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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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außergewöhnlicher Raum, weil es der deine ist und du ihn magst. Klingt das sehr albern?«
    »Sehr italienisch«, antwortete sie und lächelte. »Du sollst ihn mit mir teilen. Das wünsche ich mir.«
    Sie ging zur einen Seite des Bettes, er zur anderen. Gemeinsam falteten sie die seidene Decke zusammen. Ihre Hände berührten sich, und sie sahen einander an. Jane ging um das Bett herum auf ihn zu. Während sie das tat, griff sie nach oben, knöpfte ihr Neglige auf und löste das Band ihres Hauskleides. Es fiel herunter, und ihre vollen, runden Brüste traten hervor, die Brustwarzen dunkelrosa und gespannt.
    Er nahm sie in die Arme, und seine Lippen suchten die ihren in heiß aufsteigender Erregung. Sie drückte ihren Körper gegen den seinen. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so vollkommen, so total erregt gewesen zu sein. Ihre langen Beine zitterten, und enger preßten sie sich gegen ihn. Ihr Mund öffnete sich, ihre Lippen bedeckten die seinen. Aus ihrer Kehle drang ein leises Stöhnen.
    »O Gott, nimm mich, Vittorio! Schnell, schnell, mein Geliebter!«
    Auf Alec Teagues Schreibtisch klingelte das Telefon. Er sah auf die Bürouhr an der Wand und dann auf seine Armbanduhr. Es war zehn Minuten vor ein Uhr früh. Er nahm den Hörer ab.
    »Hier Teague.«
    »Reynolds, Überwachung. Wir haben den Bericht. Er ist immer noch in Kensington, in der Holcroft-Wohnung. Wir glauben, er wird über Nacht dort bleiben.«
    »Gut. Wir sind im Plan. Alles klar.«
    »Ich wünschte, wir wüßten, was gesagt worden ist. Das hätten wir einrichten können, Sir.«
    »Völlig unnötig, Reynolds. Bereiten Sie für morgen einen Aktenvermerk vor: Parkhurst im Air Ministry muß verständigt werden. Flying Officer Holcroft muß einen flexiblen Dienstplan bekommen, darunter auch eine Inspektionstour der Warnstationen bei Loch Torridon in Schottland, wenn es sich unauffällig arrangieren läßt. Ich leg mich jetzt schlafen. Gute Nacht.«
8
    Der Loch Torridon lag im Westen des nordwestlichen Hochlandes und bezog sein Wasser aus dem Teil des Meeres, das zu den Hebriden führte. Landeinwärts gab es Dutzende tiefer Schluchten mit Bächen, die aus den Bergen herunterstürzten, Wasser, das eisig und klar war und überall kleine Moortümpel bildete. Das Lager befand sich zwischen der Küste und den Bergen. Es war rauhes Land. Isoliert, unverletzbar, von Wachen geschützt, die mit Waffen und Hunden ausgestattet waren. Sechs Meilen nordöstlich davon lag ein kleines Dorf mit einer einzigen Straße, die sich zwischen ein paar Ladengeschäften durchwand und am Rand des Dorfes wieder zu einem engen Feldweg verkümmerte.
    Die Berge erhoben sich steil, doch an den jäh abfallenden Wänden wuchsen trotzdem hohe Bäume und dickes Laubwerk. In diesen Bergen wurden die ehemaligen Bewohner des Kontinents den Strapazen der körperlichen Ausbildung ausgesetzt. Aber die Ausbildung war langwierig und mühsam. Die Rekruten waren keine Soldaten, sondern Geschäftsleute, Lehrer, Ärzte, Rechtsanwälte, und daher außerstande, längere Zeit körperliche Anstrengungen auf sich zu nehmen.
    Ihr gemeinsamer Nenner war Haß gegen die Deutschen. Zweiundzwanzig von ihnen hatten ihre Wurzeln in Deutschland und Österreich, zusätzlich gab es noch acht Polen, neun Holländer, sieben Belgier, vier Italiener und drei Griechen. Dreiundfünfzig früher einmal respektable Bürger, die Monate zurück ihre eigenen, nicht mit der vorherrschenden Politik ihrer Länder übereinstimmenden Überlegungen angestellt hatten.
    Sie begriffen, daß man sie eines Tages zurück in ihre Heimatländer schicken würde. Aber wie Teague festgestellt hatte, war dies ein formloses Ziel. Diese undefinierbare, scheinbar auf unterster Ebene angesetzte Teilnahme war für die Kontinentalen nicht akzeptabel. Man hörte oft in den vier Baracken, die mitten im Lager standen, Äußerungen des Unmuts und der Unzufriedenheit. Und als dann mit alarmierender Schnelligkeit immer mehr Nachrichten von den Siegen der Deutschen über das Radio hereinkamen, wuchsen die Enttäuschung und das Gefühl der Ziellosigkeit.
    Um Gottes willen! Wann? Wo? Wie? Man vergeudet unsere Kräfte und Kenntnisse.
    Der Lagerkommandant begrüßte Victor Fontine mit einigem Argwohn. Er war ein vierschrötiger Offizier aus der regulären Truppe und ein Absolvent der verschiedenen Schulen, die MI 6 für Geheimoperationen unterhielt.
    »Ich will gar nicht erst so tun, als verstünde ich viel«, sagte er bei ihrem ersten Zusammentreffen.

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