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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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finden.«
    »Paul, nicht?«
    »Ja, Clint. Er ist noch nicht bei uns, aber er muss zu uns zurückfinden.«
    »Der Schreiberling hat uns reingelegt. Er war nicht allein da. Er hat einen mitgebracht und…«
    »Das wissen wir und können es nicht ändern!«, fuhr Ellen ihrem Kumpan über den Mund. »Er darf nur nicht in die Hände eines anderen fallen. Wenn er redet, könnte das für uns schlecht ausgehen. Noch sind wir nicht soweit, dass wir ans Licht der Öffentlichkeit gehen. Bei Conolly wäre das etwas anderes gewesen. Ihm hätten wir diktieren können, wann er seinen Bericht bringt und die Öffentlichkeit von unserem Fanclub erfährt. Jetzt müssen wir umdenken, ohne die Nerven zu verlieren. Es kann auch sein, dass Conolly die Bullen alarmiert. Deshalb werden wir zunächst nicht zu unserem Treffpunkt zurückkehren. Er ist für uns alle tabu. Okay?«
    Sie waren einverstanden. »Dann weiter!«
    »Moment noch«, flüsterte Archie Smith, »was ist, wenn Paul nicht kommt, weil er es nicht geschafft hat?«
    »Wir werden erst mal warten. Er weiß schließlich, wohin er zu gehen hat. Dann sehen wir weiter.«
    Dagegen hatte niemand etwas. Ellen Hardy war von ihnen als Anführerin akzeptiert worden. Sie, die offiziell noch studierte, besaß überhaupt das entsprechende Wissen über Toby Truth.
    Ellen war eine ungewöhnliche Person. Die geborene Anführerin, die sich durch nichts aus dem Konzept bringen ließ. Sie hatte sich ihre Helfer ausgesucht und sie auf Vordermann gebracht. Sie hatte sie auf das gemeinsame Ziel eingeschworen, und sie war es, die bestimmte, wo es lang ging.
    Sie wollte an die Öffentlichkeit. Sie wollte es allen zeigen, dass es auf dieser Welt Dinge gab, von denen andere Menschen nicht mal träumten. Sie war hart, konsequent, zielgerichtet und von ihrer Mission voll und ganz überzeugt.
    Bisher waren die vier männlichen Bandenmitglieder unter ihrer Führung gut gefahren. Nun musste sich beweisen, wie perfekt sie wirklich war, und darauf waren sie alle gespannt.
    Um diese Zeit trieb sich niemand in den Kellerräumen herum und auch nicht in der alten Waschküche, die sie erreichten, als sie die Treppe hinter sich gelassen hatten.
    Es war ein recht großer Raum. Der helle Lichtstrahl huschte über die alten Becken und Bottiche hinweg. Ein schmales Fenster gab es auch, aber es war vergittert.
    Ellen ließ sich die Führung nicht nehmen. Wieder öffnete sie eine Tür, und zum ersten Mal seit einer gewissen Zeit atmeten die Mitglieder der Gruppe die normale Luft ein.
    Noch immer lag die Schwüle über der Stadt. Es roch nach einem Wetterwechsel, der allerdings erst am nächsten Tag stattfinden sollte. Es war nicht völlig dunkel. Einige Lichter gaben einen schwachen Schein ab. Da die Luft drückte, nahmen sie auch den Geruch der Wurstfabrik wahr, die nicht weit entfernt stand. Wer sich darauf konzentrierte und sehr sensibel war, der verzichtete gern darauf, das Zeug zu essen, das dort als Endprodukt hergestellt wurde.
    Auch jetzt gab es keinen Menschen; der von ihnen Notiz genommen hätte. Sie konnten sich unbeobachtet durch die Dunkelheit bewegen und auch ihr Ziel erreichen, das, praktisch zwischen den Häusern und der Wurstfabrik eingeklemmt stand. Es war eine alte Bauhütte, die man vergessen hatte, abzureißen. Hin und wieder diente sie irgendwelchen Stadtstreichern als Unterschlupf, aber jetzt stand sie leer, und das hatte sich die Bande gut gemerkt.
    Sie waren trotzdem vorsichtig, als sie die Hütte betraten. Dass die Tür immer knarrte, wenn sie aufgezogen wurde, war nicht zu ändern. Sie schlichen in die Hütte hinein, und wieder musste Ellen Hardy leuchten. Sie blieb stehen und lachte.
    Allein waren sie nicht. Sie hatten Besuch bekommen. Paul Litcomb hockte wie ein Häufchen Elend in der Ecke und hielt die Hände gegen die Augen, um nicht geblendet zu werden. Er hatte es also geschafft. Allen fiel ein Stein vom Herzen.
    »Hi, Paul…«
    Litcomb sagte nichts. Er stöhnte nur leise. Sein Haar klebte verschwitzt auf dem Kopf und an dessen Seiten. Das Gesicht zuckte. Der Mund war verzogen. Er musste einiges hinter sich haben, aber er war gerettet. Ellen Hardy sah dies trotzdem nicht als eine große Beruhigung an. Sie war gespannt darauf, was ihr Paul zu sagen hatte.
    »He, was ist passiert, Paul?«
    »Mach das Licht aus.«
    »Ja, ja, okay.«
    Sie blieben im Dunkeln stehen. Ihre Gestalten glichen erstarrten Schatten. Nur die Gesichter leuchteten bleich. Im Dunkeln wollten sie nicht bleiben. Auf Ellens

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