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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es, dass wir ihm einen Besuch abstatten und uns selbst ein Bild von ihm machen mussten.
    Ich dachte wieder über seinen Namen nach, der doch sehr nach Luzifer klang. Deshalb war es durchaus möglich, dass sich Lucius mit ihm verbunden fühlte, in seinem Geiste die Schule führte und seine Schülerinnen in das Unheil mit hineinzog.
    All dies hatten wir schon erlebt. Menschen sind beeinflussbar, und wer es über einen Umweg tat, wie das bei Lucius der Fall war, der konnte nur profitieren.
    Bis zum Ziel hatten wir nur ein paar Schritte. Das Haus machte auf uns einen normalen Eindruck, abgesehen davon, dass wir trotz der großen Fenster keine Möglichkeit hatten, einen Blick in das Innere zu werfen. Die Scheiben waren undurchsichtig gemacht worden.
    So konnten wir auch nicht erkennen, ob unsere Ankunft beobachtet worden war.
    »Wer schellt?«, fragte Bill.
    Ich deutete auf ihn. »Immer der, der fragt.«
    »Danke.« Er grinste und drückte den Daumen auf den Knopf…
    ***
    Das neue Leben wartet auf dich!
    Diesen Satz hatte Glenda Perkins nicht vergessen, als sie das rechte Bein anhob, um den Laufsteg zu betreten, der für sie ein absolutes Neuland war.
    Sie wusste nicht, wie sie sich anstellen sollte. Natürlich hatte sie oft genug Models im Fernsehen beobachten können, wenn sie mit ihren langen Beinen über den Catwalk staksten wie ein Storch auf der Wiese. Das war ihr immer lächerlich vorgekommen, aber es war auf der anderen Seite trainiert und auch sehr gekonnt. Sie jedenfalls würde nicht so gehen können, was im Übrigen auch niemand von ihr verlangte.
    Der Weg lag vor ihr. Geradeaus. Nicht rutschig. Einfach nur glatt.
    Sogar faltenlos, wie man so schön sagt. Sie konnte ihn gehen, sie konnte sich langsam bewegen oder schnell. Es war einfach eine ebene Strecke, nicht mehr.
    Und sie ging.
    Die ersten Schritte fielen ihr nicht mal schwer, als sie sich überwunden hatte. Aber dann konzentrierte sie sich auf den Catwalk.
    Alles andere schob sie von sich. Doch nach ein paar Schritten kehrten ihre Gedanken zurück. Sie wurde sich ihrer Lage bewusst, und plötzlich stand wieder alles so drastisch vor ihren Augen.
    Sie fühlte sich schrecklich allein und zugleich von zahlreichen Augen unter Kontrolle gehalten. Wäre sie normal bekleidet gewesen, wäre ihr das ziemlich egal gewesen. Doch sie war bis auf den Slip nackt, und das machte ihr plötzlich ungeheuer zu schaffen.
    Marlene hatte ihren Platz ebenfalls verlassen. Sie hatte sich zu den zwei Zuschauerinnen auf der einen Seite gesellt, sodass nun auf beiden Seiten des Catwalks drei Mädchen standen, die Glenda entgegenschauten.
    Zwölf Augen, die nur auf Glenda gerichtet waren und sich mit ihr bewegten. Wenn sie vorging, schritten die Models rückwärts, um sie nicht aus den Augen zu lassen.
    Glenda fühlte sich unter diesen Blicken regelrecht seziert. Ein starkes Schamgefühl stieg in ihr auf, und sie ärgerte sich ein wenig darüber, dass die Röte in ihr Gesicht stieg, denn das blieb nicht unbeobachtet.
    Sie dachte zudem an den Chef. Lucius hatte sich bisher nicht blicken lassen. Aber das besagte nichts. Glenda rechnete fest damit, dass er sich in der Nähe aufhielt. Er war jemand, der immer die Kontrolle behielt. Die Models hingen an unsichtbaren Fäden, die er in seinen Händen hielt.
    Und dann kam der Moment, in dem sich Glenda lächerlich vorkam. Sie ging noch einen Schritt und blieb stehen.
    Für wenige Sekunden ließen die Mädchen das zu. Dann ergriff Marlene wieder das Wort. Sie schüttelte den Kopf und fragte: »Was hast du?«
    »Ich sehe keinen Sinn darin, wenn ich mich hier fast nackt präsentiere und weitergehen soll.«
    Marlene verengte für einen Moment die Augen. »Du wirst weitergehen«, befahl sie. »Du wirst diesen Weg bis zum Ende gehen. Der Catwalk muss durchlaufen werden.«
    »Was soll das bringen?«
    »Du wirst es erleben!«
    »Und wenn ich es nicht tue?«
    »Wir können dich zwingen. Du befindest dich in unserer Hand. Wir alle haben die Prüfung durchlaufen. Und du wirst hier keine Ausnahme machen, Glenda.«
    »So wie auch Marsha nicht?«
    Mit dieser Frage hatte keine der sechs Frauen gerechnet. Sie zuckten zusammen, wurden für einen Moment fahrig. Glenda hörte sie flüstern, und schließlich richteten sie ihre Blicke auf Marlene. Sie war ihre Anführerin.
    »Marsha, sagst du?«, flüsterte die Blonde.
    »Ja, ich kannte sie.«
    »Verstehe.«
    »Aber Marsha lebt nicht mehr.«
    »Ihr Pech.«
    »Sie erlitt einen schrecklichen Tod.«
    Es war ein

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