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Alissa 1 - Die erste Wahrheit

Alissa 1 - Die erste Wahrheit

Titel: Alissa 1 - Die erste Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Gesicht aus. Alles, was er wollte – das würde genügen. »Ich sehe mir das an«, sagte er. »Das möchte ich nicht verpassen, nicht für alle jemals verliehenen Quellen der Welt.« Er schob sich an Strell vorbei und gab absichtlich ein gemächliches Tempo vor, um den Mann zu reizen. Es war offensichtlich, dass der Pfeifer ihn am liebsten überholt hätte, um die Treppe hinaufzurennen, doch das tat er nicht, weil er zu Recht fürchtete, Bailic könnte bedauerlicherweise vergessen, wohin er unterwegs war.
    Bailic warf ihm einen verschlagenen Blick zu. »Wolltet Ihr einen Ausflug machen?« Er tat einen weiteren gemächlichen Schritt.
    Offenbar verwirrt, zuckte Strell mit den Schultern. Sie hatten erst zwei Stockwerke hinter sich gebracht; seine Miene wirkte hektisch und verzweifelt.
    »Ihr tragt Hut und Mantel …«, erklärte Bailic herablassend.
    Strell blickte an sich hinab. »Oh, ja. Ich meine, nein. Nein. Ich gehe nirgendwohin.«
    Bailic nickte weise. »Ich verstehe. Das ist ein schöner Hut. Sehr ungewöhnlicher Schnitt.« Er lächelte und freute sich darüber, dass ihr gemächliches Tempo Strell offenbar wahnsinnig machte.
    Der Mann sagte nichts und hielt den Blick starr auf den nächsten Treppenabsatz gerichtet.
    »Habt Ihr ihn schon lange?«, fragte Bailic im Plauderton.
    »Was?«, bellte Strell.
    »Euren Hut. Habt Ihr ihn schon lange?«
    »Kommt mir vor wie eine Ewigkeit.«
    »Hm.« Bailic wendete sich wieder um und lächelte gehässig. Sosehr er es auch genoss, den Mann zu quälen, von nun an schwieg er. Er behielt das Schneckentempo allerdings bei, bis schließlich der Treppenabsatz des siebten Stocks im Mondlicht vor ihnen auftauchte. Wild vor Ungeduld, stürzte Strell die letzten Stufen empor.
    Bailic war begierig darauf, zu sehen, was hinter Mesons Tür lag, und blieb Strell dicht auf den Fersen, der hastig den langen Flur entlanghumpelte. Bailic hielt abrupt inne, als er merkte, dass der Pfeifer nicht mehr bei ihm war; er war in seinem eigenen Zimmer verschwunden. Überrascht ging Bailic ein paar Schritte zurück und blickte durch die offene Tür nach drinnen. Vor Staunen blieb ihm der Mund offen stehen.
    Im Zimmer des Pfeifers schien das Unterste zuoberst gekehrt worden zu sein. Abgesehen von einem winzigen, neu aufgeschichteten Feuer war der Kamin nur noch ein schwarzes, leeres Loch, das vorherige Feuer lag über den ganzen Fußboden verstreut. Ein unheilvoll aussehender Riss zog sich von der Decke hinab zum einzigen Fenster des Raums. Asche hing wie ein hartnäckiger Schleier in der Luft und kratzte ihn in der Kehle. Alles war mit einer öligen grauen Schicht überzogen, bis auf einen etwa manneslangen, geduckten Umriss dicht am Boden an der Wand gegenüber.
    Der Pfeifer kniete neben dem Mädchen, das halb aufrecht in einem Sessel lag, und beobachtete dessen langsame, zögernde Atemzüge. Über ihr auf der Lehne hockte dieser verfluchte Vogel. Wie, fragte sich Bailic, war das Biest wieder hereingekommen?
    »Was unter allen Himmeln ist hier geschehen?«, flüsterte Bailic. Dann fügte er lauter und mit vor Sarkasmus triefender Stimme hinzu: »Nein, wie gemütlich.«
    Strell blickte auf. »Wollt Ihr nicht hereinkommen?«
    »Doch.« Bailic trat über die Schwelle. Sollte ein Bann darauf gelegen haben, so war er jetzt außer Kraft gesetzt, wirkungslos gemacht von der unbedachten Einladung des Pfeifers. Trotz des Feuers war es kalt, und er rümpfte die Nase. »Oh«, sagte er und schnalzte mit der Zunge, »Euer Fenster ist kaputt.« Das, dachte er, erklärte die Anwesenheit des Vogels. Er ignorierte Strells gequälten Blick, beugte sich über das Fensterbrett und verdrehte den Kopf, um seinen Verdacht bestätigt zu finden. Der gesamte obere Teil des Rauchabzugs war in die Luft gesprengt worden, vermutlich im selben Augenblick wie der Fensterbann. Er riss die Augen auf, als er die Wucht der Explosion abschätzte. Wenn sie noch stärker gewesen wäre, hätte sie die Wand selbst heraussprengen können.
    »Bailic …«, rief Strell vom Feuer her.
    Bailic zog sich aus dem Fenster zurück und setzte einen neuen Bann ein. Die Kälte behagte ihm nicht. »Ihr habt gepackt?«, bemerkte er, als er das volle Bündel auf dem Bett liegen sah.
    »Sie ist hier drüben, Bailic«, sagte Strell zähneknirschend.
    »Ah ja.« Bailic bahnte sich einen Weg durch das verstreute Feuerholz. Dies könnte seine einzige Gelegenheit sein, das Zimmer des Pfeifers zu untersuchen, und er würde sie nicht vergeuden. Er musterte den Vogel

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