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227 - Herr des versunkenen Reiches

227 - Herr des versunkenen Reiches

Titel: 227 - Herr des versunkenen Reiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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»kreuz und quer durchs Wissenschaftszentrum, um herauszufinden, was da Strom verbraucht. Zum Schluss sind wir in der Klon-Anlage gelandet.«
    »Und?«, fragte Matt gespannt.
    »Da waren die Tanks. Alle im Schlafmodus, und erkennbar seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Bis auf einen.« Der Hydrit zögerte. »Wir sind uns nicht sicher, aber dieser eine Tank sah aus, als hätte darin jemand vor weniger als dreißig Jahren einen Klonkörper herangezüchtet. Jemand, der sich mit der Technik der Hydriten auskennt.«
    Matt schüttelte verwirrt den Kopf. »Aber die Stadt ist verlassen!«
    Quart’ol tauschte einen langen Blick mit den Marsianern, dann sah er seinen Menschenfreund an. »Ist sie das?«
    ***
    In den frühen Abendstunden schwamm Vogler stets eine Kontrollrunde durch den Park. Das hatte sich der überschlanke Marsianer angewöhnt, um seine Kondition zu stärken und besser schlafen zu können. Vogler liebte den Park, und solange er nicht wusste, dass dort alles in Ordnung war, fand er keine Ruhe.
    Auch heute zog es ihn hinaus in die wogende Grünanlage. Deshalb verabschiedete sich Vogler von seinen Gefährten, wünschte eine allseits gute Nacht und machte sich auf den Weg.
    Kurze Zeit später gelang es Clarice, Yann zu einer kleinen Besichtigungsrunde durchs Stadtzentrum zu überreden. Der Seher begann allmählich die tausend neuen Eindrücke zu verarbeiten und verlor auch zusehends die Furcht vor der fast zwei Meter großen Wissenschaftlerin mit den merkwürdigen Pigmentierungen auf der Haut. Ein Wesen, dessen Heimat irgendwo zwischen den Sternen am Nachthimmel lag und das in solche Meerestiefen gelangt war – das überstieg sein Vorstellungsvermögen.
    Clarice wollte ihn auf andere Gedanken bringen, ein bisschen aufmuntern. Yann musste lernen, ihr zu vertrauen, damit sie ihn behandeln konnte.
    Aruula wiederum hatte genug eigene Erfahrungen mit dem Unbekannten gemacht, um die Ängste des Sehers zu verstehen. Deshalb bot sie ihre Begleitung an, was Matt ausdrücklich unterstützte.
    Als die Frauen mit Yann aufbrachen, wurden sie ein Stück von Matt und Quart’ol begleitet. Die beiden Freunde hatten sich darauf verständigt, Matts Unterkunft aufzusuchen; dorthin sollten Yann und Aruula dann später nachkommen.
    Abendliche Ruhe lag über der Straße der »verschneiten« Häuser. Fische ließen sich nur sporadisch blicken; es war ihnen zu warm hier.
    Unbehelligt schwammen Quart’ol und Matt durch das Mineraliengestöber, an den hydrothermalen Quellen vorbei zu Matts Unterkunft. Warum das Haus bereits leer gepumpt worden war, als noch niemand ahnte, dass ein Besuch aus der Menschenwelt anstand, hatte Quart’ol dem Gefährten erklärt: Vogler und Clarice brauchten Ausweichquartiere für den Fall, dass das alte Haus im Perlenweg undicht wurde. Außerdem erweiterten zusätzliche Stützpunkte den Aktionsradius der beiden Lungenatmer. Was nicht schlecht war, denn es gab in Gilam’esh’gad mehr zu erforschen als den Park oder das Wissenschaftszentrum.
    Quart’ol und Matt traten durch die Schleuse ins Haus, Matt entledigte sich des Tauchanzugs, dann gingen sie in sein Zimmer und machten es sich auf den Bionetikmatrazen bequem. Endlich allein! Jetzt eine Dose Bud’s und eine Tüte Chips, dachte Matt in einem Anflug von Nostalgie. Und ein gutes Footballspiel in der Glotze, natürlich…
    Der Hydrit lächelte. »Ich vermute mal, dass du Clarices Stadtführungsangebot nicht ausschließlich wegen Yann so unterstützt hast.«
    »Stimmt«, entgegnete Matt. »Nichts gegen Aruula, aber in manchen Dingen ist sie recht… abergläubisch. Deshalb will ich erst mal von dir unter vier Augen wissen, was es mit dem Klonkörpertank auf sich hat, und mit deiner Bemerkung von wegen, › die Stadt ist nicht verlassen‹ ! Wenn hier jemand herumspukt, sollte Aruula es besser nicht erfahren.«
    Quart’ol wiegte bedächtig den Kopf. »Herumspuken trifft es nicht ganz. Aber du hast Recht, die Sache klingt wirklich ein bisschen nach Orguudoo und Konsorten.«
    »Schieß los!«, forderte Matt.
    Quart’ol räusperte sich. »Also, Vogler, Clarice und ich sind davon überzeugt, dass hier unten noch jemand lebt! Nicht im Stadtzentrum, da haben wir alles abgesucht. Aber in den Außenbezirken gibt es Gegenden, die schwer zugänglich sind, und dort könnten sie wohnen.«
    »Sie?«, fragte Matt gedehnt.
    »Es müssen mehrere sein. Weißt du, da sind manchmal huschende Bewegungen um uns herum. Geräusche in der Nacht. Vogler hatte Speisepflanzen im

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