schon mehrere Pilger im Gang und warteten auf einen freien Platz. Die Besitzerin kam zu uns, um uns zu fragen, ob wir die beiden freien Plätze brauchen würden. Da niemand unserer Bekannten zu sehen war, verneinten wir und so setzten sich zwei Spanierinnen zu uns, die mit zunehmendem Rotweingenuss sehr lustig und sehr laut wurden.
    Die

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