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Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Titel: Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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den Vernommenen Strelnikows offizielle Ehefrau erwähnt?«
    »Du meinst Alla Sergejewna? Nein, bisher nicht. Ich warte schon die ganze Zeit darauf, aber sie schweigen alle, als hätten sie sich abgesprochen. Habt ihr sie schon unter die Lupe genommen?«
    »Natürlich. Eine interessante Dame. Sie ist Direktorin im Haus der Mode. Vor einigen Jahren wurde ein Model, das dort gearbeitet hat, umgebracht, man hat die Frau ebenfalls erwürgt. Wir haben damals einen Täter gefasst, aber wir hatten Grund zu der Annahme, dass er die Tat nicht allein begangen hat. Natürlich hat er nichts zugegeben und seinen Komplizen nicht verraten, er ging in stolzer Einsamkeit ins Kittchen, aber unser Verdacht blieb bestehen.«
    »Und der Verdacht richtete sich gegen die Strelnikowa?«
    »Ja. Der Tod des Models ermöglichte es ihr, eine ziemlich große Summe einzustreichen, weil der Vertrag entsprechend abgefasst war. Sie hat die Vertragsbedingungen selbst festgelegt, und das Mädchen hat unterschrieben, weil es dumm und unerfahren war. Und nachdem Strelnikow Mila kennen gelernt hatte, begann ihr das Geld davonzuschwimmen, das sie allmonatlich von ihm bekam. Sie wissen das vielleicht nicht, aber Wladimir Alexejewitsch hat seine Frau mehr als großzügig unterstützt. Ich vermute, dass Ljuba Sergijenko das nicht wusste. Aber Mila Schirokowa hat es erfahren. Und ich nehme an, sie hat von Strelnikow verlangt, diese doppelte Haushaltsführung endlich aufzugeben, sich so schnell wie möglich scheiden zu lassen und die Ehe mit ihr einzugehen. Und das könnte Alla Sergejewna sehr missfallen haben. Eine getrennt lebende Ehefrau, die monatlich gutes Geld bekommt und dabei keinerlei Hausfrauenpflichten zu erfüllen hat, sondern ihr Leben nach eigenen Wünschen gestalten kann, ist natürlich in einer ganz anderen Situation als eine geschiedene Ehefrau, die kein Geld von ihrem Exmann bekommt. Das erzeugt eine ganz andere Gefühlslage.«
    »Ist gut, Nastja, lass uns abwarten. Wenn ihr Alla beobachtet, kann sie uns sowieso nicht durch die Lappen gehen. Vernehmen kann ich sie immer noch. Vorläufig habe ich nichts gegen sie in der Hand, und mit einer offiziellen Vernehmung würde ich nur Staub aufwirbeln. Wo war sie am Abend der Tat?«
    »Nirgends.«
    »Was heißt das?«
    »Niemand weiß es. In einer privaten Unterhaltung mit dem charmanten Korotkow hat Alla Sergejewna behauptet, dass sie an diesem Tag im Büro war und anschließend zu Hause. Den Abend hat sie angeblich mit ihrem Freund verbracht, seinen Namen wollte sie allerdings nicht preisgeben. Es war aber natürlich nicht schwer, die Identität ihres festen Freundes festzustellen. Dieser allerdings war an jenem Abend nicht bei Alla. Jetzt stellt sich die Frage, ob sie nicht noch einen zweiten Herzensfreund hat oder sogar mehrere, als Reserve.«
    »Nastja, bist du nicht der Meinung, dass Alla Sergejewna überhaupt kein Alibi braucht?«
    »Es sieht so aus. Wollen Sie damit sagen, dass das Alibi ihr Liebhaber braucht und sie nach Kräften versucht, es ihm zu liefern?«
    »Nun ja, etwas in der Art wollte ich tatsächlich sagen. Selbst wenn sie beschlossen hat, die durchtriebene Schirokowa zu beseitigen, ist es schwer vorstellbar, dass sie sie mit eigenen Händen erwürgt hat, nicht wahr? Aber natürlich kann sie ihren Liebhaber dazu angestiftet haben. Im Übrigen könnte der Liebhaber an dem Mord noch mehr interessiert gewesen sein als sie selbst.«
    »Nun hören Sie aber auf«, widersprach Nastja. »In diesem Fall müsste Alias Liebhaber ein Junkie sein, dem sie die Drogen finanziert, oder irgendein Verrückter mit einem ausgefallenen, teuren Hobby. So einer wäre natürlich an Strelnikows Geld interessiert. Aber Alias wirklicher Liebhaber hat selbst Geld wie Heu. Dem ist Strelnikows Geld so schnuppe wie dem Fuchs die Weintrauben. Allerdings ist es natürlich auch möglich, dass er Alla Sergejewna nicht besonders gefällt. Vielleicht bevorzugt sie jüngere, knackige Männer, und so ein Vergnügen kostet eine Frau ihres Alters gewöhnlich viel Geld, sehr viel sogar, Konstantin Michajlowitsch.«
    Sie hatten die Metrostation Semjonowskaja erreicht, und Olschanskij hielt den Wagen an.
    »Ist dir nichts zu der blauen Farbe an den Schuhen der Schirokowa eingefallen?«
    »Nein. Ich habe keine Idee, was sie so Schweres getragen haben könnte. Das Gutachten ist noch nicht fertig, aber Oleg Subow ist sich ganz sicher, dass es ein Gewicht von mindestens einhundertdrei Kilo sein musste.«
    »Das hat der Teufel

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