Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
Kandidatin für den Preis als Mutter des Jahres. Jared hält es für eine ganz miese Idee.“
    „Aber für P. J. ist sie immer noch ihre Mama.“
    „Genau. Und es gibt nichts, was wir tun können, solange die kleine Priscilla Jane nach Hause will.“
    „Ist das ihr richtiger Name? Priscilla?“ Victoria dachte einen Augenblick darüber nach und lächelte dann. „Es passt zu ihr.“
    „Stimmt. Auf den ersten Blick mag man das gar nicht glauben, weil sie wie eine kleine Kratzbürste wirkt, aber sie hat unter der rauen Schale einen ziemlich weichen Kern.“ Er schüttelte den Kopf. „Sie war völlig aus dem Häuschen wegen des Puppenhauses, das du ihr geschenkt hast. War es nicht für einen Kunden bestimmt?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich baue einfach ein neues. Dieses kleine Mädchen hat in ihrem Leben noch nicht viel geschenkt bekommen.“
    „Es ist in jedem Fall ein Geschenk, das in Ehren bewahrt werden wird. Sie wollte nichts davon wissen, es im Kofferraum zu transportieren, und hat es auf dem Schoß gehalten, als sie abgefahren sind.“
    Victoria lachte, wechselte dann aber das Thema. „Ich komme um vor Neugier. Wie ist es heute gelaufen? Hast du etwas Neues erfahren?“
    „Logisch. Wusstest du, dass sie kleine Mädchen, die kaum älter als Esme sind, zwingen, Kotillon-Stunden zu nehmen?“
    Sie sah verwirrt aus. „Bitte?“ Das kam so unerwartet, dass sie im ersten Augenblick gar nicht wusste, wovon er redete.
    „Du hättest es sehen müssen, Tori. Kinder, aufgetakelt wie kleine Erwachsene, sind mit einer Präzision durch den Club marschiert, um die sie so mancher Marine beneiden würde. Frank erzählte mir, sie lernen Standardtänze und wie man sich anständig benimmt.“ Er steckte die Hände tief in die Hosentaschen und schlenderte auf die andere Seite des Zimmers. „Du wirst Esme nicht dazu zwingen, diesen Unsinn mitzumachen, oder? Ich bin nämlich strikt dagegen. Ich meine, gute Manieren und Disziplin sind wichtig, aber ich will, dass mein Kind mehr ist als ein Gesellschaftsprinzesschen, das Angst hat, sich die feinen Lederschühchen zu zerkratzen oder die Knie aufzuschlagen. Ich will, dass sie die wirklich wichtigen Dinge im Leben lernt.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Und die wären?“
    „Keine Ahnung, was Nützliches eben … Wie man da draußen überlebt, zum Beispiel. Wie man sich im Wald orientiert, wenn man sich verirrt hat. Wie man – okay, vielleicht nicht gerade mit Würmern und Maden –, aber wie man sich draußen im Notfall ernährt. Welche Beeren man essen kann, welche einen umbringen könnten. So was eben.“
    „Das wird in ihrem späteren Leben natürlich von eminenter Wichtigkeit sein.“ Tori wusste nicht, ob sie lachen oder ihn verfluchen sollte. Einerseits zeigte er großes Interesse an seiner Tochter, und das war wichtig, sollte er jemals ein Teil ihres Lebens werden. Auf der anderen Seite …
    „Irgendwas sagt mir, dass du stinksauer bist.“
    Er kam näher, bis sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm in die Augen zu sehen. Sie nutzte die Gelegenheit, ihm den hochnäsigsten Blick, den sie auf Lager hatte, zuzuwerfen. „Hamiltons sind nicht stinksauer“, sagte sie kühl.
    „Nein? Warum denn nicht, Schätzchen? Ist euch das zu vulgär?“
    „Viel zu vulgär“, stimmte sie zu. „Wir sind vernünftig und nehmen uns zusammen. Und wenn man es zu weit treibt, werden wir … ärgerlich.“
    „Ärgerlich.“ Er beugte sich so weit zu ihr herab, dass sie seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spürte. „Und bist du jetzt ärgerlich?“
    „Ein bisschen.“
    „Wieso? Du hast gesagt, ich solle sie kennenlernen. Bedeutet das nicht, Interesse an dem zu haben, was sie tut?“
    „Ja, aber …“ Sie holte tief Luft und seufzte. „Okay. Es sieht folgendermaßen aus: Ich habe mich die ganze Zeit allein um sie gekümmert. Du hast nicht das Recht, hier hereinzustürmen und mir vorzuschreiben, was für meine Tochter wichtig ist und was nicht.“
    „Habe ich nicht?“
    „Nein.“
    Seine Augen verengten sich. „Na, das finde ich ja mal fair.“
    „Du willst Fairness? Dann sag mir, was fair daran ist, dass du mir plötzlich vorschreiben willst, was ich zu tun und zu lassen habe?“
    Er zuckte zurück und stemmte die Fäuste in die Hüften. „Wovon zum Teufel redest du? Ich schreibe dir doch gar nichts vor! Ich mache mir nur Gedanken um ihre Zukunft.“
    Aus dem leichten Ärger wurde glühende Wut. „Weil du glaubst, ich sei nur eine verwöhnte

Weitere Kostenlose Bücher