Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)
geliebt«, sagte er, nachdem das Geschäftliche erledigt war. »Ich habe sie immer noch.« Er lächelte sie schüchtern an. »Ich sage allen meinen Klienten, dass es keine besseren Puppen auf dem Markt gibt.«
»Das ist lieb, George. Ich bin dankbar für alles, was ich an Gratiswerbung bekommen kann.«
»Hast du schon mal an eine Alarmanlage für dieses Gebäude gedacht?«, fragte er, als sie ihn zur Tür begleitete. »Dadurch würden sich deine Beiträge ein wenig verringern.«
»Ehrlich gesagt, ich habe kaum einen Gedanken daran verschwendet«, antwortete sie. »In all den Jahren, die uns dieses Haus schon gehört, haben wir nie Probleme wegen Einbrüchen gehabt.«
»Trotzdem solltest du es dir gut überlegen.«
»Das werde ich tun«, stimmte sie zu.
Als George den Laden verlassen hatte, ging sie zu einer Reihe von Fenstern mit Blick auf den Park hinüber und beobachtete, wie George durch den Park zu dem Apartmenthaus auf der anderen Seite schritt, in dem er wohnte.
Ein junger Mann lief ebenfalls durch den Park, einen Hund an der Leine. Der Hund war so groß, dass sich Annalise fragte, ob der Mann den Hund ausführte oder der Vierbeiner sein Herrchen. Ein paar Kinder warfen einander eine Frisbeescheibe zu, und auf einer der Bänke saß eine Frau und las ein Buch.
Auf einer anderen Bank mit Blick in Richtung ihrer Wohnung entdeckte sie John Malcolm. Obwohl er der Hausmeister für ein komplettes Apartmenthaus war, verbrachte er tagsüber sehr viel Zeit auf dieser Bank. Er hatte ihr erklärt, dass die meisten Mieter in dem Gebäude tagsüber arbeiteten und er den Großteil seiner Aufgaben erst in den Abendstunden erledigen konnte. Viele Mieter wollten ihn während ihrer Abwesenheit nicht in ihre Wohnung lassen.
Mit einem Seufzer wandte sich Annalise vom Fenster ab. Ob Tyler anrufen und sie um ein weiteres Treffen bitten würde? Sie hoffte es sehr. Wenn sie etwas hatte, worauf sie sich freuen konnte, würde sie vielleicht dieses verrückte Gefühl des Unbehagens loswerden, das sie während der letzten paar Tage verfolgte, ein Unbehagen, das sie sich nicht erklären konnte und das ihr Angst machte.
Im Augenblick war die Verabredung mit Annalise das Letzte, was Tyler beschäftigte. Er saß mit vier Ermittlern der Mordkommission an einem Konferenztisch und besprach, was bisher an Erkenntnissen über den »Braut«-Mordfall zusammengetragen worden war.
»Wir wissen, dass das Opfer Kerry Albright heißt. Sie war dreiundzwanzig Jahre alt, und ihre Zimmergenossin hat vor einer Woche eine Vermisstenanzeige aufgegeben.« Larry Crisswell hob den Blick von seinen Notizen, um sich der ungeteilten Aufmerksamkeit aller zu vergewissern.
»Weiter«, sagte Tyler und stellte zufrieden fest, dass sich alle am Tisch Notizen machten.
Larry nickte und fuhr fort. »Die Zimmergenossin sagt aus, das Opfer habe die Wohnung um zweiundzwanzig Uhr dreißig verlassen, um in einem kleinen Supermarkt in der Nähe Zigaretten zu kaufen. Sie ist nicht wieder nach Hause gekommen.«
»Was wissen wir über diese Zimmergenossin?«, fragte Jennifer.
Sam Goodwin antwortete: »Sie heißt Faye Hazelton und ist ebenfalls dreiundzwanzig. Arbeitet im Saint Luke’s Hospital in der Rechnungsabteilung. Nichts weist darauf hin, dass es Unstimmigkeiten zwischen den beiden Frauen gegeben hätte.«
»Und unser Opfer hatte keinen Verlobten, keine Hochzeitspläne für die nähere Zukunft«, fügte Larry hinzu. »Als sie verschwand, trug sie eine Jeans und ein weißes T-Shirt mit einem Budweiser-Logo auf der Brust. Sie hatte kein Brautkleid an.«
»Demnach hat unser Unbekannter sie erwürgt und als Braut angekleidet.« Jennifer ließ eine Kaugummiblase platzen und schüttelte den Kopf. »Was soll das? Suchen wir einen Fetischisten, der auf Brautkleider steht?«
»Es ist zu früh, um das zu entscheiden«, antwortete Sam. »Wir benötigen mehr Informationen. Vielleicht hat sie einen Freund abserviert, der dann beschloss, dass sie trotzdem seine Braut sein sollte, tot oder lebendig.«
Tyler blieb schweigsam und ließ die anderen die wenigen Fakten, die sie bisher hatten, gründlich durchkauen. Er hörte zu, als sie Theorien über den Mord austauschten, und grübelte über das Wenige nach, das die Forensiker herausgefunden hatten.
Kerry Albright war woanders getötet und dann in den Graben gelegt worden. Außerdem hatte der Mörder sorgfältig darauf geachtet, keine Spuren zu hinterlassen. Zurzeit stand die Information noch aus, ob das Handy in der Nähe
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