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233 - Enklave der Träumer

233 - Enklave der Träumer

Titel: 233 - Enklave der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Griff ihres Schwertes.
    Daan sah die beiden betreten an. Der breitschultrige weiße Krieger wies in Richtung Stejchon. »Ich wollte weiter an der Tekknik forschen… Wir versuchen immer noch die Stroomleiter besser zu machen… Da merkte ich, dass euer Transportschiff weg ist.«
    »Die Qualle?« Matt durchfuhr ein eisiger Schreck. Wie sollten sie ohne Transportqualle ihre Reise fortsetzen? »Wie kann das sein?«
    »Es war Nao! Dieser Sohn eines Dämons, dieser Abschaum Orguudoos…« Airin atmete tief durch. »Ich hasse es, wenn ich klinge wie Marii…« Verlegen wischte sie sich über das Gesicht. »Okee, Maddrax. Nao hat die Qualle, wir haben das U-Boot. Wir folgen ihm! Wir holen ihn ein! Wir reißen ihm seinen…«
    Eelton legte Airin beschwichtigend die Hände auf die Schultern. »Hantaa… Herak ist auch sein Vater. Versuch ihn zu verstehen. Er will sicher nur helfen.«
    »Er bringt Schande über mich! Er bestiehlt Maddrax und Aruula!«
    »Ihr denkt, er will Herak nachreisen?«, hakte Aruula nach.
    Daan nickte. »Das ist ziemlich sicher. Er hat zwei seiner Freunde mitgenommen und getrocknete Früchte und Shiipfleisch gestohlen.«
    »Wann können wir aufbrechen?« Matt wollte keine Zeit verlieren. Die Angst saß ihm im Nacken. Wieder stieg das Bild des Schattens vor ihm auf. Er bemerkte, dass Aruula ihn beunruhigt musterte.
    »Wir machen uns sofort auf den Weg«, entschied Airin. Ihre Augen funkelten feindselig. »Und wenn ich diesen verlausten Dornteufel eingeholt habe, gnade ihm die Göttin…«
    ***
    In der Enklave der Träumer
    Sonnenstrahlen schienen durch das weite Gitter und schenkten den Gefangenen ihr Licht. Herak kratzte sich an seinem grauen Bart. Seine Kopfschmerzen hatten nachgelassen. Er saß neben Kiras auf dem groben Holzbrett und blickte auf die anderen Gefangenen hinunter. Es waren zweiunddreißig Menschen in diesem Loch, und es stank bestialisch. Herak verstand gut, warum sein Erzfeind sich einen Platz so weit oben erkämpft hatte.
    »Wir müssen es einfach riskieren«, murmelte er, während er die anderen Gefangenen betrachtete. Die meisten siechten nur noch vor sich hin.
    »Was?«, fragte Kiras argwöhnisch.
    »Sie wollen, dass wir bekehrt werden, oder?« Herak wies nach unten. »Warum sonst halten sie uns fest?«
    »Und?« Kiras zog den zerschlissenen Umhang vor seiner Brust noch enger zusammen. »Was willst du tun?«
    »Wir spielen ihnen vor, eine Vision Straitars zu haben…«
    »Hab ich mir auch schon überlegt. Allerdings opfern sich die Anhänger Straitars! Ich meine… Willst du wirklich runter zum Steg geschafft werden, damit du dir in Verzückung irgendwas aufschneiden oder abtrennen darfst?«
    »Wir wären zumindest aus diesem Verschlag raus und könnten unauffällig nach meinem Boot suchen.«
    Kiras dachte darüber nach. »Also schön. Und was willst du sagen? Dummerweise haben wir keine Träume von Straitar, die wir verkünden könnten.«
    »Es geht um den Schatten. Die Leute bei uns träumten von einem Schatten. Und von einem roten Felsen. Außerdem hast du gesagt, sie warten hier auf seine Ankunft. Alles andere müssen wir eben improvisieren.«
    Kiras griff an seinen Gürtel, an dem ein kleiner Beutel hing. »Also gut. Ich habe noch ein wenig Kadmakraut. Das wollte ich eigentlich nur im Notfall nehmen… Nur kauen, nicht schlucken. Wirkt sofort. Es sollte helfen, mehr wie die da draußen zu wirken.« Er zerteilte die grünbraune Pflanze und drückte Herak einen Teil davon in die Hand. »Keine Sorge, man bleibt verhältnismäßig klar. Nur die Angst verschwindet…« Er schob sich von dem Kraut in den Mund. Herak sah zweifelnd darauf.
    »Ich versuch’s lieber so.« Er zog sich auf ein freies Brett unter Kiras zurück, das vom Gitter aus gut zu sehen war.
    Es fiel ihm nicht schwer, sich in Raserei zu versetzen. Beim Kampf machte er das öfter. Er suchte all seine Wut auf seine Gefangenschaft in sich und begann laut den Namen Straitars zu brüllen, während er mit dem Oberkörper rhythmisch vor und zurück schwankte, wie er es bei Gabri und Doran im Paak gesehen hatte. »Er kommt! Straitar kommt! Schwarze Schatten rufen nach mir!«
    Er wurde von Kiras übertönt, der anfing, sich auf seinem Brett hin und her zu winden. Sein ganzer Körper zuckte in Muskelkrämpfen, die Adern traten hervor.
    »Mein göttlicher Herr! Straitar! Was verkündest du mir?«
    Herak nahm die Herausforderung an und übertönte nun seinerseits Kiras. Sie lieferten sich ein verbissenes Duell, das auch die

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