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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen.
    »Es ist schade, mein Freund, daß ich dir nicht mehr helfen kann, aber du hast mich in keiner guten Zeit getroffen. Ich bin auch allmählich alt geworden. Mein Lebenswerk ist geschafft. Ich habe den Tempel zu Ehren Jahwes erbaut, aber auch, um ihr eine Heimat zu geben.«
    »Ja, Salomo, ja. Und über sie möchte ich gern mehr wissen. Denn du bist derjenige, der sie am besten kennt. Bitte, ich brauche deine Erklärungen.«
    »Was willst du denn alles wissen, mein Freund.«
    »Die Wahrheit, wenn möglich.«
    Müde nickte er mir zu. »Weißt du nichts?«
    »Ein wenig.«
    Er winkte ab. »Ich habe sie schon beinahe vergessen. Ich habe versagt, ich hätte nie gedacht, daß man sie stiehlt und…«
    »War es denn so leicht?« unterbrach ich ihn.
    »Was meinst du?«
    »Wie groß war sie?«
    »Nicht groß«, flüsterte er. Er maß Länge und Breite mit den Händen ab. Ich schaute ihm genau zu und kam zu dem Entschluß, daß die Lade in der Länge etwas mehr als einen Meter maß und in der Breite ungefähr die Hälfte. »Aber sie war von innen und außen mit Gold beschlagen«, sprach er weiter. »Und zwei Cherubin saßen sich an den Enden gegenüber und schauten sich an. Sie ist ein großes Geheimnis gewesen und sie war für unser Volk wertvoll, denn von ihr ging früher eine zerstörerische Kraft aus. Sie konnte Krankheiten erzeugen und wurde mitgenommen, wenn unsere Stämme in den Krieg zogen. Ich wollte sie zähmen und hatte es geschafft. Sie hatte hier ihren Platz bekommen, aber jetzt ist sie verschwunden, und ich bin einfach zu alt, um mit einem Heer in das Reich der Königin von Saba zu ziehen. Ich kann die Lade nicht wieder nach Jerusalem zurückholen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht mehr kämpfen. Ich will nur den Frieden.«
    »Den hast du gefunden, Salomo.«
    »Du nicht?«
    »Ich weiß es nicht, mein Freund. Dies hier ist nicht meine Zeit, und ich habe auf der Reise hierher viel Schlimmes gesehen. Ich muß auch wieder weiter.«
    »Du willst Abschied nehmen?«
    »Ja, das möchte ich.«
    »Wohin?«
    »Ich werde nicht aufgeben und die Lade suchen.«
    »Im Land der Königin?«
    »Das auch.«
    »Aber nicht in meiner Zeit?«
    »Nein, sondern in meiner, wenn ich Glück habe. Denn dort, wo ich herkomme, wird noch immer von der Lade gesprochen. Man hat sie nicht vergessen, man sucht nach ihr. Sollte ich sie finden und feststellen, daß sie in guten Händen ist, bin ich zufrieden, denn dann habe ich meinen Auftrag erfüllt.«
    »Ja, das hast du gut gesagt«, erklärte der König. »Aber wie bist du gekommen?«
    »Nicht aus dem Himmel, nicht mit einem fliegenden Wagen, der Licht und Feuer speit. Ich bin auf einem Rad gekommen. Auf dem Rad der Zeit, und dorthin werde ich wieder gehen.«
    »Allein?«
    »Kannst du denn mit?«
    »Ich würde mitgehen, John, aber nicht in eine andere Zeit.«
    »Das brauchst du auch nicht. Wenn wir beide wirklich allein gehen können, dann bitte.«
    »Wir werden es«, sagte er und stand auf.
    Ich blieb noch einen Moment sitzen und dachte darüber nach, ob ich mir den Ort zeigen lassen sollte, an dem die Bundeslade aufbewahrt worden war.
    Das wollte ich dann doch nicht. Und so stand ich ebenfalls auf, ohne allerdings richtig zufrieden zu sein…
    ***
    Ich spürte wieder das Gewicht des Schwertes an meinem Körper.
    Die Waffe war ein Begleiter, der mich immer an den König Salomo erinnern würde.
    Derjenige, dem das Schwert einmal gehört hatte, ging neben mir her. Wir hatten die Stadt verlassen. Es war schwer genug gewesen.
    Man war es nicht gewohnt, daß der König mit einem Fremden fortging, ohne von Soldaten oder der Leibwache begleitet zu werden.
    Wir hatten eines der Stadttore bereits hinter uns gelassen. Die stickige Wärme zwischen den Mauern hatten wir verlassen und standen nun unter der sengenden Sonne. Grüne Inseln gab es wenige.
    Die Höhen, zu denen wir mußten, flirrten in der Sonnenglut. Wieder einmal spürte ich, daß ich einfach zu dick angezogen war. Das ließ sich aber nicht ändern.
    Des öfteren warf mir der König einen Blick von der Seite her zu.
    Ich wußte nicht, was in seinem Kopf vorging. Seine Überraschung war bestimmt Überlegungen über die Zeit und über fremde Völker in der Zukunft gewichen.
    Den Weg hatte ich mir gemerkt, so daß ich ihn ohne Schwierigkeiten wiederfand. Als wir die ersten Schatten der Felsen erreichten, blieb ich stehen und schaute lächelnd auf Salomo hinab.
    »Es ist nun nicht mehr weit bis zu meinem Ziel«, erklärte ich

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