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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu Rex. »Das wird schon alles wieder werden. Wir haben auch früher schon harte Zeiten durchgestanden.«
    Ich fuhr die Hamilton Street runter bis zur Chambers und bog dann in die Slater ab. Zwei Straßen weiter fand ich das Haus, das ich suchte. Es war ein bescheidenes braunes Reihenhaus. Nirgends Licht. Ich schloß die Augen. Ich war hundemüde und wär am liebsten einfach sitzengeblieben.
    »Vielleicht sollten wir im Auto schlafen«, sagte ich zu Rex. »Morgen können wir uns dann was Dauerhafteres suchen.«
    Rex lief in seinem Rad die Vier-Minuten-Meile. Er zwinkerte mir einmal kurz zu, und das war’s. Mit anderen Worten, es ist deine Entscheidung, Süße.
    Aber ich wollte nicht im Auto übernachten. Da könnte sich dieser Wahnsinnige jederzeit anschleichen und mich im Schlaf erwischen. Er brauchte nur das Fenster aufzustemmen, und schon könnte er mir sämtliche Finger abhacken. Ich sah wieder zum Haus hinüber. Es war der einzige Ort, wo ich mich sicher fühlen konnte und nicht total ausrasten würde, wenn das Haus zerstört werden würde. Das Haus gehörte Joe Morelli.
    Ich holte mein Handy aus der Tasche und wählte.
    Es läutete sechsmal, ehe Joe sich mit einem genuschelten Hallo meldete.
    »Joe?« sagte ich. »Ich bin’s, Stephanie.«
    »Geht’s um Mord?«
    »Noch nicht.«
    »Geht’s um Sex?«
    »Noch nicht.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, warum du sonst anrufen solltest.«
    »Heut abend hat jemand eine Feuerbombe in meine Wohnung geschmissen, und ich brauch ein Dach über dem Kopf.«
    »Wo bist du?«
    »Vor deinem Haus.«
    An einem der oberen Fenster wurde ein Vorhang beiseite geschoben.
    »Ich komm sofort runter«, sagte Joe. »Steig erst aus dem Wagen, wenn ich die Tür aufgemacht hab.«

8
    Ich nahm Rex’ Käfig vom Vordersitz. »Also, denk dran«, mahnte ich, »fang jetzt bloß nicht an zu jammern, wie hundstraurig dein Leben ist. Und geh bloß nicht in die Knie, weil Morelli so ein heißer Typ ist. Und heul nicht. Morelli soll uns doch nicht für Verlierer halten.«
    Morelli stand auf der kleinen Betonveranda vor seinem Haus. Die Tür hinter ihm war offen, und ich konnte Licht sehen, das vom oberen Stockwerk herabfiel. Er war barfuß und hatte nur eine abgeschnittene Jeans an, die ihm auf den Hüften hing. Sein Haar war vom Schlaf verwirrt, und er hatte eine Pistole in der Hand, die locker an seiner Seite hing.
    »Redest du mit jemandem?«
    »Nur mit Rex. Ihn macht das alles ein bißchen nervös.«
    Morelli nahm mir den Käfig ab und trug Rex in die Küche. Er stellte den Käfig auf das Buffet und knipste die Deckenbeleuchtung an. Es war eine altmodische Küche mit altmodischen Geräten und viel Resopal. Die Schränke waren frisch lackiert, cremefarben, und auf dem Boden lag neues Linoleum. Im Spülbecken stand ein eingeweichter Topf. Bei Morelli hatte es zum Abendessen allem Anschein nach Spaghetti gegeben.
    Er stellte eine Tüte Milch und einen Beutel Schwarz-Weiß-Plätzchen auf den kleinen Holztisch, der an die Wand gedrängt stand. Er nahm zwei Gläser vom Abtropfbrett der Spüle, setzte sich an den Tisch und goß ein.
    »Also«, sagte er, »willst du’s mir erzählen?«
    »Ich war heut abend in Atlantic City, weil ich Maxine suchen wollte, und während ich weg war, hat jemand eine Feuerbombe durchs Fenster in mein Schlafzimmer geschmissen. Fast die ganze Wohnung ist ausgebrannt. Zum Glück hatte Mrs. Karwatt meinen Schlüssel und hat Rex gerettet.«
    Morelli starrte mich einen Moment lang mit seinem unergründlichen Polizistenblick an. »Erinnerst du dich an die roten Schuhe, die du dir letztes Jahr gekauft hast?«
    »Segen ihrer Asche.«
    »Ach, verdammt! Ich hatte einiges vor mit diesen Schuhen. Ich hab mir ein paar schlaflose Nächte damit vertrieben, mir vorzustellen, du hättest diese Schuhe an und sonst nichts.«
    »Hör auf zu träumen!«
    Er nahm sich ein Plätzchen. »Ich hab gesehen, daß du den Buick fährst. Was ist mit deinem Wagen?«
    »Ich hab dir doch erzählt, daß jemand ihn mit Benzin übergossen hatte. Tja, und dann ist er in die Luft geflogen.«
    »Er ist in die Luft geflogen?«
    »Na ja, zuerst hat er Feuer gefangen. Dann ist er in die Luft geflogen.«
    »Hm«, machte Morelli und schob die Oberseite seines Plätzchens in den Mund.
    Nun kamen mir doch die Tränen.
    Morelli hörte auf zu essen. »Moment mal! Ist das alles wirklich wahr? Du hast es nicht erfunden?«
    »Natürlich ist es wahr. Was glaubst du denn, warum ich sonst hier bin?«
    »Ich dachte –«
    Ich

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