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Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Titel: Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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die Ohren abgeschnitten, um an ihren Schmuck zu kommen, und fürchtete deshalb nun, seiner Frau könne das Gleiche zustoßen. Es geht einfach nicht in seinen Kopf, dass die Teilung vor über einem halben Jahrhundert stattgefunden hat, als Ohrclips noch nicht üblich waren.
    Als Sohn des Sportlehrers hofft Teddy manchmal, in der Schule bevorzugt zu werden, einen Platz in der ersten Reihe im Sportunterricht zu bekommen, Vizekapitän der Fußballmannschaft zu werden oder zumindest das Privileg zu erhalten, einmal in der Woche die Schulglocke läuten zu dürfen. Aber der Sportlehrer ist auch Pfadfinderführer und glaubt an Baden-Powells Grundsätze, deshalb muss Teddy sich seine Privilegien erst verdienen. Er muss beweisen, dass er sich an die Prinzipien von Gleichheit und Gerechtigkeit hält, und jeden Tag zumindest eine gute Tat vollbringen, die als Dienst an der Gemeinschaft gelten kann. Es gibt Jungen in der Truppe des Sportlehrers, die ein besonderes Training erhalten, Campingausflüge machen und nach der Schule in seinem Büro Kreuzknoten lernen dürfen. Teddy ist dazu auserkoren, allein unter einem Baum zu sitzen und mit zwei Stöcken auf Ziegelsteinen das Trommeln zu üben. Im Schatten dieser Fahne sind wir eins, sind wir eins. Tag für Tag übt er den gleichen Rhythmus, denn er hofft, eine echte Trommel zu bekommen, falls es ihm gelingt, seine Hingabe zu beweisen. Dann darf er vielleicht in der Marschkapelle der Schule spielen und sie sogar mit dem silbernen Stab anführen.
    An einem dieser Nachmittage nach der Schule, als Teddy unter dem Baum mit seinen Stöcken auf die Ziegel trommelt, kommt der Junge, der bereits Gruppenführer, Mannschaftskapitän sowie Gewinner der Turnmeisterschaft aller Schulen ist, mit dem silbernen Stab aus dem Büro des Sportlehrers. Letzterer hat den Arm um seine Schultern gelegt.
    An diesem Tag hört Teddy auf, Zwiebeln zu essen und lässt seinen üblen Gedanken freien Lauf. Nach der Schule bleibt er zurück, geht auf seinen Platz und schlägt die Ziegelsteine so lange gegeneinander, bis nur noch Krümel davon übrig sind. Dabei murmelt er die ganze Zeit: „Im Schatten dieser Fahne sind wir eins, sind wir eins.“
    Jetzt, da er von sechs Hunden umzingelt und Nicht-Abu-Zar nirgendwo zu sehen ist, fühlt Teddy sich wieder wie der wahnsinnige Trommler unter dem Baum, der zwei Ziegel dafür bestraft, dass ein anderer die Trophäe davonträgt.
    Als sie später in einem Imbiss an der Straße frühstücken, rührt Kommissar Malangi seinen Tee nicht an, sorgt aber dafür, dass Teddy ordentlich isst. Nachdem dieser ein Omelett verzehrt hat und seinen Teller beiseiteschieben will, bestellt Malangi ihm noch eins und mehr Toast. „Noch ein Glas Tee? Vielleicht etwas mehr Zucker? Komm schon, iss das Ei auf, du bist schließlich frisch verheiratet und brauchst Brennstoff.“
    Erst als es Zeit wird aufzubrechen und Teddy die Taschenlampe und die Tokarew auf dem Tisch platziert, legt Kommissar Malangi ihm einen Arm um die Schultern und nimmt ihn beiseite. „Du musst diesen Jungen finden, wenn unsere Familie zusammenbleiben soll. Man wird mir Fragen stellen. Sechsunddreißig Dienstjahre …“ Er nestelt an seiner Schulterklappe. „Sie werden mich auslachen, weil ich auf diese Pinkelmasche reingefallen bin. Selbst Taschendiebe kennen bessere Tricks. Und wir reden hier von einem erstrangigen Objekt. Ich hätte es wissen müssen. Ich habe dem Jungen nicht einen Augenblick lang geglaubt. Ich habe ihm nicht mal geglaubt, als ich ihm 240 Volt durch die Hoden gejagt habe. Mein einziger Fehler – obwohl ich betonen möchte, dass ich das noch nicht für einen Fehler halte – war, dir zu vertrauen.“ Kommissar Malangi begleitet Teddy nach draußen, dicht an den Rand der Straße, ohne sich um die vorbeirasenden Lastwagen zu kümmern.
    „Ich finde immer noch, wir hätten das Dickicht weiterdurchkämmen sollen. Und wir hätten eine Straßensperre einrichten können“, nuschelt Teddy. Den Magen voller Ei und Toast, wird er auf einmal sehr müde und sehnt sich nach seinem Bett, unter die Decke, zu Alice. Kommissar Malangi seufzt und nimmt den Arm von Teddys Schulter. Der Gedanke, Malangi könnte vorhaben, ihn vor eines der vorbeirasenden Fahrzeuge zu stoßen, schießt ihm durch den Kopf.
    „Natürlich gibt es keine Garantie, dass nicht noch etwas anderes in dem Gebüsch auf uns gelauert hätte. Wir sind ja nicht einmal mit einer Bande Köter fertig geworden.“
    Teddy wiegt zustimmend den Kopf. Doch im

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