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1096 - Baphomets Henker

1096 - Baphomets Henker

Titel: 1096 - Baphomets Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchbohren.
    Er war ein Mensch, das stimmte schon. Aber er war auch eine Person, die keine menschlichen Gefühle kannte. Nicht zum erstenmal erlebte ich das bei meinen Feinden. Zumeist waren es Dämonen, aber Menschen, die einmal durch die andere Seite beeinflußt waren, kamen ihnen dann gleich.
    Augen, die keine Gnade kannten.
    Eine hohe Stirn. Eine helle Haut. Alles wirkte bei ihm wie geschnitzt, auch die Falten und Runzeln in seinem Gesicht. Da war nichts Weiches. Er erinnerte mich an einen hölzernen Killer, in dem überhaupt kein Blut floß.
    Hinzu kam das Messer.
    Es paßte zu ihm. Die Klinge war beidseitig geschliffen. Sie war breit, und mich erinnerte die Waffe an die Messer, die von Fischern benutzt wurden, wenn sie den Fang aufschnitten. Die untere Hälfte der Klinge wies Blutspuren auf, und nicht alle waren eingetrocknet. In den letzten Minuten hatte es nur uns beide gegeben. Und ich hatte noch mit den Nachwirkungen des Aufpralls zu kämpfen, denn die Schmerzen huschten stichartig durch meinen Kopf.
    Daß es auch noch eine andere Person gab, hörte ich, als ich das leise Weinen vernahm. Dann Amys Stimme, die Baphomets Henker anbettelte. »Laß ihn doch gehen. Er hat dir nichts getan. Laß ihn gehen…«
    »Sei ruhig.«
    »Bitte…«
    »Er wird sterben. Er ist gekommen, um dich zu befreien. Ich spüre es. Er hat mich angelogen.«
    Nach diesen Worten war Amy für ihn uninteressant geworden, denn nun funkelte er mich an, und sein Blick war noch bösartiger geworden. Ich las darin das Versprechen, den Vorsatz so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen.
    Er drückte seine Hand nach unten. Es strengte ihn an, da ich dagegen hielt, und diese Anstrengung spiegelte sich auch in seinem Gesicht wider. Es verzerrte sich noch stärker. Der Mund nahm an Breite zu. In seiner Haut sah ich die Falten jetzt noch tiefer. Aus dem Mund drangen mir röchelnde Laute entgegen, während ich versuchte, die Spitze der Waffe von meinem Körper wegzuhalten.
    Es war ein verzweifelter Kampf gegen die schon irrsinnige Stärke des anderen. Er senkte seinen Arm. Ich konnte die Waffe nicht zurückhalten, obwohl ich mich wahnsinnig anstrengte und versuchte, seinen Arm zur Seite zu drücken.
    »Die Brust… die Kehle…!« keuchte er. »Ich schlitze sie dir auf. Ich will dein Blut fließen sehen. Ja, ja, ja…«
    Ein Ruck.
    Wieder glitt die Spitze auf mich zu.
    Es wurde gefährlich, und mein Arm knickte ein. Noch hatte ich die linke Hand frei. Bisher hatte ich sie nicht eingesetzt. Jetzt, als Kurak abgelenkt war, hob ich sie an. Er konnte sie nicht sehen, und dann griff ich in sein dichtes Haar, wobei ich gleichzeitig versuchte, das Messer von mir weg zu bekommen.
    Ich zerrte und riß an seinem Haar. Sein Kopf zuckte in die Höhe. Ein wütender Laut drang aus seinem Mund. Ich wünschte mir, längere Finger zu haben, mit denen ich seine Augen treffen konnte.
    Zugleich mußte ich mich auf die Abwehr konzentrieren. Wenn mich das Messer erwischte, würde es durch meinen Körper gleiten wie durch weiches Fett.
    Es paßte ihm nicht, daß ich an seinen Haaren zog. Er kam etwas aus der Richtung. Seine linke Hand glitt dabei über meine Brust hinweg und verkrallte sich im Stoff meines Flanellhemds.
    Nicht nur darin.
    Sie umkrallte auch das Kreuz!
    Und das war für ihn wie ein Stromschlag. Plötzlich brüllte er auf. Ein Tier hätte nicht stärker und lauter brüllen können als er. So wie er schrie auch jemand, der sich die Finger verbrannt hatte. Die Hand zuckte zurück, und nicht nur die, denn auch die andere, die das Messer hielt, glitt in die Höhe.
    Ich war frei.
    Im ersten Augenblick faßte ich es noch nicht, aber das Verhalten des Killers hatte sich verändert.
    Der Griff um das Kreuz hatte ihn verletzt. Er warf sich zur Seite, hielt das Messer noch fest, aber ich sah auch, wie seine linke Hand durch den Griff gezeichnet worden war. Sie war in der Fläche dunkler geworden und sah leicht angeschmort aus. Ich nahm auch den Rauch wahr, der von ihr hochflatterte, dann warf sich Kurak zu Boden, rollte sich um die eigene Achse und schlug mehrmals mit seiner Hand auf die harte Fläche, als wollte er sie selbst von seinem Arm lösen.
    Er schrie dabei. Er fluchte, er kroch weiter, aber er stemmte sich auch hoch.
    Ich lag ebenfalls nicht mehr am Boden. Jetzt verfluchte ich die dunkle Umgebung, weil ich meine Beretta nicht sah. Ich hörte dafür Amy leise jammern, aber sie war im Moment nicht wichtig.
    Kurak hatte es geschafft, wieder auf die Beine zu

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