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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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habe ihn ›operiert‹ – Ich bin in den Jungen rein und habe alles in seinem Bauch wieder so angeordnet, wie es sein sollte, dann habe ich ihn zugemacht. Und ich habe auch die Löcher in seinen Händen und seinen Füßen zugemacht. Und er zuckte und wehrte sich gegen jede Naht, deswegen mussten wir ihn fixieren. Ja, er ist wieder in einem Stück. Er ist oben im Aufwachraum, aber ich habe keine Ahnung warum. Er muss sich nicht von den Betäubungsmitteln erholen, weil keines davon angeschlagen hat. Er hat kein Blut und ich kann ihm auch keines geben, weil wir nicht mal eine Probe zur Bestimmung der Blutgruppe haben. Er sollte tot sein, aber er ist da oben und schreit vor Schmerzen, was aber niemand hören kann, weil seine Stimmbänder im Eimer sind nach all dem Schreien, das er schon hinter sich hat.«
    Renny sah schockiert zu, wie sich in den Augen des Arztes Tränen sammelten.
    »Ich habe ihn zusammengeflickt, aber ich weiß, er wird nicht heilen. Er hat Schmerzen und ich kann sie nicht beenden. Das Einzige, was diesem Kind helfen würde, ist zu sterben, und das tut er nicht. Wer ist das? Wo kommt er her? Was ist mit ihm geschehen? Gibt es medizinische Daten über ihn?«
    Ryan schnalzte mit den Fingern. »Hier! Er hatte hier im letzten Jahr eine komplette neurologische Untersuchung – in der Kinderabteilung.«
    Der Arzt zog sich müde auf die Füße. Er blickte noch düsterer drein als zuvor.
    »Sie meinen, ich kann diesen Jungen in den medizinischen Akten finden? Das heißt, er existiert wirklich und ist nicht nur ein Albtraum?« Er seufzte schwer. »Vielleicht finde ich da ja seine Blutgruppe.«
    Als er sich zum Gehen wandte, ergriff Ryan seinen Arm.
    »Kann ich ihn sehen?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt. Später vielleicht. Nachdem mir etwas eingefallen ist, wie ich Blut in ihn hineinpumpen kann.«
    Als er den Raum verließ, trat Kolarcik ein.
    »Der Kerl aus dem Haus ist gerade gebracht worden.«
    »Lom!« Der Priester schoss vor. »Lassen Sie mich …«
    Renny legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn sachte zurück.
    »Sie bleiben erst mal hier, Pater. Ich werde Sie brauchen, um ihn zu identifizieren, bis dahin warten Sie hier.«
    »Wenn er aussieht wie Teddy Roosevelt, ist es der richtige Kerl. Aber sagen Sie mir eines? Bin ich verhaftet?«
    »Nein. Aber Sie stecken bis über beide Ohren in dieser Sache, also tun Sie uns allen einen Gefallen und bleiben Sie einfach hier.«
    »Machen Sie sich da keine Gedanken. Solange Danny hier ist, werde ich auch hier sein.«
    Renny glaubte ihm das vorbehaltlos.
    6.
    Die Handschellen trübten den Eindruck, aber dieser Herbert Lom sah tatsächlich aus wie Teddy Roosevelt. Nur die Brille fehlte. Und er war entweder völlig gaga oder er lieferte die beste schauspielerische Leistung ab, die Renny je gesehen hatte.
    Renny nahm gegenüber von Lom Platz. Die Augen von dem Kerl starrten in die Ferne, etwa zum Mars oder so.
    »Sie heißen Lom? Herbert Lom?«
    »Verschwenden Sie nicht Ihren Atem, Sergeant«, sagte der Streifenpolizist, der ihn hergebracht hatte, ein aufmüpfiger Bengel namens Havens. »Im Revier hat niemand ein Wort aus ihm rausgekriegt. Aber seine Papiere weisen ihn als Lom aus.«
    »Waren Sie in dem Haus?«
    »Nein. War nicht meine Schicht.«
    »Hat Ihnen jemand erzählt, was da passiert ist?«
    Havens zuckte die Achseln. »Es heißt, das Schlafzimmer war buchstäblich in Blut getränkt.«
    Genau wie Pater Ryan es beschrieben hatte. Renny sah sich Loms Kleidung genau an.
    »Ist das die Kleidung, die er getragen hat, als er aufgefunden wurde?«
    »Ja. Sie glauben doch wohl nicht, dass wir ihn neu eingekleidet haben, oder?«
    Sein Mundwerk würde Havens noch eine Menge Ärger einbringen, aber nicht von Renny. Nicht heute Nacht. Er war zu sehr irritiert, weil weder Loms Kleidung noch seine Hände Blutspuren aufwiesen.
    »Ist er von der Forensik untersucht worden?«
    »Ja. Die haben den Dreck unter seinen Fingernägeln entfernt, seine Kleidung abgesaugt, eben das übliche.«
    »Man hat ihm seine Rechte erklärt?«
    »Mindestens dreimal. Vor Zeugen.«
    »Und er hat nicht um einen Anwalt gebeten?«
    »Er hat nicht mal gefragt, ob er aufs Klo gehen darf. Er spricht nicht und tut auch gottverdammt nicht, was man ihm sagt, aber sehen Sie sich das an.«
    Der Polizist zerrte Lom auf die Füße und er stand da, ohne sich zu rühren. Er stieß ihn wieder auf den Stuhl und er blieb sitzen. Er zog Lom hoch und zog ihn vorwärts. Nach ein paar stolpernden

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