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Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Titel: Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire McGowan
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Geschäftliches mit ihm besprechen wollte.«
    Keisha lehnte sich an den Aktenschrank neben der Tür. »Na und? Da waren viele Leute da.«
    Er sah sie nur an. »Sagst du mir, wer dieser Mann war?«
    Ach, was sollte das noch? Rachel hatte es ihm ja bestimmt schon verraten. »Chris. Mein, na ja, Freund.«
    »Der Vater deiner Tochter?«
    »Ja, aber … Wir haben uns inzwischen getrennt.« Sie blickte auf den frisch gestrichenen Boden hinab und wollte nicht, dass Ronald ihr irgendwie ansah, dass sie Chris verlassen hatte, nachdem er ihr das Gesicht demoliert hatte.
    »Und warum wart ihr in dieser Nacht hier?«
    »Keine Ahnung. Chris hat früher mal als Rausschmeißer gearbeitet, vor der Finanzkrise. Ich nehme an, er wollte Anthony fragen, ob er Arbeit für ihn hat.«
    Ronald sah sie immer noch an. Er fragte: »Hat die Polizei mit dir gesprochen? Rachel hat mir von der Sache im Gericht erzählt, mit der Freundin von dem Typ. Mittlerweile tut ihr das leid. Sie war einfach mit den Nerven runter.«
    »Ja, die Polizei hat anschließend mit mir gesprochen.«
    »Und?«
    »Was und?«
    »Was hast du ihnen erzählt? Was hast du in dieser Nacht gemacht?«
    Sie war es allmählich leid. »Ich bin nach Hause gegangen.«
    »Dein Freund auch? Dieser Chris?«
    Scheiße. SCHEISSE . »Äh, weiß nich. Nee, der ist schon vor mir gegangen, hat gesagt, ihm wär schlecht.« Ihr raste dermaßen das Herz, dass man es in dem kleinen Raum wahrscheinlich hören konnte.
    »Keisha. Schatz.«
    »Was? Ich hab dir alles gesagt, was ich weiß.« Die Art, wie er Schatz sagte, konnte sie glatt zum Weinen bringen.
    Ronald schwieg einen Moment. Dann sagte er: »Du kannst mir vertrauen. Ich mag ja manchmal ein Stinkstiefel sein, wie du es so nett ausgedrückt hast, aber ich sorge für meine Familie, ja?«
    »Ich gehöre aber nicht zu deiner Familie.« Sie war nur irgend so ein Mädchen, das sein Leben ebenso in die Scheiße reiten konnte wie das aller anderen auch. Aber als er das sagte, hob sie den Blick und sah ihn an, mit pochendem Herzen. Familie .
    »Würdest du’s mir sagen, wenn du irgendwas wüsstest?«
    »Ich weiß aber nichts.«
    Er seufzte. »Also gut. Okay. Dann mach dich mal an die Arbeit.«
    Draußen auf dem Korridor atmete sie flatternd aus, als wäre sie ein Ballon, dem die Luft entwich.
    »Na, hat er dich auch ausgefragt?«
    »Scheiße!« Sie zuckte zusammen. »Was machst du denn hier?«
    »Mich fertig machen, was denn sonst?« Rachel saß im Personalraum, und die Tür stand sperrangelweit auf. Sie zog sich gerade ihr Club-T-Shirt an.
    »Was ist denn los mit Ronald? Der hat mich ja richtig ausgequetscht.«
    »Ja, tut mir leid.« Rachel richtete sich die Haare. »Ich hab ihm gesagt, dass du an diesem Abend hier warst. Ich hab’s nicht bös gemeint. Er hat uns alle ausgefragt, Dario auch.«
    »Und wieso? Was ist ihm denn für eine Laus über die Leber gelaufen?«
    Rachel betrachtete noch ein letztes Mal ihr Spiegelbild und dachte dabei wahrscheinlich: Oh, wow, was bin ich hinreißend, wer könnte mir je widerstehen? »Er hat Besuch gekriegt. Wegen der Kohle, die Anthony sich gepumpt hat.«
    »Was?« Keisha lehnte sich an die Wand. Sie fühlte sich, als hätte sie gerade einen Schlag in den Magen abbekommen.
    »Ja, irgend so ’n Typ. Ich war nicht da, und Ron kannte ihn nicht. Ich dachte, es wär vielleicht dieser Chris gewesen, dein Freund. Aber ihr habt euch ja getrennt, oder?«
    Sie bekam kaum noch Luft. »W-wieso sollte ausgerechnet er hier gewesen sein?«
    Rachel verdrehte die Augen. »Jetzt ist unser Anthony Mums Goldjunge, aber er war kein Heiliger. Hab ich dir erzählt, dass er früher Mitglied in einer Gang war? Die Parky Boys. Und die haben ihm die Kohle gepumpt. Und jetzt schicken sie wen vorbei, um abzukassieren. Das war also vielleicht derselbe Typ, der in der Nacht hier war, als unser Anthony …« Sie sah Keisha an. »Hey, geht’s dir gut? Du bist ja plötzlich ganz blass. Also, noch blasser als eh schon.«
    Hegarty
    »Hier, runter damit. Das ist was anderes als deine Londoner Soft Drinks.«
    Hegarty musterte angewidert das Pint »Real Ale«, das ihm sein Onkel Sean hingestellt hatte. »Äh … danke.«
    Sie beobachteten ihn, wollten sehen, ob er es trank oder sich stattdessen ein Lager bestellte oder, schlimmer noch, eine Weinschorle. Oder gar einen Smirnoff Ice. Bei Matthew Hegarty und seinen südenglischen Stadtmanieren hätte sich seine Barrower Familie über gar nichts mehr gewundert. Er trank einen ordentlichen Schluck

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