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1176 - Der unheimliche Leichenwagen

1176 - Der unheimliche Leichenwagen

Titel: 1176 - Der unheimliche Leichenwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höllenfeuer ist gnadenlos.«
    »Aber wie hast du den Weg zu ihm gefunden?«, fragte ich weiter nach. »Nicht jeder schafft es, in die Hölle zu gelangen. Viele suchen den Weg und sind Zeit ihres Lebens zur Erfolglosigkeit verdammt.«
    »Ja, es gibt nur wenige.«
    »Du hast es geschafft. Man sagt dir eine hohe Intelligenz nach, und ich glaube auch daran.«
    Hörte ich ihn lachen? Wenn ja, dann klang es geschmeichelt. »Man muss schon sehr gut damit umgehen können«, erklärte er. »Die Hölle ist etwas Besonderes, und sie ist auch nicht für jeden Menschen geeignet. Man muss sich schon auskennen, denn auch die Hölle ist an bestimmte Gesetze und Regeln gebunden, wie alles hier auf dieser Welt. Es gibt einen Ort, und da es ihn gibt, existiert auch eine Zeit. Aber die Zeit ist nicht so einfach zu begreifen. Sie ist ein Weg, aber keine gleichförmige Bewegung. Es gibt Kanäle. Es gibt Seitenstraßen und auch Seitenwege, die in verschiedene Zonen führen. Es gibt Überschneidungen, wo sich die Zustände treffen. Parallelwelten, die neben der unseren existieren. Das alles habe ich herausgefunden, als man mich im Kloster aufzog. Aber man verdammte mich auch. Man fürchtete sich vor mir. Ich hatte Tore geöffnet, die geschlossen bleiben sollten. Man glaubte an Gott und an den Teufel, aber vor beiden fürchtete man sich. Man wollte den Satan nicht. Man wusste, dass er existierte, doch niemand fühlte sich stark genug, um in seine Nähe zu kommen. Nur ich bin es gewesen. Ich habe einen Seitenkanal der Zeit gefunden, der hinführt.«
    »Zu ihm?«, fragte ich.
    »In das Feuer. In die Welt des Feuers.«
    »Die auch dich verbrannt hat.«
    »Nein, ich veränderte mich. Ich passte mich den Wesen an, die dort existieren. Sie merkten, wie sehr ich sie mochte. Sie bewunderten mich, dass ich durch meine Berechnungen den Weg zu ihnen gefunden habe. Ich brauchte keine Maschinen zu bauen, wie es normalerweise nötig ist. Was Menschen auch versuchen in den geheimen Labors, die den Augen der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Zeitmaschinen sind schon immer ein Traum der Menschen gewesen. Vielleicht hat man es eines Tages geschafft, mir aber hat der Glaube an die Hölle geholfen, vermischt mit meinem Können. Und so habe ich die Zeit für meine Zwecke ausgenutzt und bin ans Ziel gelangt. Nur eine Kleinigkeit habe ich mir gegönnt. Den Wagen, mein Spielzeug. Es ist mir als einzige Erinnerung geblieben. Ich wurde größer, erwachsen, und da habe ich dafür gesorgt, dass mein Spielzeug nachgebaut wurde. Ein alter Leichenwagen. Es ist mein Symbol gewesen, denn ich fuhr nicht nur in die Hölle, sondern auch in den Tod. Wer nicht für mich war, der ist gegen mich. Wie schon meine Mitbrüder im Kloster, die merkten, dass ich anders war. Ich hätte sie vernichten können, ich habe es jedoch nicht getan und mich mit Schimpf und Schande wegjagen lassen. Aber ich war mir meiner Macht bewusst, und die habe ich ausgenutzt, das brauche ich dir nicht zu sagen.«
    »Ich habe begriffen«, sagte ich leise und fragte ihn dann direkt: »Wo befinden wir uns hier? In welche Zeit hast du uns geschafft und dich ebenfalls?«
    »Wo willst du sein?«
    »In meiner Zeit!«
    »Nein, bist du nicht. Auch dein Freund nicht. Ihr steht auf der Grenze. Schau zur Seite. Die lange und ovale Strecke und der Seitenweg der Zeit. Es ist eine Lücke entstanden, die uns den Blick öffnet. Die Bilder der Vergangenheit sind in der Zeit gespeichert, und viele Menschen träumen davon, sie hervorholen zu können. Auch ich bin noch nicht ganz perfekt und arbeite daran. Aber irgendwann werde ich mein großes Ziel erreicht haben und zu einem Herrscher über die Zeit werden. Unterstützt von den Mächten der Hölle. Meine Feinde aber und Personen, die nicht auf meiner Seite stehen, werden es nicht einfach haben. Sie sind dafür vorgesehen, zu sterben. Niemand stellt sich mir in den Weg, auch ihr beide nicht.«
    Das hatte verdammt endgültig geklungen. Aber weder Suko noch ich hatten Lust, mit dem Leichenwagen in die Hölle zu fahren. Doch Valentin wollte es. Wir waren zwar nicht gefangen, doch es fehlte nicht mehr viel. Um uns herum war die Atmosphäre eine andere geworden. Die Luft dick und schwer, als würden sich ihre Atome und Moleküle nicht mehr so bewegen wie sonst. Alles wirkte langsamer in diesem gewaltigen Oval, das vorhanden war und trotzdem nicht angefasst werden konnte, weil es ein Raum im Raum war.
    Ich spürte den Griff der kalten Hand an meinem Arm. Wenig später den leichten

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