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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Liste?«
    »Litcomb ist psychologisch untersucht worden. Er faselte bei seinen Verhaftungen immer von den großen Toten, die nicht tot sind, und deren Geister sich rächen würden. Die Welt würde irgendwann in nicht zu weit entfernter Zeit aufhorchen, wenn ein bestimmter Toter zuschlagen würde. Das ist es, was man noch von ihm weiß.«
    »Man hat es nicht ernst genommen, nehme ich an?«
    »So ist es.«
    »Es war ein Fehler.«
    »Ach ja.« Der Kollege winkte ab. »Sie glauben gar nicht, was die Typen alles so reden. Oft sollte man gar nicht hinhören. Wie dem auch sei, mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Auch nicht, wo wir ihn finden können?«
    »Nach seiner letzten Entlassung hat man von ihm nichts mehr gehört. Ob er einen festen Wohnsitz hat, steht nicht fest. Kann auch sein, dass er sich mit gleichgesinnten Typen herumtreibt. Da bietet London ja viele Möglichkeiten.«
    »Richtig.«
    »Das war alles, was ich für Sie tun konnte, Mr. Sinclair. Vielleicht bekommen Sie ja heraus, wo er sich aufhält. Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei der Suche.«
    »Danke.«
    Der Kollege stand auf und ging wieder. In Höhe des Kaffeeautomaten schlug er noch kurz gegen das Gerät. Wahrscheinlich hatte er schlechte Erfahrungen damit gemacht, was ich ihm durchaus nachfühlen konnte. Da brauchte ich nur einen Blick auf die Brühe zu werfen, die noch den Boden des Bechers bedeckte.
    »Paul Litcomb«, murmelte Bill. »Nie gehört, den Namen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und trotzdem müssen wir ihn finden.«
    Das Gähnen unterdrückte ich jetzt nicht mehr. »Ihn und die anderen, aber nicht mehr in dieser Nacht, das gebe ich dir schriftlich. Ich freue mich auf mein Bett.«
    »Sollst du auch.«
    »Fahr du nach Hause, Bill. Sheila wird auf dich warten.«
    »Das denke ich auch.«
    In der Kantine hielt uns nichts mehr. Morgen war auch noch ein Tag, und da wollte ich auch Suko mit in die Ermittlungen hineinziehen, um diesem Fanclub auf die Spur zu kommen.
    Mir wollte nicht in den Kopf, wie man sich einen Massenmörder als Vorbild aussuchen konnte. Die Menschen wurden immer verrückter. Da hatte der Wahnsinn schon Methode.
    Ich brachte Bill noch zu seinem Wagen, wo wir uns verabschiedeten. »Aber eines sage ich dir, John.«
    »Was denn?«
    »Ich werde mich nicht außen vorstellen lassen. Darüber solltest du dir im Klaren sein.«
    »Und was heißt das?«
    »Dass ich mitmachen werde.«
    »Wenn du willst.« Dann ärgerte ich ihn. »Aber zunächst muss Sheila dir freie Bahn geben…«
    ***
    Fluchtwege hatte die Clique vorbereitet. Das Motto war einfach und hieß: Ab durch die Hintertür!
    Hinein in einen Kellergang, der mehr als eng war und in dem man kaum Luft bekam. Es war noch ein Überbleibsel aus irgendwelchen Kriegszeiten, das offiziell seit Jahren nicht benutzt wurde, von der Clique aber entdeckt worden war. Dieses relativ kurze Verbindungsstück war ein Glücksfall gewesen, auch wenn es sich unten so manche Rattenfamilie bequem gemacht hatte und die Tiere durch den Gang wieselten, als würde er ihnen allein gehören.
    Es roch undefinierbar. Nach Abfall, nach Feuchtigkeit, nach faulen Lumpen. Und natürlich gab es kein Licht. Die Wände schienen immer mehr zusammenzuwachsen. Wer sich hier länger aufhielt, der würde irgendwann ersticken.
    Zum Glück hatte auch dieser Gang ein Ende, bevor man sich richtig an den schlechten Inhalt gewöhnen konnte. Den ersten Abfall hatte die Gruppe selbst hinterlassen. Leere Bierdosen, verfaultes Essen, das zu einem Festmahl für die Ratten geworden war.
    Die Masken noch vor den Gesichtern zu lassen, das wäre für alle eine Qual gewesen. Jeder hatte sie abgestreift, und Ellen Hardy, die die Spitze übernommen hatte, war mit gutem Beispiel vorangegangen.
    Hinter ihr ging Archie Smith, ihm folgte Phil Cross, und den Schluss der kleinen Gruppe bildete Clint Warren.
    Einer fehlte. Das war Paul Litcomb. Sie sprachen nicht über ihn, aber ihre Gedanken drehten sich um sein Fernbleiben. Jeder dachte daran, dass es nicht gut war, aber dagegen tun konnten sie jetzt nichts mehr. Sie mussten darauf bauen, dass ihnen das Schicksal günstig gesonnen war. Vorhin war das leider nicht der Fall gewesen, denn mit diesem Ärger hätte keiner von ihnen gerechnet. Dass sich der Hundesohn von Reporter aus eigener Kraft hatte befreien können, das hatte nicht zu ihren Plänen gehört.. Und auch nicht, dass es ihnen nicht gelungen war, ihn auszuschalten. Er war einfach zu raffiniert gewesen.
    Ellen Hardy schüttelte

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