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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Platz gefunden hatte als die Wasseroberfläche. Durch unsere Bewegungen hatte sich auch das Boot bewegt und entsprechend Wellen hervorgerufen. Sie erreichten auch die Kugel und ließen sich leicht auf den schmalen Wellenkämmen tanzen.
    Leider war sie zu weit von uns entfernt, als daß wir sie mit der Hand hätten greifen können. Suko, der die gleiche Idee hatte wie ich, griff nach einem Ruder und löste es aus der Halterung. Er benutzte es als Stange, um die Kugel damit einzufangen und sie in unsere Richtung zu bewegen. Wir wußten nicht, ob sie hart oder weich war. Es war auch kein Laut zu hören, als das Ruderblatt die Kugel berührte. Einfach war es nicht, sie an das Boot heranzuholen, aber Suko hatte die entsprechende Geduld, um es zu schaffen.
    Er wollte zugreifen, als sie Kontakt mit der Bordwand hatte, aber ich warnte ihn.
    »Vorsicht!«
    »Ist schon okay.«
    Er kniete sich hin und brachte das Ruderblatt unter die Kugel. So konnte er sie in das Boot hineinschleudern, wenn er Glück hatte. Wenig später flog das Ding in die Höhe und hatte auch den entsprechenden Drall bekommen, um zwischen uns zu landen.
    Die Kugel zersplitterte nicht. Mit einem satten Laut landete sie auf den Planken und blieb liegen.
    »Sehr gut«, lobte ich.
    Suko zuckte nur mit den Schultern, wobei sein Blick auf der Kugel verweilte. Keiner von uns hatte sie bisher berührt, und wir trauten uns auch jetzt noch nicht an sie heran. Sie war weich und trotzdem irgendwie hart. Sie bildete dort, wo sie den Kontakt mit den Planken hatte, keine Delle, sondern lag tatsächlich so da wie eine blutrot gefärbte Weihnachtskugel. Nur war sie das bestimmt nicht.
    Die rote Farbe war recht dicht. So sehr wir uns auch bemühten, hineinzuschauen, es war nichts zu sehen. Keine Einschlüsse, keine Schlieren, wie im Würfel des Heils, wenn er sich bewegte, es war einfach nur eine runde rote Kugel.
    So simpel stellte sich der Fall für mich nicht dar. Sukos Augen weiteten sich, als er mitbekam, wie ich die Beretta hervorholte. »He, willst du schießen?«
    »Noch nicht.« Ich beugte mich etwas vor und ließ die Waffe einmal über die Kugel schwingen.
    Dann schlug ich mit dem Lauf zu.
    Es war schon ein Geräusch zu hören, aber wir schafften es beide nicht, es richtig einzuordnen. Nicht zu laut, auch nicht zu leise. Nicht metallisch, nicht dumpf. Es lag irgendwo dazwischen, aber die Kugel selbst brach nicht auseinander.
    »Erinnerst du dich daran, was uns Kollege Cole von der Begegnung seiner Bekannten mit der Kugel gesagt hat?«
    »Ja, da konnte sich das Ding bewegen. Von allein.«
    »Eben.«
    Hier tat sie das nicht. Sie blieb liegen wie ein Fundstück, das darauf wartete, ans Ufer gebracht zu werden. Die heißen Strahlen der Sonne spürten wir nicht, denn dieses kleine Fundstück hatte uns voll und ganz in den Bann gezogen.
    Aber es blieb nicht bei der einen.
    Wieder war das Gluckern zu hören. Diesmal allerdings an verschiedenen Stellen zugleich. Sie hatten den Weg vom Grund gefunden und schnellten fast aus dem Wasser. Sechs, sieben Kugeln waren plötzlich da und kreisten unser Boot ein.
    Die eine Kugel, die wir gefangen hatten, bewegte sich nicht. Dafür die anderen, die über die Wasserfläche glitten, als hätten sie kleine Motoren in ihrem Innern.
    Sie rollten weiter. Auch gegen die Wellen, die ihnen entgegenkamen. Darüber hüpften sie einfach hinweg, schlugen dann auf der anderen Seite wieder auf und setzten ihren Weg fort.
    Ein direktes Ziel war nicht zu erkennen. Aber sie hielten den gesamten See in ihrem Besitz. Sie waren hier die Herrscher, die machten, was sie wollten.
    Noch zwei weitere Kugeln erschienen aus der Tiefe, wie Tennisbälle, die von einer Maschine ausgespuckt worden waren. Das Blubbern, das Hüpfen, dann waren sie da.
    Und sie reihten sich sofort in die Formation der anderen ein, so daß der Kreis um das Boot herum dichter war.
    Eine Kugel fehlte noch.
    Das war die in unserem Boot. Als hätte auch sie nur auf einen gewissen Befehl gewartet, war es vorbei mit ihrer Ruhe. Sie bewegte sich zuerst sehr langsam. Der kurze Weg nach vorn, dann wieder zurück, wie ein Gegenstand, der erst noch Anlauf nimmt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Ziel der Kugel aber lag woanders. Es waren nicht wir, sie wollte zu den anderen.
    An der Innenseite der Bordwand glitt sie hoch, um über den Rand zu verschwinden.
    Das wollte ich nicht.
    Die Waffe hatte ich noch nicht weggesteckt. Heftig schlug ich auf die Kugel ein.
    Und diesmal klappte es.
    Der

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