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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Knie in die Kniekehle, sodass ihr Bein nachgab und sie den Fuß wegnehmen musste.
    Sie lächelte mit zusammengebissenen Zähnen und legte ihre Hand auf seine Hand, die wiederum auf ihrer Hüfte ruhte. Dann grub sie ihre Fingernägel in sein Handgelenk. „Ich bitte Sie“, sagte sie zu der interessiert zuhörenden Menge, „tun Sie einfach so, als hätten Sie nichts gehört. Ich würde es mir –oder John – nie verzeihen, wenn sich heute alles um uns drehen würde.“ Einige Leute nickten zustimmend, und sie seufzte erleichtert auf.
    Dann kam Dee Dee nach vorn und klopfte mit ihrem Teelöffel leicht an die zarte Porzellantasse, die sie in der Hand hielt.
    Verdammt. Dee Dee wusste ganz genau, wer John war. Nun hatte sie die perfekte Gelegenheit, sich selbst wieder ins Rampenlicht zu katapultieren. Gleichzeitig könnte sie Victoria im besten Fall als Idiotin und im schlimmsten Fall als eiskalte Lügnerin dastehen lassen. Sie warf einen Blick auf Rockets völlig gelassenes Gesicht. Ich lege meine Hände um deine Gurgel und drücke zu, bis deine hübschen dunklen Augen aus dem Kopf “ …
    „Victoria hat recht“, sagte Dee Dee. „Dies ist Fords Tag. Aber lasst mich euch alle, meine lieben, lieben Freunde, schon vorab zu Victorias und Johns Verlobungsball einladen. Die Details erfahrt ihr später.“
    Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit war Victoria völlig sprachlos. Sie hatte nicht die Spur einer Ahnung, warum Dee Dee das Spiel mitspielte, aber es konnte nichts Gutes heißen. Tori lächelte die erstaunte Menge gequält an. Dann sah sie zu Rocket auf. „Du bist ein toter Mann.“
    Kurz darauf musste sie frustriert zusehen, wie er sich verabschiedete, noch bevor die Reihe der kondolierenden Gäste durch war. Leider hatte sie nicht einmal Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie ihn Stück für Stück zerlegen würde, weil sie ununterbrochen mit Fragen bombardiert wurde. Jetzt wusste sie, wie sich ein Fuchs bei der Jagd fühlen musste. Bald hielt sie es kaum noch aus.
    Plötzlich bemerkte sie Esme, die an der Hand ihres Kindermädchens zögernd in der Tür stand. Ihre Tochter hatte ihre Beine verknotet, ein glänzender Lackschuh über dem anderen, und durchsuchte die Menschenmenge. Ihre Augen leuchteten auf, als sie ihre Mutter entdeckte. Tori musste lächeln. Die Kleine riss sich von Helen los und kam auf sie zugerannt.
    „Hallo, Mami!“ Esme warf sich ihr an den Hals und umarmte sie stürmisch. „Du hast mir gefehlt! War die Traurigfeier sehr traurig?“
    „Trauerfeier, Süße, und ja, es war ganz schön bedrückend.“ Die Details ersparte sie dem Mädchen und drückte es stattdessen fest an sich. Es war immer eine unglaublich Erfahrung, Esmes unbekümmerte Offenheit zu erleben. Sie war all das, was Tori als Kind nicht hatte sein dürfen.
    Esme hob den Kopf und sah sie an. „Du hättest mir erlauben sollen, mitzukommen, Mami – dann wärst du nicht so traurig gewesen.“
    „Aber dann wärst du traurig gewesen.“ Tori zupfte an dem kleinen schwarzen Sommerkleid ihrer Tochter, das mit leuchtend rosafarbenen Blumen gemustert war. Sanft strich sie dem Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah in ihre großen dunklen Augen. „Das wäre viel schlimmer gewesen.“
    „Na ja, aber ich sollte jetzt trotzdem hierbleiben, damit du nicht mehr traurig wirst.“
    „Du bist ja eine Süße“, sagte die Frau, mit der Victoria sich gerade unterhalten hatte.
    „Ja, das ist sie“, stimmte Victoria zu, obwohl sie genau wusste, dass Esme nur versuchte, sich aus einem bereits zu ihren Ungunsten gefassten Beschluss herauszumogeln. Sie verkniff sich ein Lächeln. Das muss sie von ihrem Vater haben. „Aber mir geht es gut, Schätzchen, und du weißt, wie ich über kleine Mädchen und Beerdigungen oder Trauerfeiern denke.“ Wobei es genau genommen weder das eine noch das andere war, wenn man sich so umsah und umhörte. Hier ging es jedoch um das Prinzip. „Schau dich um, Esme – siehst du hier noch andere Kinder?“
    „Nöööö.“
    „Und das hat einen guten Grund, den wir gestern Abend und heute Morgen bereits ausführlich besprochen haben. Du kannst rasch Rebeccas Mutter Hallo sagen, und dann holen wir dir einen Teller vom Büfett. Danach kannst du mit Helen draußen ein Picknick machen, wie ich es dir versprochen habe.“
    Esme sah sie einen Moment abwägend an und seufzte dann tief. „Na gut.“
    Victoria lächelte. Esme hatte es geschafft, alles Gewicht der Welt in diese zwei kleinen Wörter

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