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1002 - Das weiße Schiff

Titel: 1002 - Das weiße Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich mit dem Wesen aus dem weißen Schiff zu unterhalten. Fast zum gleichen Zeitpunkt kamen aus der Schleuse eine ganze Reihe von Betschiden hervor, die wie Schlafwandler die Rampe hinabgingen.
    „Da sind Scoutie und Ysabel!" rief Djin entsetzt. Lars O'Marn entdeckte St. Vain, dessen Gefährtin und einige andere prominente „Schiffsbewohner". Die beiden Jungen sprangen aus dem engen Fahrzeug und traten den Betschiden in den Weg. Sie fragten sich verzweifelt, was im Innern des Schiffes mit ihnen geschehen sei, denn daß sie sich verändert hatten, konnte selbst ein Blinder feststellen: Sie sprachen nicht miteinander und wirkten unsagbar müde, als sie auf das Dorf zuschlurften. Sie reagierten auch nicht auf Fragen.
    Plötzlich kam vom Dorf her Verstärkung. Djin und Lars atmeten erleichtert auf.
    „Kommt schon!" riefen sie den anderen entgegen. „Wir müssen ihnen helfen!"
    Direkt neben Djin kam St. Vain ins Stolpern. Er hatte sich nicht besonders gut mit dem Kapitän verstanden, aber angesichts der erschreckenden Ereignisse vergaß er allen alten Groll. Er versuchte, St. Vain zu stützen. Der Kapitän war jedoch zu schwer für den jungen Betschiden. Ein Dorfbewohner packte zu und stellte St. Vain wieder auf die Beine. In dem kurzen Augenblick, in dem Djin den Kopf des Betschiden sehen konnte, erkannte er die kahle Stelle mit dem dunklen Schatten darunter.
    Alle Betschiden um ihn herum trugen Parasiten.
    Die, die aus dem Dorf herbeigeeilt waren, stießen die beiden jungen Jäger grob zur Seite.
    „Laßt sie in Ruhe!" fauchte einer von ihnen Djin und Lars an. „Sie brauchen ein paar Stunden Schlaf. Geht ins Schiff und laßt euch auch einen Spoodie geben."
    Die beiden Jäger waren wie vor den Kopf geschlagen. Fassungslos sahen sie zu, als die Dorfbewohner jene Betschiden, die gerade erst von den Fremden entlassen worden waren, davonführten.
    Den Jungen wurde bewußt, in welch heikler Situation sie sich befanden. Sie hatten dem Alten vom Berg vertraut - aber dieses im Grunde genommen völlig fremde Wesen stand mitten auf der Rampe, die zu dem weißen Schiff hinaufführte, und unterhielt sich allem Anschein nach sehr angeregt mit einem Wolfslöwen. Das Fahrzeug, das ihnen die Möglichkeit zu einer schnellen Flucht hätte garantieren sollen, war damit wertlos geworden, denn die beiden jungen Betschiden konnten es nicht steuern. Sie konnten nicht einmal mehr versuchen, im Dorf Schutz zu finden.
    Sie sahen sich schweigend an. Dann rannten sie los. Sie hatten den Rand des Dschungels noch nicht erreicht, da kam ihnen eine Maschine entgegen, die auf sonderbar geformten Beinen über den unebenen Boden stakste. Die Maschine streckte dünne Metallarme nach den jungen Jägern aus, fing die beiden mühelos ein und trug sie zum Schiff zurück. Im selben Augenblick, in dem die Maschine mit ihren Gefangenen an dem lebhaft diskutierenden Alten vom Berg vorbeirollte, verloren Djin und Lars das Bewußtsein.
     
    *
     
    Sie kamen wieder zu sich und befanden sich in einem vorwiegend weißen Raum, der ungeheuer sauber und sehr kalt wirkte. Als sie sich umsahen, entdeckten sie einige alte Bekannte in ihrer Nähe. Da waren Surfo Mallagan und Brether Faddon, Doc Ming, Jörg Breiskoll und andere Jäger, und etwas abseits saßen Scoutie und Ysabel. Neben den beiden Jägerinnen stand der Alte vom Berg. Auch einer der Wolfslöwen war anwesend.
    „Ehe es zu weiteren Mißverständnissen kommt", sagte der Wolfslöwe, und die Jäger bemerkten verblüfft, daß ein Gerät, das dem Alten vom Berg gehörte, die Worte für sie übersetzte, „möchte ich euch versichern, daß ich euch gerne eher über alles informiert hätte - mir standen nur nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung. Ich bin darum sehr froh, daß Douc Langur sich als Vermittler zwischen euch und uns zur Verfügung gestellt hat."
    Mit Douc Langur war offenbar der Alte vom Berg gemeint. Das vierfüßige Wesen nahm das Gerät an sich.
    „Ihr habt längst begriffen, daß dieses Schiff nicht die SOL ist", pfiff der Alte vom Berg.
    „Es gehört vielmehr zur Flotte von Krandhor - besser gesagt, zu einer von vielen Flotten, denn das Herzogtum Krandhor ist ein sich schnell ausdehnendes Sternenreich. Dieses Schiff hier heißt ARSALOM. Es ist, wie viele andere Schiffe dieser Art, damit beauftragt, immer weitere Planeten in den jeweiligen Randbereichen des Herzogtums zu besetzen und zu erobern. Die Wesen, die an Bord der Schiffe leben, handeln im Auftrag der Herzöge von Krandhor. Diese

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