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1171 - Emilys Engelszauber

1171 - Emilys Engelszauber

Titel: 1171 - Emilys Engelszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angemeldet?«
    »Nein.«
    »Dann verschwinden Sie besser.«
    Der Knabe drehte sich um und wollte gehen, aber ich war schneller und streckte meine Hand durch eine Lücke. Mit dem Zeigefinger tippte ich ihm auf die Schulter.
    »Nicht so eilig.«
    »Was ist denn jetzt?«
    Ich hielt ihm meinen Ausweis vor die Nase.
    Der Typ zwinkerte, als wäre er kurzsichtig. »Was soll das denn?«
    »Scotland Yard.«
    Der Name hatte ihn unsicher werden lassen. Er räusperte sich und sagte: »Ich weiß nicht, ob der Professor schon wieder zurück ist. Er wollte zu einer Tagung.«
    »Wir brauchen ihn nicht zu sprechen. Es geht uns um eine andere Person.«
    »Um wen?«
    »Emily White.« Ich hatte den Namen einfach gesagt und somit einen Versuchsballon abgeschossen. Als ich in das Gesicht des Wärters schaute, da war mir klar, dass ich einen Treffer gelandet hatte.
    »Emily? Ha, ja, das ist ein Ding.«
    »Wieso?«
    »Sie ist wieder da.«
    Glenda war nicht mehr im Rover geblieben und ausgestiegen. Sie hatte die letzten Worte gehört. »Moment mal. Wann ist sie denn wieder zurückgekommen?«
    »Das genaue Datum kann ich Ihnen nicht sagen. Vor ein paar Tagen.«
    »Aber sie war weg?«
    »Klar.«
    »Was ist mit heute Abend?«
    Der Mann starrte Glenda an und schüttelte den Kopf. »Was soll damit gewesen sein? Ich habe sie nicht rausgelassen. Wenn jemand die Klinik verlassen will, muss er hier durch.«
    »Und da wachen Sie?«
    »Genau, Miss.«
    »Wau!«, sagte Glenda.
    Ich musste mir ein Lachen verbeißen. »Wenn Sie jetzt bitte das Tor für uns öffnen würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden, Mister.«
    »Ja, schon gut. Steigen Sie wieder ein.«
    »Was war denn das für einer?«, fragte Glenda leise, als wir wieder im Rover saßen.
    »Der Torwächter. Ein sehr wichtiger Mann. Denkt er jedenfalls. Ohne meinen Ausweis hätten wir klettern müssen. So aber geht es leichter.«
    Vor uns schwang das Tor zur Seite und gab uns endlich den Weg frei.
    Ich startete. Der Rover rollte langsam an. Unter den Reifen knirschten kleine Steine. Als wir das Wächterhaus passierten, sah ich den Aufpasser wie eine Statue hinter dem Fenster stehen. Er telefonierte nicht, das würde er sicherlich in die Wege leiten, wenn er die Rücklichter des Rovers sah.
    Uns nahm der Garten auf. Wir hatten Sommer - Juli sogar -, aber das Wetter ließ eher auf den Herbst schließen. Kein Sonnenstrahl durchbrach die Wolkendecke. Es war windiger geworden, und der Wind schüttelte die Kronen der mächtigen Bäume, unter denen es richtig dunkel war. An besonders feuchten Stellen stiegen Nebelschwaden hoch. Wer das sah, der sehnte sich nach Sonne, nach dem blauen Meer und nach einem Sandstrand.
    Wir fuhren zwar näher an das Gebäude, aber viel mehr sahen wir von ihm auch nicht. Eine dunkle Fassade, die nur an wenigen Stellen Licht aufwies. Da waren die Fenster dann erleuchtet, doch viel brachte das auch nicht.
    Als ich Glendas Gesicht sah, wusste ich sofort, was sie dachte.
    »Glücklich bist du nicht gerade.«
    »Wie auch? Möchtest du hier deine Krankheiten auskurieren? Da komme ich mir lebendig begraben vor. Manche sitzen bestimmt den Rest ihres Lebens hier.«
    »Durchaus möglich.«
    Der Weg wand sich zwischen den Bäumen hindurch. Ich hatte die Scheinwerfer angestellt. Es war in den letzten Tagen zu Stürmen gekommen. Der starke Wind hatte in den Kronen der Bäume geräubert und so manche Blätter abgerissen, die feucht auf dem Boden klebten.
    Der Weg bog nach links ab. Eine recht enge Kurve, aber sie führte auch ins Freie hinein. Die Bäume verschwanden, und rechts neben uns lag der größte Teil der Fassade dieser breiten Klinik. Ich zählte drei Stockwerke, und brauchte keinen zweiten Blick, um zu erkennen, dass dieser Bau schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Den Eingang passierten wir ebenfalls. Zu ihm führte eine breite Treppe hoch, deren Stufen aus grauen Steinen bestanden.
    Dahinter konnten wir parken. Dicht am Haus, wo auch andere Fahrzeuge standen und Büsche wuchsen, die eine grüne Mauer bildeten und den anderen Teil des Gartens abschirmten.
    Unser Fahrzeug stand wenig später nicht als einziges an der Hauswand. Wahrscheinlich gehörten die Autos dem Personal. Es waren alles Wagen der unteren oder der Mittelklasse.
    Das Licht malte noch für einen Moment zwei klare Kreise gegen die Hauswand, bevor es verlosch.
    »Da wären wir«, sagte ich und fing einen schrägen Blick meiner Begleiterin auf. »Ist was?«
    Glenda löste den Gurt. Sie schaute sich dabei unbehaglich

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