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1654 - Komm in meine Totenwelt

1654 - Komm in meine Totenwelt

Titel: 1654 - Komm in meine Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber wollte er nicht reden.
    Zum Abschied sagte er nur: »Fangen Sie dieses grausame Paar. Obwohl ich fast der Meinung bin, dass es so gut wie unmöglich ist.«
    »Wir werden sehen.«
    Zurück im Büro trafen wir auf Glenda Perkins, die telefonierte. Als wir die Tür öffneten und sie uns sah, da veränderte sich ihr Tonfall. »Ja, Mr. Carpenter, Sie können jetzt kommen. John Sinclair und Suko sind eingetroffen. In knapp einer Viertelstunde, sagen Sie? Das ist okay. Bis gleich.«
    Wir waren nicht in unser Büro gegangen, hatten nur die Jacken ausgezogen und warteten in Glendas Nähe.
    »He, wieder da?«
    »Wie du siehst, Glenda. Und mit wem hast du gesprochen?«, wollte ich wissen.
    »Der Mann heißt Al Carpenter.«
    Ich schaute Suko an. »Mussten wir den kennen?«
    »Im Moment fällt mir dazu nichts ein.«
    Glenda klärte uns auf. »Er ist ein Kollege von uns.«
    »Aha, vom Yard und…«
    »Nein, nein, Suko, nicht vom Yard. Carpenter arbeitet bei der Metropolitan Police und kümmert sich dort um Bandenverbrechen. Was immer das auch im Einzelnen zu bedeuten hat.«
    Ich winkte ab. »Nein, nur kein neuer Fall. Wir haben einen am Hals, da können wir keinen zweiten gebrauchen.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Wenn du so denkst, dann irrst du dich.« Sie strich über ihren weißen Zopfpullover und atmete tief ein. »Ich habe eher den Eindruck, dass dieser Carpenter sich in einer persönlichen Klemme befindet.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Er hat sich so angehört. Er kam mir vor wie ein Mann, der unter Druck steht.«
    »Und er hat nicht gesagt, was er will?«
    »Nein.«
    »Dann warten wir doch einfach ab«, sagte Suko, der die Sache lockerer nahm als ich.
    Ich war einverstanden. Diesmal gab es keinen frischen Kaffee wie ich mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf die Maschine feststellte, was Glenda durchaus auffiel.
    »Du kannst dich ja freuen, dass wir Besuch bekommen. Da will ich mal nicht so sein und frischen Kaffee kochen.«
    »Du bist ein Engel.«
    »Ja, aber ohne Flügel, sonst wäre ich öfter unterwegs.«
    »Danke.«
    Suko und ich gingen in unser Büro und ließen uns auf die Stühle fallen. »Wo fangen wir an, John?«
    »Was meinst du? Unser Phantom?«
    »Was sonst?«
    Ich trommelte mit zwei Fingern auf meine Schreibtischplatte.
    »Ich weiß es nicht, tut mir leid. Ich stehe vor einem Rätsel. Es gibt nichts, wo wir einhaken könnten. Während der Fahrt habe ich überlegt, ob es Verbindungen zu vergangenen Fällen gibt. Ich habe keine gefunden. Oder geht es dir da besser?«
    »Nein.«
    »Dann haben wir ein Problem.«
    »Du sagst es.«
    »Hast du die Beschreibung dieser Frau noch im Kopf?«
    »Sicher.« Suko grinste. »Willst du sie durch den Fahndungscomputer laufen lassen?«
    »Es wäre eine Möglichkeit.«
    »Und die Erfolgsquote?«
    Ich winkte ab, denn das reichte als Antwort. Sie war minimal, aber immerhin war es besser, als würden wir nichts tun und nur dasitzen und Daumen drehen.
    »Hier ist der Kaffee.« Glenda erschien mit meiner Tasse und stellte sie vor mir hin.
    »Oh, danke, wie komme ich zu der Ehre?«
    »Bald ist ja Weihnachten.« Sie durchbohrte mich mit ihrem Blick. »Sag mal, wie ist eigentlich eure Kurzreise in den Schnee verlaufen? Gibt es einen neuen Fall? Oder war das eine Falschmeldung?«
    »Leider nicht.«
    Glenda wollte sich damit nicht zufrieden geben, musste es aber, weil wir Besuch bekamen. Wir hörten das Klopfen aus dem Vorzimmer, Glenda verschwand wieder, um den Besucher zu empfangen, sagte ein paar freundliche Worte und kehrte zusammen mit einem Mann rasch zurück in unser Büro.
    »Ich bin Alfred Carpenter«, sagte der Mann…
    ***
    Al Carpenter war ein hoch gewachsener Mann mit breiten Schultern. Sein blondes Haar war kurz geschnitten. Er hatte graue Augen und eigentlich nichts, was auffällig gewesen wäre. Sein Händedruck war kräftig, aber beide merkten wir, dass seine Hand zitterte.
    Als Glenda einen frischen Kaffee brachte, erschien auf seinem starren Gesicht ein Lächeln.
    Den Mantel hatte er ausgezogen und saß jetzt im Pullover und Jeans vor uns. Die hohen, dunkelgelben Schuhe fielen uns auf, weil er seine Füße unruhig bewegte.
    »Womit können wir Ihnen behilflich sein, Mr. Carpenter?«, fragte ich.
    Er runzelte die Stirn, trank einen kleinen Schluck und bedankte sich zunächst, dass wir ihn empfangen hatten.
    »Das ist doch selbstverständlich.«
    »Ich gehöre zwar nicht zum Yard«, sagte er leise, »aber ich habe mir keinen anderen Rat

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