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1029 - Evitas Folterkammer

1029 - Evitas Folterkammer

Titel: 1029 - Evitas Folterkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand hielt.
    Wenn mich nicht alles täuschte, war es eine Pistole, kein Revolver.
    »Und jetzt?« fragte ich.
    Die Unbekannte lachte leise. »Möchte ich endlich wissen, wie der Mann heißt, an den sich Freund Bloch gewendet hat und sein Versprechen einfach gebrochen hat.«
    »John Sinclair«, sagte ich.
    »Aha.«
    Ich wußte nicht, ob sie mit dem Namen etwas anfangen konnte.
    Ihre Antwort jedenfalls hatte sehr allgemein geklungen. Doch auch ich wollte wissen, mit wem ich es zu tun hatte und erkundigte mich, ob sie sich nicht auch vorstellen wollte.
    »Man nennt mich Evita.«
    »Mehr nicht?«
    »Es muß reichen.«
    »Gut. Sie werden verstehen, daß ich mich frage, was mein Freund Bloch mit einer Frau wie Ihnen zu tun hat. Soviel ich erfahren habe, kennt er Sie nicht einmal.«
    »Das mag schon sein.«
    »Mir reicht es nicht als Antwort.«
    Sie schickte mir ein spöttisches Lachen entgegen. Bevor sie etwas sagen konnte, übernahm der Abbé das Wort. Was ich von ihm hörte, jagte mir einen Schauer über den Körper. »Sie hat mir ein Geschenk geschickt, John. Ein abgeschnittenes und noch blutendes Ohr. Es lag in einem kleinen Paket und ist abgegeben worden. Hast du alles genau verstanden? Ein abgeschnittenes Ohr.«
    »Ja, das habe ich«, gab ich flüsternd zurück. »Und du weißt sicherlich, wem es gehörte?«
    »Victor«, flüsterte der Templer. »Die Frau hat Victor tatsächlich ein Ohr abgeschnitten! Sie hat es getan, er hat leiden müssen. Die Schmerzen müssen ihn fast in den Wahnsinn getrieben haben. Es ist unmenschlich, so etwas zu tun. Aber sie hat es getan. Sie hat keine Rücksicht genommen.«
    »Ich mußte es tun!« erklärte die Frau.
    »Warum?«
    Sie schickte dem Abbé ein Lachen entgegen. »Es gehörte zu meinem Plan, Templer. Ich habe Zeit genug gehabt, ihn in allen Einzelheiten auszutüfteln. Ich habe mir Zeit gelassen und stehe jetzt vor dem Ziel. Danach werde ich in den Olymp einziehen.«
    »Und warum?« fragte der Abbé. »Warum dieser Plan und dieser immense Haß auf mich? Was habe ich Ihnen getan? Ich kenne Sie nicht. Ich habe Sie nie im Leben gesehen, Evita. Warum haben Sie…«
    »Sie werden es noch erklärt bekommen, da brauchen Sie keine Sorge zu haben.«
    »Ich will es aber jetzt wissen.«
    »Nein, Bloch. Ich werde es dir sagen, wenn du deinen Freund Victor siehst.«
    Der Abbé bewegte unruhig seine Hände. »Was hat er denn damit zu tun? Sagen Sie es mir!«
    »Direkt nichts!«
    »War er ein Köder?«
    »Das ist er noch. Er ist der Köder, um das zu bestrafen, was in der Vergangenheit vorgefallen ist.«
    Nach dieser seltsamen Erklärung wirkte der Templer noch hilfloser. »Es tut mir leid, und was ich sage, ist bestimmt keine Lüge, aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß in der Vergangenheit etwas vorgefallen ist, mit dem ich unmittelbar kontaktiert wurde. Nein, das will mir nicht in den Kopf.«
    »Es hat nichts mit dir zu tun«, erklärte die Frau. »Keinesfalls. Aber du wirst es ausbaden müssen, Bloch!«
    Ich hatte sehr gut zugehört. Kein Wort war mir entgangen. Auf der einen Seite konnte ich über die Offenheit der Frau froh sein, auf der anderen allerdings zeigte mir diese Offenheit, daß sie nichts zu verlieren hatte. Sie würde ihren Weg auch weiterhin gehen – und, wenn es sein mußte, über Leichen.
    Über meine Leiche!
    Ich war ein Zeuge, ein Unbeteiligter, der jetzt zu einem Mitwisser geworden war. Das konnte wirklich lebensbedrohlich für mich werden. So wie ich diese Person einschätzte, würde sie keine Sekunde zögern, mir ebenfalls eine Kugel zu geben. Wahrscheinlich stand ich schon auf ihrer Liste an erster Stelle.
    Sie hatte sich ein wenig zur Seite gedreht. Die Mündung der Waffe zeigte jetzt auf mich. Der Finger lag am Abzug. Sie brauchte nur abzudrücken, und die Kugel würde mich treffen.
    Evita hatte sich gut in der Gewalt.
    »Für Sie ist der Weg hier unten zu Ende, Sinclair. Sie werden die Garage hier nicht lebend verlassen.«
    Bloch mischte sich ein. »Er hat nichts damit zu tun. Ich habe meinen Freund nur um Rat gefragt.«
    Evita lachte so stark auf, daß wir einfach hellhörig werden mußten. »Um Rat gefragt, sehr gut. Ausgerechnet einen John Sinclair um Rat fragen. Ausgerechnet ihn. Einen völlig harmlosen Freund, wie?«
    Die Betonung der Worte machte uns klar, daß sie mehr wußte und sich bestimmt mit der Vergangenheit und dem Leben des Templers beschäftigt hatte. Da war sie dann zwangsläufig auf meinen Namen gestoßen und wußte nun auch, wer sich

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