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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich hin.
    »Jetzt weiß ich auch, welchem Hobby er nachging. Fassen kann ich es noch immer nicht. Das hätte ich ihm nie zugetraut.«
    »Wir werden sehen, was dabei herauskommt.«
    Edna Ferguson hatte noch eine Frage. »Was ist denn mit der Kutsche, von der Danny gesprochen hat? Haben Sie darauf einen Hinweis gefunden?«
    »Habe ich nicht.«
    »Vielleicht bei seiner Sammlung.«
    »Das ist möglich. Ich werde später noch mal in den Anbau gehen und mich dort genauer umsehen.« Dann wies ich auf die Tür. »Wie geht es denn dem Jungen?«
    »Gut, würde ich sagen. Aber das stimmt nicht wirklich.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, John, weil ich Danny nicht kenne. Er verhält sich meiner Ansicht nach für einen Jungen in seinem Alter ungewöhnlich.«
    »Wie macht sich das bemerkbar?«
    »Indem er vor dem Fenster steht und nur hinausschaut. Dabei gibt er allerdings keinen Kommentar ab. Ich habe ihn gefragt, ob es drau ßen etwas Besonderes zu bestaunen gibt. Eine Antwort habe ich von ihm leider nicht erhalten.«
    »Und jetzt zerbrechen Sie sich den Kopf darüber, ob der Enkel etwas vom Hobby des Großvaters wusste?«
    »Ja, das stimmt. Können Sie Gedanken lesen?«
    Ich lachte. »Nein, das nicht, aber es liegt irgendwie auf der Hand, dass es so ist.«
    »Dann sollten wir ihn fragen.«
    »Das hatte ich auch vor.«
    Der Junge hielt sich noch immer in der Küche auf und schaute aus dem Fenster. Auch als ich eintrat, drehte er sich nicht um. Sein Blick war starr nach vorn gerichtet, und in der Scheibe malte sich leicht verschwommen sein Spiegelbild ab.
    Ich trat neben ihn. »Alles klar, Danny?«
    Er sagte nichts. Nach wie vor starrte er nach draußen.
    »Willst du nicht sprechen?«
    Er nickte.
    »Auch nicht über deinen Großvater?«
    Erneut nickte er.
    »Warum willst du nicht über ihn sprechen? Ist es so schlimm? Hast du Angst davor?«
    Diesmal schüttelte er den Kopf.
    Ich gab nicht auf und fragte weiter. »Hat dein Großvater dich schon mal mit in seinen Anbau genommen? Weißt du, welch einem Hobby er nachgeht?«
    Es war zu hören, wie der Junge tief Atem holte. Dann sagte er etwas, was mich und auch die hinter uns stehende Edna Ferguson überraschte.
    »Gleich kommt die Kutsche…«
    Ich schluckte. Mit dieser Eröffnung hatte ich nicht gerechnet. Auch Edna atmete scharf aus und hörte meine an Danny gerichtete Frage:
    »Woher weißt du das? Bist du dir auch sicher?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Kannst du mir erzählen, wer dir das gesagt hat?« fragte ich leise.
    »Ich weiß es.«
    »Und was passiert dann?«
    Er hob die Schultern.
    Ich dachte an den verschwundenen Herbert Fulton und fragte:
    »Befindet sich dein Großvater in der Kutsche?«
    »Das hoffe ich.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich warte auf ihn.«
    Seine Antworten brachten mich nicht weiter, und das sprach auch Edna Ferguson aus. Danny sagte nur das, was er sagen wollte. Ansonsten hielt er sich zurück, und zwingen konnte ich ihn nicht.
    »Hast du etwas dagegen, wenn auch Edna und ich auf die Kutsche und deinen Großvater warten?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Freust du dich denn?«
    Er griff zu seinem Glas, das noch bis zur Hälfte mit Limonade gefüllt war. »Ich habe Durst.« Er setzte das Glas an und trank es mit einem Schluck leer.
    Ich hatte schon meine Probleme, mit Danny zurechtzukommen.
    Ich fragte mich auch, welche Rolle ihm in diesem Spiel zugedacht worden war. Sollte er etwa auch in die Kutsche steigen?
    Wenn das wirklich eintreten sollte, würde ich dagegen angehen.
    Das stand fest. Ich konnte einen Zehnjährigen nicht in sein Verderben laufen lassen. Egal, wer ihn auch lockte. Ich nahm mir vor, an seiner Seite zu bleiben.
    Dann sah ich, wie er zusammenzuckte. Er hob dabei die Schultern an.
    »Was hast du?«
    »Die Kutsche kommt.«
    »Wo?«
    »Sie ist gleich da.«
    Unser Blick glitt vor das Haus. Da brannte kein Licht. Die Dunkelheit lag dort wie ein schwarzer Sack. Nur undeutlich zeichnete sich der Schotterweg ab, der im Nichts zu enden schien.
    Ich merkte, dass auch in mir die Spannung anstieg, denn ich glaubte nicht, dass sich der Junge geirrt hatte.
    Hinter uns bewegte sich Edna. Allerdings verließ sie die Küche.
    Genau das wollte der Junge auch, der sich plötzlich nach rechts drehte, was für mich überraschend kam.
    Meine Hand zuckte vor. Es war eine automatische Bewegung, doch ich fasste ihn nicht an. Was er tun musste, das sollte er auch durchziehen. Ich wolle ihn nur nicht allein gehen lassen und schritt

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