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1429 - Totenkopf-Ballade

1429 - Totenkopf-Ballade

Titel: 1429 - Totenkopf-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte mich verstanden. »Gehst du wirklich davon aus?«
    »Ja. Für mich gibt es keine andere Erklärung.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Sorry, das weiß ich noch nicht.«
    »Könnte es nicht sein, dass der Teufel seine Hände hier mit im Spiel hat?« Ich nickte vor mich hin. »Direkt oder indirekt, das stimmt schon. Aber es kann auch einer seiner Helfer gewesen sein. So genau weiß ich es nicht, und ich möchte auch nichts Falsches behaupten.«
    »Das verstehe ich.« Harry runzelte die Stirn. »Aber wo finden wir den Zusammenhang zwischen dem Mord an Anita Koller und der Tat hier? Kannst du mir das sagen?«
    »Noch nicht. Ich denke, dass wir uns mal im Haus umschauen sollten.«
    »Gute Idee.« Harry drehte sich bereits zur Seite. »Und was ist mit Kollege Sobec?«
    »Später.«
    »Sehr gut.«
    Ob wir hier einen Hinweis fanden, war fraglich. Aber es musste einen Zusammenhang geben, wobei es vielleicht wichtiger war, wenn wir das Grab dieser geheimnisvollen Malinka besuchten.
    Möglicherweise hätte uns der Pfarrer weiterhelfen können, was diese Frau anging, aber die Spur war nun gelöscht.
    Ich fragte mich auch, welche Verbindung es zwischen der toten Anita Koller und dieser geheimnisvollen Malinka gegeben hatte. Da musste ich mir erst mal Gedanken machen oder Hinweise finden.
    Deshalb war es wichtig, wenn wir einen Blick in das alte Haus des Pfarrers warfen.
    Ich fragte Dagmar Hansen: »Bist du schon im Haus gewesen?«
    »Nein, das nicht. Es war keine Zeit vorhanden. Ich hätte es allerdings noch getan.«
    »Okay, dann lass uns reingehen.«
    Das Haus stand hier recht einsam. Es war auch gut durch die Natur geschützt, und so konnten wir fast sicher sein, nicht beobachtet zu werden.
    Ich schlug den Frauen vor, draußen zu warten, und erntete auch keinen Widerspruch.
    »Ich betrete es sowieso nicht!«, erklärte Jana.
    »Dann bleibe ich auch hier.« Dagmar lächelte. »Es ist vielleicht sogar wichtig. Wenn jemand kommt, kann ich euch Bescheid geben.«
    »Gut«, sagte ich.
    Harry stand schon an der Eingangstür. Sie war wirklich schmal.
    Da passte nur eine Person hindurch.
    Er bückte sich, umfasste die Klinke und stieß einen leisen Pfiff aus, als sich die Tür öffnen ließ.
    »Nicht abgeschlossen, John.«
    »Dann mal los…«
    ***
    Statt in das Haus zu gehen, hätten wir auch eine menschenleere Kapelle betreten können. Zwischen den beiden Orten tat sich nicht viel.
    Es ging vor allen Dingen um die Luft, die hier herrschte. Sie kam mir dick vor, und sie roch nach Weihwasser und kaltem Wachs, über dem der Geruch verglimmender Dochte zu schweben schien.
    Ein sehr enger Flur mit einer ebenfalls sehr engen Stiege nahm uns auf. Hohe Stufen führten in die erste Etage. Obwohl durch die Fenster Licht fiel, war es nicht besonders hell. Dazu waren die Öffnungen einfach zu klein.
    »Willst du nach oben, John?«
    »Nein, nein, wir schauen uns erst mal hier unten um.«
    »Okay.«
    Es gab für uns keine verschlossene Tür. So konnten wir über den dunklen Steinboden in ein größeres Zimmer gehen, das der alte Pfarrer wohl als Wohn- und Arbeitszimmer benutzt hatte.
    Viele Menschen fühlen sich in der Umgebung dunkler Möbel wohl. Das war auch bei dem Pfarrer so gewesen. Aber dunkle Möbel in einem kleinen Zimmer gaben einem Menschen das Gefühl, sich in einer Höhle aufzuhalten. Und genau so kamen wir uns vor.
    Das Holz war eingeschwärzt. Der große Schrank mit dem schmalen Fenster im Oberteil. Der Tisch, die vier Stühle, um die wir herumgehen mussten. Ein Sessel in der Ecke. Das Leder war abgeschabt, aber das Möbel sah sehr bequem aus.
    Es war sogar noch Platz für einen Schreibtisch. Er stand neben einer zweiten Tür, die geschlossen war.
    Der Schreibtisch war für mich wichtig. Ich zog mir den Holzstuhl zurecht, auf dessen Sitzfläche eine grüne Filzunterlage lag, und nahm Platz.
    Harry interessierte sich für die zweite Tür. »Ich sehe mal nach, was dahinter liegt.«
    »Okay.«
    Der Schreibtisch hatte einen Aufbau. Halbrund war er gebaut.
    Kleine Schubladen zierten ihn, aber die interessierten mich weniger.
    Ich wollte nachsehen, ob ich irgendwelche Unterlagen entdeckte, die auf Malinka hinwiesen.
    Ich zog die mittlere Schublade auf. Meiner Ansicht nach musste es hier etwas geben, sonst wäre der alte Mann ja nicht so grausam umgebracht worden.
    Ich fand flache Bücher, deren Inhalte auf religiöse Motive hinwiesen. Es handelte sich um die Geschichten und Legenden von Heiligen. Davon war der verstorbene Pfarrer wohl

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