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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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erklären.“
    Jesta sah ihn nachdenklich an. „Aber das kann nicht sein.“
    „Wie meinst du das?“
    Jesta nahm seinen Hocker und setzte sich neben ihn. „Nun überlegt doch mal.
    Jaldor wurde von einem Pfeil Noirils getötet, aber wenn nur jemand aus eurer Familie mit dem singenden Bogen umgehen kann und ihr es nicht wart, und im Gegensatz zu Crydeol glaube ich euch, muss ein Mitglied eurer Familie noch leben. Eine andere Möglichkeit besteht nicht!“
    Nun nahm auch Candol wieder an der Unterhaltung teil. „Der Durandi hat Recht, Renyan. Hast Du Tenyons Leiche jemals mit eigenen Augen gesehen? Kann es nicht sein, das er vielleicht doch noch am Leben ist?“
    Renyan stand auf. In seinem Gesicht spiegelte sich nun seine ganze Unentschlossenheit wieder. „Selbst wenn!“, fuhr er sie an. „Selbst wenn Tenyon noch leben würde, warum sollte er es getan haben? Und warum sollte er nicht wollen, dass ich über sein Überleben Bescheid weiß?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er hinaus und setzte sich auf eine der Baumwurzeln.
    Jesta wollte ihm folgen, doch Candol hielt ihn rasch davon ab. „Lass ihn gehen“, sagte er leise. „Er braucht jetzt Zeit, um nachzudenken. Er weiß, dass du mit deiner Vermutung richtig liegst, und wusste es tief im Innern schon immer. Nur hat er sich bis jetzt noch nicht damit abfinden wollen.“
    Jesta drehte sich seufzend zu ihm um. „Ich verstehe das alles nicht“, sagte er und setzte sich zu Candol ans Bett. „Was hat das nur alles zu bedeuten?“
    Candol zuckte mit den Schultern. „Irgendwann werden wir es herausfinden. Das Wichtigste ist jetzt jedoch erst einmal, das Crydeol wieder gesund wird und die beiden ihre Fehde bereinigen.“
    „Aber wer ist dieser Ziron?“, fragte Jesta neugierig. „Und warum lebt er auf Asmadar, wenn dieser Ort doch so gefährlich ist?“
    Candol nahm seine Brille ab, hauchte gegen die Gläser und putzte sie anschließend mit einem seiner weiten Ärmel. „Asmadar ist so gefährlich, weil er und seine Meute dort hausen!“
    „Seine Meute? Was meint ihr damit?“
    „Die weißen Asmadar Wölfe. Sie sind es, die über Asmadar herrschen. Große und wilde Kreaturen, Jesta. Es sind die größten Wölfe auf ganz Andular und Ziron ist ihr Anführer.“
    Jesta versuchte, sich ein Bild von Candols Worten zu machen. „Aber wie kann ein einzelner Mann über eine Horde wilder Wölfe regieren? Ist Ziron ebenfalls ein Zauberer, so wie ihr es seid?“
    Candol lachte, da ihn Jestas Unwissenheit nun doch sehr amüsierte. „Nein, nein“, antwortete er und setzte die Brille wieder auf. „Ziron ist keinesfalls ein Zauberer, auch wenn er eine gewisse Art von Magie besitzt. Ziron, mein junger Freund, ist ebenfalls ein Wolf! Er ist der Größte und Stärkste unter ihnen und der Einzige, auf dessen Stirn ein schimmerndes weißes Horn sitzt. So wie ich mit meinem Stab dort drüben Zauber wirken kann, so verleiht ihm das Horn magische Kräfte.“
    Jesta starrte ihn mit offenem Mund an. Sollte das wirklich stimmen? Ziron war ein Wolf? Und einen Wolf sollte Renyan um Hilfe bitten?
    „Was meint ihr wird passieren, wenn Renyan auf Ziron trifft? Ich meine, falls ihn die anderen Wölfe überhaupt an ihn heranlassen.“
    Candol hatte diese Frage erwartet, und nun, da Jesta sie gestellt hatte, lächelte er und antwortete: „Wenn Zirons Wölfe Avakas sehen, werden sie Renyan hoffentlich in Ruhe lassen. Denn Avakas sollte ihnen durchaus noch bekannt sein, und ich denke nicht, dass sie weder ihn noch meine Wenigkeit vergessen haben.“
    „Soll das etwa heißen, ihr wart schon einmal auf Asmadar und habt Ziron und die weißen Wölfe gesehen?“
    „Natürlich“, antwortete Candol und musste bei dem Anblick von Jestas erstauntem Gesicht erneut lachen. „Wie könnte ich sonst über sie Bescheid wissen, hm?“
    „Warum seid ihr dort gewesen?“
    Ohne ihm gleich zu antworten, stand der Zauberer auf und legte ein paar sorgfältig gehackte Holzscheite in den Kamin. Dann pfiff er einen kurzen Ton an und schon begann ein helles Feuer im Innern des Kamins zu prasseln.
    „Viele Jahre ist es bereits her“, sagte er schließlich und setzte sich in den Sessel. „Asmadar hat mich damals sehr fasziniert und so brach ich auf, um mehr über diesen Ort zu erfahren. Ich wollte herausfinden, warum alle Welt diesen Ort meidet.“
    „Und?“, fragte Jesta hastig. „Wie ist eure Reise verlaufen? Wie ist Asmadar wirklich? Stimmen die alten Ammenmärchen über die Insel und seine

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