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Alles total groovy hier

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Titel: Alles total groovy hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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im gesamten Umkreis der einsamen Laterne war niemand zu sehen, aber trotzdem. Man weiß ja nie. »Du musst mir aus eurer Fahndungsliste heraussuchen, was ... «
    »Kryszinski, bist du das?«
    »Ja, klar. Also, knöpf dir mal die aktuelle Fahndungsli-«
    »Wosteckst du, Kryszinski?«
    Das Fieber war gewichen, die heiße Stirn, die Mattigkeit. Eine umfassende Abkühlung war d~bei, mich zu überkommen, eine einsame, emotionslose Klarheit.
    »Wangerooge, das weißt du doch.«
    »Wangerooge? Wenn ich etwas mit Sicherheit weiß, dann, dass du da garantiert nicht bist! Und die Nummer hier auf meinem Display, die ... «
    »Noch nie was von Rufumleitung gehört, Hufschmidt?«
    »Rufumleitung? Das ist eine spanische Vorwahl! Du bist in Spanien, und ich werde umgehend die Kollegen ... «
    »Spar dir die Mühe. Ich rufe aus einer Zelle neben der Autobahn an. Bis deine spanischen Kollegen hier sind, bin ich schon hundert Kilometer weiter. Doch mein Kleingeld wird knapp. Sag mir, was gegen einen Typen namens Leray vorliegt, und vielleicht kriegst du im Austausch einen heißen Tipp von mir.«
    Hat man einmal durchschaut, wie sehr Hufschmidt sich danach sehnt, Hauptkommissar Menden zu beeindrucken, kann man auf ihm spielen wie auf einem elektrischen Klavier. Walze rein, Knopf gedrückt, und man ist Virtuose.
    »Deine heißen Tipps haben sich bisher so gut wie alle als kalter Kaffee erwiesen, Kryszinski.«
    »Doch da bleibt immer noch der süße Vogel Hoffnung. L-E-R-O-Y.Leroy. Siehst du jetzt nach oder muss ich rumkommen und es selbst erledigen?«
    »Vor-oder Nachname?«
    »Vor.«
    »Und weiter?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie soll ich da ... «
    »Lies mir einfach alle Vergehen aller Gesuchter mit dem Vornamen >Leroy    »Staatsangehörigkeit?«
    »Vermutlich deutsch.«
    »Vermutlich.
    Scheiße ... Leray ... Leroy ... Leray. Da ist nichts. Alles, was ich finden kann, ist ein >Kristofc Mit >Kc Genau wie in >Kryszinski<. Und dank deines hilfreichen Anrufs werde ich das gleich mal an Europol weiterleiten.«
    »Mach besser Interpol draus«, riet ich. »Ich bin nämlich dank deines hilfreichen Hinweises auf dem Sprung zum nächsten Flughafen.«
    »Kryszinski, du kannst nicht ewig weglaufen.«
    »Sag mir mal lieber, wovor überhaupt.«
    »Verdacht auf Bandenkriminalität.
    Geldwäsche, unter anderem. Und willst du wissen, wen wir in dem Zusammenhang noch suchen? Böckelmann, Heribert, und Scuzzi, Pierfrancesco. Sagen dir die Namen etwas?«
    »Nö«, sagte ich. »Doch was ist jetzt mit Leray?«
    »Wilms, Leroy. Da ist er. Gesucht im Zusammenhang mit einem fehlgeschlagenen Bombenattentat auf ein Bahngleis im Regierungsbezirk Gorleben. Meinst du den?«
    »Möglich«,sagte ich. Bombenanschlag, dachte ich.
    »Und, wo finden wir den?«
    »Das erzähl ich dir später.« Ich hängte ein. Bandenkriminalität.
    So ein Schwachsinn. Alles, was ich jetzt brauchte, war ein Einsatzkommando von Europol und eine stählerne Acht um die Gelenke.
    Ich ging ein paar Schritte, bis ich aus dem Lichtschein der Laterne war, und dann noch ein paar, die mich aus dem Wendekreis und auf den Schotterweg nach Süden trugen.
    Roxanne hatte es bisher noch nicht geschafft, die Mutter des toten Babys ausfindig zu machen, versuchte es aber weiter, wie sie sagte. Die Flüchtlinge wurden gleich nach ihrer Ankunft an ein Netzwerk übergeben. Illegale humanitäre Hilfe, organisiert von einer Reihe ganz normaler Bürger, die jedoch aus naheliegenden Gründen auf größtmöglicher Geheimhaltung bestanden. Jeder Flüchtling erhielt einen Paten, hatte Roxanne mir erklärt, der die Weiterreise organisierte. Ein bisschen so wie bei den Transporten von aus Perreras geretteten Hunden durch Flugtouristen.
    »>PerrerasPerrera Puerto Reak »Tötungs stationen«, hatte Roxanne geantwortet. Erst lief ich geduckt, bis mir bewusst wurde, was für ein Unsinn das war. Die Nacht war wie die vorige stockduster, und ob ich den Kopf einzog oder nicht, machte nicht den geringsten Unterschied.
    Eine Zeit lang beschäftigte mich das Problem, was tun, was sagen, wenn mir jemand begegnen, wenn mich der Scheinwerferkegel eines Landrovers, eines grünen Lkws erfassen sollte. Streng genommen konnte mir niemand verbieten, mich frei durch die Nacht zu bewegen, doch wenn man im Begriff ist, Grenzen zu überschreiten, plagt sich das Unterbewusste schon vorab mit der Vorstellung, jeder könne

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