Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2940 - Todesfalle Field Office

2940 - Todesfalle Field Office

Titel: 2940 - Todesfalle Field Office Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
weiß.«
    »Finden wir es heraus«, meinte Phil bestimmt.
    Wir gingen zu Tenner ins Verhörzimmer. Er war Mitte zwanzig, sah aber älter aus. Seine mittellangen blonden Haare waren zerzaust und er hatte eine Schürfwunde am Kopf, die aber schon älter aussah, also nicht von unserem Einsatz stammte.
    Als wir den Raum betraten, schwieg er und tat desinteressiert, schaute nicht mal auf. Aber man konnte ihm ansehen, dass er nervös und alles andere als cool war. Das Zucken seiner Augenlider und die nervösen Finger verrieten ihn.
    »Nun, Mister Tenner, was soll ich sagen – das sieht nicht gut für Sie aus«, begann ich das Verhör, nachdem ich mich gesetzt hatte.
    Tenner fing an hämisch zu grinsen. »Ich weiß, was Sie wollen, Sie wollen mich nur einschüchtern. Aber das läuft nicht, nicht mit mir, das können Sie vergessen.«
    Die Art, wie er sprach, vermittelte mir das Gefühl, dass er nicht sehr helle war. Vielleicht würde es doch einfacher sein, ihn zum Reden zu bringen, als ich gedacht hatte. Wir mussten es nur richtig angehen.
    »Ich hatte gleich den Eindruck, dass Sie ein Mann sind, mit dem man nicht alles machen kann, der seine festen Prinzipien hat«, schmierte ich ihm etwas Honig ums Maul.
    Er öffnete sich etwas. »Genauso ist es!«
    »Dann ist es gut, dass wir mit Ihnen sprechen, denn Sie können die Situation sicher aufklären«, fuhr ich fort.
    »Aufklären?«, fragte er überrascht.
    »Ja, ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht«, sagte ich. »Eigentlich haben wir nach Emilio Ramirez gesucht und nicht nach Mister Derevaux, Sie kennen ihn ja, ich meine Ramirez, nicht wahr?«
    »Ja, ja natürlich«, antwortete Tenner. »Wir alle kennen ihn.«
    »Eben«, sagte ich. »Und er hat Ihnen quasi die Sache eingebrockt, hat das FBI zu Ihrem Restaurant geführt und, na ja, so ist das passiert. Eigentlich sollte ich mit Ramirez reden, um alles aufzuklären und klarzustellen, nicht mit Ihnen.«
    »Aha«, sagte Tenner überrascht und schaute ziemlich dumm aus der Wäsche.
    »Wissen Sie was, warum rufen Sie nicht einfach bei Ramirez an und bitten ihn herzukommen, damit wir das alles klären und Sie wieder gehen können?«, sagte ich und holte mein Handy heraus.
    Tenner stockte einen Moment. »Das geht nicht.«
    »Oh«, stieß ich erstaunt aus. »Wieso denn das nicht?«
    »Weil ich keine Ahnung habe, wie ich ihn erreichen kann. Das hat immer nur der Boss gemacht, niemand sonst. Aber reden Sie doch einfach mit Tony, der kann ein Gespräch arrangieren, und dann klärt sich sicher alles auf.«
    »Das würde ich ja«, sagte ich besorgt. »Aber er wurde leider schwer verletzt. Könnte ich vielleicht sonst noch jemanden fragen?«
    Etwa eine halbe Minute lang schien Tenner nachzudenken, dann antwortete er: »Nein, mit Mister Ramirez hat immer nur Mister Derevaux selbst gesprochen, und er wollte auch nicht, dass das jemand anders machte.«
    »Schade, dann werden wir die Situation wohl nicht so schnell aufklären können«, sagte ich und schwieg dann, während ich darauf wartete, ob mir Tenner eine Lösung anbot, also etwas sagte, das uns weiterbringen würde.
    Aber das passierte leider nicht. Tenner hatte keine Ahnung, wie wir an Ramirez herankommen konnten, und wusste auch sonst nichts, was uns weiterbringen würde. Entsprechend beendeten wir das Verhör und verließen den Raum.
    »Du hattest recht, der weiß nicht genug«, meinte Phil und verzog das Gesicht.
    »Wollen wir hoffen, dass das, was er gesagt hat, nicht zutrifft, dass nämlich nur Derevaux selbst Kontakt zu Ramirez hatte«, sagte ich nachdenklich.
    »Selbst wenn – irgendeiner der anderen Typen könnte etwas aufgeschnappt haben, das für uns interessant sein könnte. Wir sollten sie uns also auf jeden Fall vorknöpfen«, sagte Phil.
    »Solange die Fahndung nach Ramirez erfolglos und Derevaux bewusstlos ist, bleibt uns wohl nichts anderes übrig«, stimmte ich Phil zu.
    ***
    Wir verbrachten die nächsten Stunden mit Verhören, holten alles aus den Inhaftierten heraus, was wir konnten. Ohne Erfolg: Niemand wusste etwas Verwertbares über Ramirez oder den Anschlag auf das FBI.
    Ich kümmerte mich zwischendurch um die laufenden Ermittlungen und koordinierte die verschiedenen diesbezüglichen Aktionen, doch auch das brachte uns nicht viel weiter.
    Als es schon lange nach Mitternacht war, kam Mr High zu uns und wir gaben ihm ein Update.
    Er nickte. »Gut, dann weiß ich jetzt, wo wir stehen. Sie sehen müde aus – beide. Warum legen Sie sich nicht ein paar

Weitere Kostenlose Bücher