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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zunächst der Meinung gewesen, dass diese eine ernsthafte Gefahr für ihn darstellten. Er hatte in ihnen eine Gefährdung seiner Pläne gesehen, doch diese Auffassung hatte sich geändert. Die beiden waren harmlos.
    Sie würden ihn nicht zu Fall bringen können.
    Zwar würde Vitkineff sie nicht beeinflussen können, so wenig wie die mentalstabilisierten Besatzungsmitglieder, aber das war ein Verlustfaktor, den er ausgleichen konnte. In Kürze würde er viele tausend verlängerte Arme zur Verfügung haben.
    Diese konnten die notwendige Beseitigung der Unbeeinflussten vornehmen.
    Es gab keinen Grund für weiteres Zögern. Rutmer Vitkineff hatte diesen Augenblick in wochenlanger Arbeit vorbereitet. Er kannte all die, die besonders anfällig für seine Beeinflussung waren, und die, die ihm widerstanden. Der Renegat war im Ernstfall in der Lage, etwa 96 Prozent aller Besatzungsmitglieder gleichzeitig unter seine Kontrolle zu zwingen.
    Das genügte.
    Diese 96 Prozent konnten das Häuflein der anderen für ihn beseitigen.
    Warum also sollte er nicht endlich zuschlagen? Inzwischen rumorte es an verschiedenen Stellen in der Besatzung, und die Wahrscheinlichkeit stieg, dass sich ESCHER der Existenz eines Renegaten bewusst wurde und Gegenmaßnahmen einleitete.
    Rutmer Vitkineff wusste in dieser Sekunde genau, wo sich jedes einzelne Mitglied der Besatzung befand. Er verfolgte ihre Wege und kannte die Krisenherde, an denen es Schwierigkeiten geben würde. In der RICHARD BURTON gab es für ihn keinen verborgenen Winkel und kein Geheimnis mehr.
    Vor allem zwei Personen mussten möglichst in den ersten Minuten ausgeschaltet werden: Atlan und Dr.
    Laurence Savoire. Jeder für sich bedeutete eine große Gefahr. Vor allem Savoire, denn der Erste Kybernetiker besaß die Macht, ESCHER abzuschalten. Und Atlan hatte tausend Tricks auf Lager und kroch auch dann wieder aus der Versenkung, wenn man glaubte, ihn besiegt zu haben. Vitkineff würde erst dann an Atlans Niederlage glauben, wenn er mit den Augen seines Avatar-Körpers die Leiche des Arkoniden sah und eigenhändig einen letzten Strahlerschuss in den leblosen Schädel feuerte.
    Außer Atlan und Savoire gab es selbstverständlich noch einige andere, die sterben mussten, weil sie ihm im Weg standen und das Pech hatten, mentalstabilisiert zu sein. Etwa Dr.
    Indica, einige Angehörige der Schiffsführung und ganz besonders der hässliche Haluter Domo Sokrat. Doch was sollten diese wenigen gegen die Macht und die Waffen der vielen ausrichten?
    Nur Sekunden musste Rutmer Vitkineff warten, ehe er zum großen Schlag ausholte. Noch befand sich die RICHARD BURTON zum Orientierungsstopp im Standarduniversum.
    Die Machtübernahme sollte aber nach Vitkineffs Plan erst dann erfolgen, wenn das Schiff durch den Linearraum flog. Dort würde er die BURTON vom PONTON-Tender ERIDANUS XV abkoppeln lassen und den Kurs des Schiffes ändern, ohne dass der Rest des Geschwaders dies später nachvollziehen konnte. Niemand würde der RICHARD BURTON folgen können. Sollte das verbleibende Hangay-Geschwader tun und lassen, was immer es wollte. Vitkineff war es gleichgültig.
    Er wollte nur die Macht über die RICHARD BURTON. Er wollte das neue, ewige Leben als Herrscher über ESCHER.
    Vitkineff beeinflusste den Mann, der den Countdown zum Eintritt in den Linearraum eingab. Er lenkte ihn nun, als Ersten von Tausenden, und las durch seine Augen die sinkende Ziffernfolge.
    Zehn.
    Neun.
    Acht.
    Der Renegat holte aus.
    Sieben.
    Sechs.
    Fünf.
    Er erweiterte seine geistige Macht.
    Alles um ihn herum in seiner Quarantäne-Station schien vor seinen Augen zu erstarren.
    Vier.
    Drei.
    Zwei.
    Vitkineff war bereit.
    Eins.
    Die RICHARD BURTON und der Rest des Geschwaders wechselten in den Linearraum.
    Und Rutmer Vitkineff startete seinen Generalangriff.
    Hyperdim Es ist der 15. Juni 1346 NGZ, 16:20:56 Uhr Bordzeit RICHARD BURTON.
    „Krieg."
    Die Information jagt durch die grell leuchtende Ewigkeit der Hyperdim-Matrix. Für einen kaum wahrnehmbaren Augenblick stockt alles. Jeder Rechenvorgang setzt aus, kein Prozessor denkt mehr. Das Licht verschwindet. Dunkelheit breitet sich aus. Die Nachricht ist wie ein Schock für alle Prozessoren. Viele waren ahnungslos gewesen.
    Dann ist scheinbar wieder alles beim Alten. Lichter sprühen, Knotenpunkte wachsen, neue Verbindungen entstehen in rasender Geschwindigkeit.
    Die Information wird verarbeitet.
    Ein Verräter hat einen Avatar-Körper ausgebildet und die Kontrolle über die

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