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2213 - Der Traum von Gon-Orbhon

Titel: 2213 - Der Traum von Gon-Orbhon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine andere Möglichkeit. Überall in Terrania gab es Überwachungskameras. Sie dienten in erster Linie der Sicherheit und der Verkehrsüberwachung.
    Spezialisten arbeiteten fieberhaft daran, die Kameras mit positronischen Schaltelementen zu versehen und gegen die syntronischen Elemente auszutauschen.
    Angesichts der hohen Zahl der Kameras kamen die Arbeiten nur schleppend voran. Als Mondra damit begann, Bre Tsinga mit Hilfe dieser Anlagen und der Gesichtskennungssoftware zu suchen, standen ihr erst 32 Prozent der Geräte zur Verfügung. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass die Freundin irgendwann in den letzten beiden Tagen von einer der Kameras erfasst worden war.
    Mondra gab die Daten Bre Tsingas ein und ließ die mit Positroniken ausgestatteten Computer suchen. NATHAN stand ihr für diese Aufgabe nicht zur Verfügung. Das Gigantgehirn auf dem Mond hätte die Suche sicherlich schneller erledigen können, war jedoch mit anderen Aufträgen bis an die Kapazitätsgrenze belastet. Unter anderen war es Homer G. Adams, der die Hilfe NATHANS benötigte, um die Wirtschaft der Erde wieder in Schwung zu bringen.
    Während die Computer Millionen von Bildern durchlaufen ließen und mit dem Abbild Bre Tsingas verglichen, wartete Mondra. Sie nutzte die Zeit, um ein wenig zu essen und sich mit Norman, dem Klonelefanten, zu beschäftigen. Gern hätte sie sich - und ihm - eine schmackhafte Speise zusammengestellt, doch die Fusionsküche funktionierte nicht. Das Gerät, das in einer Ecke ihres Büros stand, enthielt alle Elemente, die es brauchte, um aus verschiedenen Grundstoffen Bällchen herzustellen, die geschmacklich nicht von echten Jakobsmuscheln zu unterscheiden waren. Auch für die nötigen Beilagen war alles vorhanden. Nur die Syntronik arbeitete nicht, die den ganzen Prozess steuern sollte. So blieb ihr nichts anderes übrig, als in den im Haus eingerichteten Markt zu gehen und sich ein paar Lebensmittel zu kaufen, die lediglich erhitzt werden mussten.
    Sie hatte kaum einige Bissen zu sich genommen, als der zentrale Computer einen Erfolg meldete. Nahezu eine Stunde war verstrichen. Das Holo der blonden Xenopsychologin erschien im Projektionsfeld. Es war ein wenig unscharf, dennoch war klar zu erkennen, dass sie es war.
    Norman trottete aus dem Büro. Er fand Mondras Recherchen augenscheinlich ebenso langweilig wie ihr Essen geschmacklich abstoßend; er hatte nicht ein einziges Mal versucht zu betteln.
    Bre hatte sich in der Nähe einer Produktionsanlage aufgehalten, die auf die Erzeugung von positronischen Bauteilen umgestellt werden sollte. Seitdem war noch nicht einmal eine Stunde verstrichen. Vor etwa einer halben Stunde war sie an einer Brücke aufgetaucht, die über einen Park hinweg zu einer anderen Produktionsanlage führte. Mondra konnte sich nicht erklären, was sie dort gewollt hatte.
    Sie verließ ihr Büro, nahm einen Antigravskater und flog durch die halbe Stadt zu dem Park. Die Maschine bestand aus einer Plattform, die gerade groß genug für ihre Füße war, und einem Bügel, an dem sie sich festhalten und von dem aus sie das Gerät steuern konnte. Als sie die Brücke erreichte, glitt sie langsam daran entlang, die Blicke nach unten gerichtet. Sie hoffte, Bre irgendwo in den Anlagen zu finden. Doch sie wurde enttäuscht. Es hielten sich kaum Menschen in dem Park auf, und die Freundin war nicht dabei.
    Am Ende der Brücke öffnete sich ein kleiner Platz, der von Statuen aus exotischem Material umgeben war. Die Figuren symbolisierten den Aufbruch der Menschheit zu den Sternen. Sie waren von einem angesehenen und mit vielen Preisen bedachten Künstler geschaffen worden. Jemand hatte sie mit Farbe beschmiert und mit dem Symbol der Gon-Orbhon-Sekte versehen, dem ovalen See und dem darin steckenden Schwert.
    Während sie langsam einen Kiesweg entlangschwebte, versuchte Mondra wie schon so oft in den letzten Tagen Bre über Funk zu erreichen. Vergeblich. Es überraschte sie nicht mehr. Sie hatte nichts anderes erwartet.
    Dennoch gab sie die Hoffnung nicht auf. Sie nahm kurz Verbindung mit Julian Tifflor auf, den sie vom Verschwinden Bres verständigt hatte und der ebenfalls nach ihr suchen ließ. Er teilte ihr mit, dass er bisher noch keinen Erfolg gehabt hatte.
    Unter den Bäumen vor der Produktionsanlage tauchte für einen kurzen Moment eine kleine Gestalt auf. Sie wäre Mondra nicht aufgefallen, wenn die Wolken über Terrania sich nicht geöffnet hätten und so die Duggu-Feder nicht in einen Sonnenstrahl

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